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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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scharf an.
    »Sie brauchen sich meinetwegen keine Sorgen zu machen«, sagte er ärgerlich, weil er sich wieder verteidigen mußte. Vielleicht sollte er sich ein Leumundszeugnis von der Polizei ausstellen lassen, das ihr bescheinigte, daß er nicht vorbestraft - weder als Sexualverbrecher noch als Mörder - und nicht einmal wegen Geschwindigkeitsüberschreitung verwarnt worden war.
    »Ich kenne mich mit Küchen noch weniger aus als mit Computern, also werden Sie mich dort nur sehr selten antreffen. Ich kann zwar einen Kühlschrank bedienen, aber ein Toaster bereitet mir schon Schwierigkeiten.«
    Sie fuhr fort, ihn schweigend anzusehen, und ließ ihn spüren, daß sie keineswegs von seinen guten Absichten überzeugt war.
    »Hören Sie, Sam, vielleicht haben wir beide auf dem falschen Fuß angefangen, aber ich kann Ihnen versichern, daß ich keineswegs das bin, wofür Sie mich zu halten scheinen. Sie sind in meinem Haus absolut sicher. Sicher vor mir, um es präziser auszudrücken. Alle Türen Ihrer Wohnung sind mit guten, diebstahlsicheren Schlössern versehen, und ich habe keine Schlüssel dazu. Ihr Vater hatte den einzigen Satz Schlüssel, der zu diesen Schlössern paßt. Was die Küche betrifft, können wir, wenn Sie das wünschen, einen Plan für deren Benützung aufstellen. Wir können, wenn Sie das möchten, unser ganzes Leben nach einem Plan einrichten, so daß wir uns überhaupt nicht im Haus begegnen müssen. Ihr Vater hat mir eine Jahresmiete im voraus bezahlt, und deshalb denke ich, daß Sie hier wohnen sollten. Dazu kommt, daß ich bereits die ganze Jahresmiete für diesen Blechhaufen ausgegeben habe, der unten in der Bibliothek steht, und es wäre mir deshalb auch nicht möglich, Ihnen das Geld zurückzuerstatten.«
    Sie wußte nicht, was sie darauf antworten sollte, ob sie ihm eine Zusage geben sollte oder nicht. Natürlich sollte sie nicht hierbleiben - nicht nach der Art und Weise ihres Kennenlernens, aber in diesem Augenblick war das Gefühl der Gegenwart ihres Vaters mächtiger als die Erinnerung an die Berührung dieses Mannes. Vielleicht sollte sie nicht mit ihm zusammen unter einem Dach wohnen, aber konnte sie denn das zweite Heim verlassen, das ihr Vater geschaffen hatte? Sie hatte ihr Zuhause in Louisville mit all jenen Erinnerungen und Gespenstern verloren, die zu ihm gehörten, doch hier konnte sie spüren, daß sich neue Erinnerungen einstellen würden.
    Nach einigem Zögern stellte sie das Foto ihrer Mutter auf den Schreibtisch und begann dann die Treppe hinunterzusteigen, die zur Küche im Erdgeschoß führte. Wenn dieser Mann auch behauptete, er habe keine Ahnung vom Kochen, dann mußte es jemanden geben, der etwas davon verstand, denn die hübsche, geräumige, in Blau und Weiß gehaltene Küche machte auf sie einen gut ausgestatteten und voll funktionsfähigen Eindruck.
    Sie wollte ihm dazu gerade ein paar Fragen stellen, als sie am Ende der Küche, neben einem kleinen bezaubernden Frühstückszimmer, eine Verandatür erblickte, die in den Garten hinausführte. Sofort ging sie darauf zu, öffnete die Tür und trat ins Freie. Wie das bei Hinterhöfen zu sein pflegte, verfügte auch dieser nur über eine beschränkte Fläche, war jedoch von einem soliden, zwei Meter fünfzig hohen Holzzaun umgeben, so daß man sich hier, von den Nachbarn unbeobachtet, frei bewegen konnte. Als sie den Garten nun eingehender betrachtete, stellte sie fest, daß er sogar noch hübscher war, als er vom Balkon im dritten Stock aus gewirkt hatte. Vor allem gefielen ihr die knospenden pinkfarbenen Kletterrosen, die über den Zaun hinaus wucherten. Sie waren von jener altmodischen gefüllten, stark duftenden Sorte, die sie schon immer geliebt hatte - nicht diese modernen, engen Kelchrosen, die nach gar nichts rochen.
    Sich umdrehend, lächelte sie Mike an. »Sie haben hier wirklich gute Arbeit geleistet.«
    »Danke«, erwiderte er, offenbar ehrlich erfreut über ihr Lob.
    Als sie den Duft der Rosen einsog und dabei an die Räume im Oberstock - die Räume ihres Vaters - dachte, flüsterte sie: »Ich bleibe.«
    »Gut. Vielleicht kann ich Ihnen morgen ein paar Geschäfte zeigen, wo Sie Möbel kaufen können. Ich bin sicher, daß Sie einige Veränderungen vornehmen möchten, da die Zimmer nicht so eingerichtet sind, wie eine Frau es sich wünschen würde. Meine Schwester ist Innenarchitektin, und ich kann über sie alle Einrichtungsgegenstände zu Großhandelspreisen beziehen. Daher...«
    »Mr. Taggert«, fiel sie ihm

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