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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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und Familienfoto Bücher über Insekten Angelschnur Geld Unbekannter Schlüssel Kerosin Ammoniak Nitrate Camphen Er seufzte ungehalten auf und kam sich völlig hilflos vor. Mit diesen Spuren konnte er nicht das Geringste anfangen. Er konzentrierte sich auf die fünfte Zeile von oben: Bücher über Insekten. Dann warf er einen kurzen Blick zu Ben.
    »Also. Sie sind doch Student, nicht wahr?«
    »Ganz recht, Sir.«
    »Und Sie lesen bestimmt ziemlich viel.«
    »Damit bin ich die meiste Zeit beschäftigt - wenn ich nicht draußen unterwegs bin.« Rhyme betrachtete die Rücken der Bücher, die Amelia aus Garretts Zimmer mitgebracht hatte.
    »Was verraten uns die Lieblingsbücher eines Menschen über die betreffende Person?«, fragte er versonnen.
    »Vom Offensichtlichen einmal abgesehen - dass man sich für das Thema interessiert, um das es in dem Buch geht, meine ich.«
    »Wie das?«
    »Nun ja, wenn jemand hauptsächlich Ratgeber liest, dann verrät uns das etwas über diese Person. Liest er vor allem Romane, verrät uns das wiederum etwas anderes. Bei Garretts Büchern handelt es sich ausschließlich um Sachbücher, um Naturführer. Was entnehmen Sie dem?«
    »Keine Ahnung, Sir.« Der Hüne warf einen kurzen Blick auf Rhymes Beine - unwillkürlich, so jedenfalls kam es ihm vor - und wandte sich dann der Spurentabelle zu.
    »Ich kenn mich mit Menschen nicht besonders aus«, murmelte er.
    »Mit Tieren komm ich besser klar. Die sind viel umgänglicher, berechenbarer, verlässlicher als Menschen. Und auch viel schlauer.« Dann wurde ihm klar, dass er ins Plaudern geraten war, worauf er puterrot anlief und verstummte. Rhyme warf einen Blick auf die Bücher.
    »Thom, würdest du mir bitte das Umblättergerät bringen?« Mit dieser Apparatur ließ sich, wenn sie an das elektronische Steuerpult angeschlossen war, das Rhyme mit seinem linken Ringfinger bedienen konnte, mittels eines Gummiarms ein Buch umblättern.
    »Es ist im Bus, nicht wahr?«
    »Ich glaube schon.«
    »Du hast es doch hoffentlich eingepackt. Ich habe dir gesagt, dass du es einpacken sollst.«
    »Ich habe bereits gesagt, dass ich glaube, es mitgenommen zu haben«, erwiderte der Betreuer ungerührt.
    »Ich schau mal nach.« Er verließ das Zimmer. Und auch viel schlauer... Kurz darauf kehrte Thom mit dem Umblättergerät zurück.
    »Ben«, rief Rhyme lauthals.
    »Das oberste Buch da?«
    »Das da?«, fragte der Hüne und starrte auf die Bücher. Es war der Leitfaden zur Bestimmung der Insekten in North Carolina.
    »Legen Sie es in das Gerät.« Er bemühte sich um einen umgänglicheren Tonfall.
    »Wenn Sie bitte so freundlich wären.« Der Betreuer zeigte Ben, wie er das Buch einspannen musste, dann stöpselte er die diversen Kabel an dem elektronischen Steuerpult unter Rhymes linker Hand an. Er las die erste Seite, entdeckte nichts Wesentliches. Dann befahl er seinem Ringfinger, sich zu rühren. Er meinte förmlich zu spüren, wie sein Hirn den Befehl weitergab, wie sich der Impuls durch den einzig verbliebenen Nervenstrang in seinem Rückgrat wand, an Millionen toter Artgenossen vorbei, durch seinen Arm weitergeleitet wurde, bis in die Hand. Der Finger zuckte einen halben Zentimeter nach vorn. Der Gummiarm glitt zur Seite. Blätterte um.
...Elf
    Sie zogen weiter den Pfad entlang, mitten durch den Wald, in der Nase den öligen Geruch nach Kiefernharz und den süßen Duft einer Pflanze, an der sie vorbeikamen. Eine herzblättrige Weinrebe war es, wie Lucy erkannte. Als sie nach vorn auf den Pfad schaute, auf Stolperdrähte achtete, wurde ihr mit einem Mal bewusst, dass sie schon seit einer ganzen Weile keine Fußspuren von Garrett und Lydia mehr gesehen hatten. Sie schlug zu, als ihr irgendwas über den Hals krabbelte, und stellte fest, dass es nur ein Schweißtropfen war, der ihr in den Kragen rann. Lucy kam sich schmutzig vor. Manchmal -abends vor allem und an ihren freien Tagen - war sie gern draußen, in ihrem Garten. Sobald sie nach dem Dienst heimkam, zog sie die Shorts mit dem verblichenen Karomuster an, ein T-Shirt und die marineblauen Turnschuhe, die aus allen Nähten platzten, und arbeitete auf dem Grundstück rund um das hellgrüne Haus im Kolonialstil, das Bud ihr bei der Scheidung so bereitwillig überschrieben hatte, vermutlich aus schlechtem Gewissen. Dort zog Lucy ihren Rittersporn und den gelben Frauenschuh, allerlei weitere heimische Orchideenarten und orangefarbene Lilien. Sie bettete sie in Erde ein, band die Kletterpflanzen an den Spalieren

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