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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Nelson, haben wir die Babys damit gefüttert«, erklärte sie dann großspurig und nahm einen kräftigen Schluck von dem dunkelbraunen mexikanischen Bier. »Ich will Ihnen einen Rat geben, Mr. Nelson. Wenn jemand in Santa Fe zu ihnen sagt, daß das Zeug, was Sie essen wollen, scharf ist, müssen Sie sehr vorsichtig sein. Aber wenn ein New Yorker so etwas zu Ihnen sagt, lachen sie ihn aus.«
    »Das reicht«, schnaubte Mike, packte sie am Oberarm, zog sie aus der Bank und ging mit ihr auf die Tanzfläche, wo er beide Arme um sie legte und langsam mit ihr zu tanzen begann.
    »Was hast du vor?« knurrte er an ihrem Ohr. »Willst du etwa diesen Pennern hier imponieren? Wenn das deine Absicht war, ist dir das bereits gelungen.«
    Ihre Hüften an ihm reibend, einen ernsthaften Ausdruck auf ihrem dick geschminkten Gesicht, sagte sie: »Meinst du etwa, Mr. Nelson gehört zu den Männern, denen es nicht egal ist, was mit den südamerikanischen Regenwäldern geschieht?«
    »Was ist nur los mit dir? Wer hat dir das Zeug besorgt, das du anhast?«
    »Gefällt es dir denn nicht?«
    »Nicht an dir.«
    »Möchtest du es mir ausziehen?«
    Sie auf Armeslänge von sich weghaltend, sah er ihr in die Augen. »Wieviel hast du getrunken?«
    »Nicht viel.« Sie legte den Kopf wieder an seine Schulter. »Mike, warum bist du mir heute böse gewesen?«
    Ihre Worte besänftigten ihn, vielleicht lag es aber auch an ihren Hüften und ihren Brüsten, die sich an ihm rieben, oder auch an den Sachen, die sie trug und die selbst ein Kind nur notdürftig bedeckt hätten, daß er sich partout nicht mehr daran erinnern konnte, warum er ihr böse gewesen war. »Ach, Liebling«, stöhnte er.
    Samantha schmiegte sich noch fester an ihn. »Du hast mich heute kein einziges Mal Sam-Sam genannt - immer nur Samantha.«
    »Du bringst mich um, weißt du das? Du treibst mich noch in den Wahnsinn! Ich denke, wir sollten darüber reden, wie wir eigentlich zueinander stehen!«
    »Sollte so etwas nicht die Frau sagen? Und dann muß der Mann darauf antworten, daß er sich da noch nicht festlegen möchte. Und dann sage ich wieder...«
    »Warum hältst du jetzt nicht endlich den Mund?« Er wurde von den langsamen, wiegenden Bewegungen ihrer im Tanz aneinandergeschmiegten Körper gefangengenommen. Seine Hände bewegten sich an ihrem Rücken hinunter, seine Finger schlossen sich über ihre Gesäßhacken. Sie waren sich beide ihrer Umgebung so wenig bewußt, daß man hätte glauben können, sie wären ganz allein in dieser Bar.
    »Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich begehre?«
    »Ich meine, etwas davon zu spüren.«
    »Lach mich nicht aus, Samantha.«
    »Oh, Mike, entschuldige bitte - es ist nur, daß ich ...«
    »Daß du was?« fragte er scharf. »Was ist es? Sag es mir!«
    Da befreite sie sich aus seiner Umarmung, ging zum Tisch, trank den Rest ihres Biers aus und schickte sich an, das Lokal zu verlassen.
    Es war ein Fehler gewesen, sich anzuziehen wie eine Schlampe. Dieser Versuch, Mike >aufzulesen< mußte ja mißlingen, weil in diesen verführerischen Kleidern immer noch die alte hausbackene Samantha Elliot steckte und keine Femme fatale. Sie konnte sich vielleicht in Maxies alten Sachen in eine Blues-Sängerin verwandeln, doch selbst Blairs Mikrominirock vermochte ihr die Angst vor dem Sex nicht zu nehmen - die Angst, daß sie damit alles, was sie mit Mike verband, ruinieren könnte.
    Als sie sich vom Tisch entfernen wollte, schob Nelson ihr einen Zettel in die Hand, auf dem ein Name und eine Telefonnummer standen. »Ruf Walden an, Baby«, sagte er. »Er kann dir eine Menge über Maxie erzählen.«
    Sie nahm den Zettel, schob ihn in ihren Ausschnitt, nickte und setzte sich in Bewegung.
    Sie war noch keine zwei Schritte weit gekommen, als Mike sie am Arm packte. »Du gehst nicht ohne mich«, sagte er und zog sie dann hinter sich her zum Ausgang.
    Er sagte kein Wort, aber er verfügte auch noch über andere Kommunikationsmittel. Kaum hatten sie das Lokal verlassen, als Mike sie auch schon in eine dunkle Gasse hineinzog, seine Arme um sie legte und sie heißhungrig zu küssen begann. Nachdem Samantha ein paar Sekunden lang seine Leidenschaft über sich hatte ergehen lassen, versuchte sie, ihn von sich wegzuschieben. Als er nicht begreifen wollte, daß sie sich nicht von ihm anfassen lassen wollte, mußte sie Gewalt anwenden, um ihn zur Einsicht zu bringen.
    Da lehnte sich Mike, total frustriert, an die Ziegelmauer, die Hände über den Kopf gehoben, die Handflächen

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