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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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alter Häuser und Scheunen.« Amelia berichtete dies Rhyme. Was für ein seltsamer Mann, dachte Lucy unterdessen - so schrecklich vom Leben geschlagen und doch so unglaublich selbstbewusst. Die Polizistin aus New York hörte zu und unterbrach dann die Verbindung.
    »Lincoln sagt, wir sollen weitergehen. Die Spuren deuten nicht darauf hin, dass er eine andere Richtung eingeschlagen hat.«
    »Als ob's im Westen und im Süden keine Kiefern gäbe«, versetzte Lucy. Doch der Rotschopf schüttelte den Kopf.
    »Es wäre zwar möglich, aber die Spuren geben nichts dergleichen her. Wir gehen weiter.« Ned und Jesse blickten von einer Frau zur anderen. Lucy warf einen kurzen Blick auf )esse und erkannte, wie lächerlich verschossen er war - von ihm war offensichtlich nicht mit Beistand zu rechnen. Sie stellte sich auf die Hinterbeine.
    »Nein. Ich bin der Meinung, dass wir zurückgehen und nachschauen sollten, ob wir die Stelle finden, wo er vom Pfad abgebogen ist.« Amelia senkte den Kopf und sah Lucy in die Augen.
    »Ich will Ihnen mal was sagen... Wir können Jim Bell anrufen, wenn Sie wollen.« Ein Wink mit dem Zaunpfahl - immerhin hatte Jim erklärt, dass Rhyme die Untersuchung leite, und der hatte Amelia die Verantwortung für den Suchtrupp übertragen. Der reinste Wahnsinn -ein Mann und eine Frau, die vermutlich noch nie zuvor in diesem Staat gewesen waren, die keine Ahnung von den Menschen und den örtlichen Gegebenheiten hatten, wollten den Einheimischen vorschreiben, wie sie ihre Arbeit machen sollten. Doch Lucy war sich darüber im Klaren, dass sie einen Beruf ausübte, in dem man wie beim Militär den Befehlen eines Vorgesetzten Folge leisten musste.
    »Na schön«, grummelte sie wütend.
    »Aber der Form halber möchte ich bekannt geben, dass ich dagegen bin, in dieser Richtung weiterzugehen. Es ist Unsinn.« Sie wandte sich um und lief den Pfad entlang, sodass die anderen zurückfielen. Ihre Schritte wurden leiser, als sie über einen dicken Teppich aus Kiefernnadeln ging, der den Pfad bedeckte. Amelias Telefon klingelte, worauf sie langsamer wurde, um den Anruf entgegen zu nehmen. Lucy marschierte forschen Schrittes über das dichte Bett aus Nadeln und versuchte ihre Wut zu bezähmen. Nie und nimmer war Garrett Hanion hier entlanggegangen. Es war Zeitverschwendung. Sie brauchten Hunde. Sie hätten in Elizabeth City anrufen und die Hubschrauber der Staatspolizei anfordern sollen. Sie hätten Plötzlich drehte sich alles vor ihren Augen, und sie fiel vornüber, stieß einen kurzen Schrei aus - und streckte die Arme aus, um sich abzufangen.
    »Herrgott!« Lucy stürzte so schwer, dass ihr die Luft wegblieb. Kiefernnadeln stachen ihr in die Hände.
    »Nicht bewegen«, sagte Amelia Sachs und rappelte sich wieder auf, nachdem sie die Polizistin zu Fall gebracht hatte.
    »Was, zum Teufel, soll das?«, japste Lucy, deren Hände vom Aufprall brannten.
    »Nicht bewegen!. Ned und Jesse, das gilt auch für euch.« Ned und Jesse erstarrten, griffen zu ihren Waffen, schauten sich um, wussten nicht, was los war. Amelia, die kurz zusammenzuckte, als sie wieder aufstand, trat vorsichtig von den Kiefernnadeln weg, suchte sich im Wald einen langen Stock und hob ihn auf. Langsam schob sie sich nach vorn, stach mit dem Stock in den Boden. Einen halben Meter vor Lucy, dort, wo sie gerade hatte hintreten wollen, verschwand der Stock in einem Haufen Kiefernzweigen.
    »Eine Falle.«
    »Aber hier war kein Stolperdraht«, sagte Lucy.
    »Ich hab aufgepasst.« Vorsichtig räumte Amelia die Zweige und die Nadeln weg. Sie lagen auf einem Netz aus Angelschnur und bedeckten eine etwa einen halben Meter tiefe Grube.
    »Er hat die Angelschnur nicht als Stolperdraht benutzt«, sagte Ned.
    »Er hat sie für das hier gebraucht - eine Fallgrube. Lucy, du wärst beinahe reingetreten.«
    »Und was ist drin?«, fragte Jesse.
    »Eine Bombe?«
    »Geben Sie mir Ihre Taschenlampe«, sagte Amelia zu ihm. Er reichte sie ihr. Sie richtete den Strahl in das Loch und fuhr zurück.
    »Was ist los?«, fragte Lucy.
    »Keine Bombe«, erwiderte Amelia.
    »Ein Hornissennest.« Ned schaute hinein.
    »Herrgott, so ein Mistkerl...« Vorsichtig hob Amelia die übrigen Zweige weg und legte das ganze Loch mitsamt dem Nest frei, das etwa so groß wie ein Fußball war.
    »Mann«, murmelte Ned und schloss die Augen. Sicher malte er sich aus, wie es gewesen wäre, wenn hunderte stechwütiger Hornissen über sie hergefallen wären. Lucy rieb sich die Hände - sie brannten immer

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