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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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möglicherweise, der sich von ihnen ein bisschen Unterstützung bei seinem privaten Rachefeldzug versprochen hatte.
    »Ich hatte Recht«, fuhr Culbeau fort.
    »Inwiefern?«, fragte Sachs.
    »Sue McConnell hat die Belohnung auf zwotausend aufgestockt.« Er zuckte die Achseln.
    »So nah und doch so fern«, fügte Tomel hinzu.
    »Entschuldigt mich. Aber ich bin beschäftigt.« Sachs wollte an ihnen vorbeigehen, fragte sich gerade, wo der Dritte im Bund war. Der dürre Ein kurzes Rascheln hinter ihr, und sie spürte, wie ihr Revolver aus dem Holster gezogen wurde. Sie fuhr herum, ging in die Hocke und sah die Waffe gerade noch in der Hand des spindeldürren, sommersprossigen Sean O'Sarian verschwinden, der von ihr wegtänzelte und grinste wie der Klassenkasper. Culbeau schüttelte den Kopf.
    »Sean, lass das.« Sie streckte die Hand aus.
    »Geben Sie das zurück.«
    »Bloß mal anschauen. Prima Knarre. Harris hier sammelt Waffen. Das is 'ne hübsche, findest du nicht, Harris?« Tomel sagte nichts. Er seufzte nur und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Sie handeln sich Ärger ein«, sagte Sachs.
    »Gib ihn ihr wieder, Sean«, sagte Culbeau.
    »Es ist zu heiß für deine Faxen.« Er tat so, als wollte er ihr die Waffe überreichen, mit dem Griff nach vorn, doch dann grinste er und zog die Hand zurück.
    »He, Süße, wo genau kommst du her? Aus New York, hab ich gehört. Wie ist es denn dort?«
    »Hör auf, mit der verdammten Knarre rumzualbern«, grummelte Culbeau.
    »Das Geld ist futsch. Finden wir uns damit ab und gehen zurück in die Stadt.«
    »Geben Sie mir sofort meine Waffe wieder«, sagte Sachs. Doch O'Sarian tänzelte herum, zielte auf die Bäume, als wäre er ein Zehnjähriger, der Räuber und Gendarm spielt.
    »Peng, peng...«
    »Okay, vergessen Sie es.« Sachs zuckte die Achseln.
    »Gehört mir sowieso nicht. Wenn Sie mit dem Spielen fertig sind, liefern Sie ihn einfach bei der Sheriff-Dienststelle ab.« Sie wandte sich ab und wollte an O'Sarian vorbeigehen.
    »Hey«, sagte er und runzelte enttäuscht die Stirn, weil sie nicht mehr mit ihm spielen wollte.
    »Wollen Sie nicht -« Sachs stieß auf seine rechte Seite vor, duckte sich und war im nächsten Moment hinter ihm, schlang ihm den Arm um den Hals und nahm ihn in den Halbnelson. Innerhalb einer Sekunde hatte sie das Taschenmesser gezückt, die Klinge aufgeklappt und drückte ihm nun die Spitze unter das Kinn.
    »Herrgott, was, zum Teufel, machen Sie da?«, rief er, dann wurde ihm klar, dass er mit der Kehle an die Messerspitze stieß. Er hielt den Mund.
    »Okay, okay«, sagte Culbeau und hob die Hände.
    »Machen wir kein -«
    »Legt die Waffen weg«, befahl Sachs.
    »Alle drei.«
    »Ich hab nichts gemacht«, protestierte Culbeau.
    »Hören Sie, Miss«, sagte Tomel, um einen milden Tonfall bemüht,
    »wir wollten keinen Stunk machen. Unser Freund hier ist -« Die Messerspitze stach in das stoppelige Kinn.
    »Ahh, macht schon, macht es!«, sagte O'Sarian verzweifelt, mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Legt die Knarren weg.« Culbeau ließ sein Gewehr zu Boden sinken. Tomel ebenfalls. Angewidert von O'Sarians säuerlichem Körpergeruch, fuhr Sachs mit der Hand an seinem Arm entlang und ergriff ihre Waffe. Er ließ sie los. Sie trat zurück, schubste O'Sarian weg und richtete den Revolver auf ihn.
    »Ich hab doch bloß einen Jux gemacht«, sagte O'Sarian.
    »Mach ich immer. Ich blödel rum. Ich hab doch gar nichts vor. Sagt ihr, dass ich bloß rumblödel -«
    »Was geht hier vor?«, fragte Lucy Kerr, die den Pfad entlangkam, die Hand am Griff ihrer Waffe. Culbeau schüttelte den Kopf.
    »Sean hat mal wieder das Arschloch gespielt.«
    »Was ihn eines Tages noch umbringen wird«, sagte Lucy. Sachs klappte mit einer Hand das Messer zusammen und steckte es wieder in die Tasche.
    »Schaut her, ich bin verletzt. Ich blute!« O'Sarian hielt einen roten Zeigefinger hoch.
    »Verdammt«, sagte Tomel beeindruckt, doch Sachs wusste nicht, worauf er sich bezog. Lucy schaute Sachs an.
    »Wollen Sie irgendwas unternehmen?«
    »Mich unter die Dusche stellen«, entgegnete sie. Culbeau lachte.
    »Wir dürfen unsere Zeit nicht mit denen verschwenden«, fügte Sachs hinzu. Die Polizistin nickte den Männern zu.
    »Das hier ist ein Tatort. Eure Belohnung kriegt ihr nicht.« Sie deutete mit dem Kopf auf die Gewehre.
    »Wenn ihr auf die Jagd gehen wollt, müsst ihr woanders hin.«
    »Ach, weil man um die Jahreszeit ja schießen kann«, sagte O'Sarian spöttisch, als wollte

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