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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hinauf.
    »Oh, Himmel, nein«, sagte Mike bestürzt, und als er dann zu Samantha blickte und sah, daß sie ganz blaß wurde im Gesicht - als hätte sie gerade gehört, daß jemand gestorben sei -, legte er rasch die Hand über die Hörmuschel. »Meine Familie ist nach New York gekommen, um dich kennenzulernen!« flüsterte er.
    Samantha brauchte gut drei Sekunden, um zu begreifen, was das bedeutete. Dann sank sie stöhnend auf das Bett zurück. Fast wünschte sie sich, es wäre eine Todesnachricht gewesen.
    »Wieviel seid ihr?« fragte Mike und legte dann eine Pause ein. »Oh? So viele!« Pause. »Ist Dad auch mitgekommen?« Pause. »Fein, nein, es ist gut, wenn ich euch alle sehe, und ich bin sicher, daß die Kinder sich nicht langweilen werden.« Mikes Bestürzung verwandelte sich in nacktes Entsetzen. »Nun sage bloß nicht, Frank wäre auch mitgekommen! Wie? Ja? Doch, ich freue mich schon, ihn wiederzusehen, und .. . Nein, Raine hat keinen Kratzer an seinen kostbaren Wagen gemacht.« Pause. »Sam? Oh, die sitzt hier bei mir.«
    Samantha sah, wie Mike ganz rot wurde im Gesicht.
    »Mutter! Ich bin schockiert von dir. Okay, okay, wir werden da sein, sobald wir uns ange ... äh ... sobald wir können.« Samantha konnte Mikes Mutter lachen hören, als er den Hörer auflegte.
    Einen Moment lagen sie beide auf dem Bett, ohne sich zu berühren, und starrten zum Betthimmel hinauf.
    »Warum?« flüsterte Samantha.
    Mike rollte sich auf die Seite und fuhr mit dem Zeigefinger über Samanthas nackten Bauch. »Ich sagte es dir doch eben. Weil sie dich kennenlernen wollen.«
    »Und weshalb wollen sie mich kennenlernen? Was hast du von . . . uns erzählt? Hast du ihnen gesagt, daß wir . .. daß wir . . .?«
    Mike grinste sie an. »Einer der wichtigsten Gründe, die mich dazu bewegt haben, Colorado zu verlassen, waren solche Anrufe wie dieser eben. Aber es hat mir wenig genützt, daß ich nach New York gekommen bin; denn sie scheinen noch immer alles über mich zu wissen. Aber um deine Frage zu beantworten: Nein, ich habe ihnen nichts von uns gesagt, aber ich bin sicher, daß Raine das getan hat, und Blair und Jeanne und Vicky. Ich weiß gar nicht, warum ich Colorado überhaupt verlassen habe; denn es scheint ja einen regelmäßigen Gedankenaustausch der Taggerts mit den New Yorker Montgomerys zu geben.«
    Samantha rollte zu ihm hin. »Mike, ich habe Angst. Wenn sie mich nun nicht mögen?«
    »Aber warum sollten sie dich nicht mögen? Ich mag dich doch auch.«
    »Aber du hast ja auch mit mir ins Bett gehen wollen.«
    »Was soll das nun wieder heißen? Daß ich jede Frau, die ich hübsch und sexy finde und mit der ich ins Bett gehen will, auch mögen muß?«
    »Wie, in aller Welt, kannst du eine Frau, die du hübsch und sexy findest und mit der du ins Bett gehen willst, nicht mögen ? Wie kannst du nur das eine vom anderen trennen wollen?«
    Mike zuckte mit den Achseln, was in der männlichen Körpersprache bedeutete: >Ich weiß es nicht und möchte auch nicht darüber nachdenken.<
    Samantha stieg aus dem Bett. »Was soll ich jetzt anziehen? Das pinkfarbene Chanel-, das rote Valentino oder das graue Dior-Kostüm?«
    »Jeans. Sie sind im Central Park und veranstalten dort ein Picknick. Es sind mehr als hundert von ihnen dort versammelt.«
    Samantha setzte sich daraufhin mit einem lauten Plumps wieder hin. Es wäre schön gewesen, wenn dort, wo sie sich hinsetzte, ein Stuhl gestanden hätte. Das war aber nicht der Fall.
    Mike schob den Kopf über den Bettrand und sah auf Sam hinunter, die splitternackt mit gegrätschten Beinen auf dem Fußboden saß. »Möchtest du auch noch Gästeschlafzimmer ausprobieren, ehe wir gehen?«
    Samantha stöhnte laut.
    »Nun komm schon, Sammy-Mädchen, wie schlimm kann es denn schon werden! Es sind doch nur hundert Personen, die dich in Augenschein nehmen und dir verfängliche Fragen stellen wollen. Meine Mutter möchte natürlich gern wissen, ob du auch dafür geeignet bist, mit ihrem kostbaren Sohn unter einem Dach zu wohnen, aber die anderen Frauen werden dich nur stumm von Kopf bis Fuß anschauen. Und mein Vater . . .«
    In diesem Moment traf ihn das Kissen im Gesicht, das sie vom Boden aufgehoben hatte.

26
    Es dauerte dann länger als eine Stunde, ehe sie sich auf den Weg machten, weil sie sich beinahe in die Haare geraten waren, als Mike von ihr verlangte, daß sie hautenge Jeans und ein rotes T-Shirt ohne Büstenhalter anziehen sollte. Sicherlich hätten sie sich in kürzester Zeit über diese

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