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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Wagen steigen und mit ihm an einen anderen Ort fahren.
    Sie wollte Mike nicht verlassen.
    Sie wachte am Nachmittag wieder auf, und Mike brachte ihr auf einem Tablett ihren Lunch. Er sah müde aus und hatte sich seit zwei Tagen nicht mehr rasiert. Er wollte, daß sie nach dem Essen weiterschlafen sollte, aber sie deutete ihm pantomimisch an, daß sie ihre Lippen verschlossen halten und überhaupt so still sein würde wie ein Mäuschen, wenn er sie auf der Couch sitzen ließ und nicht von ihr verlangte, die ganze Zeit im Bett zu bleiben.
    Nach langem Hin und Her willigte er ein, hob sie auf seine Arme, trug sie hinüber in die Bibliothek und lud sie dort auf der Couch ab. Und als wäre sie eine hilflose gelähmte Person, wickelte er ihr auch noch eine leichte Decke um die Beine, ehe er an seinen Schreibtisch zurückkehrte, um seine Notizen durchzusehen.
    Als Samantha ihm dabei zuschaute, wurde ihr klar, daß sie noch mehr über den Mann erfahren wollte, der vielleicht ihr Großvater war oder auch nicht, und deshalb teilte sie Mike auf einem Zettel mit, daß sie wieder seine Notizen in den Computer eingeben wolle. Er weigerte sich jedoch, sie am Schreibtisch vor dem Computer sitzen und tippen zu lassen und fragte sie, ob es denn keine kleineren Computer gäbe. Samantha beschrieb ihm daraufhin einen Laptop, und Mike bat sie, ihm aufzuschreiben, was sie bräuchte, damit er so etwas bestellen könne. Obwohl Samantha ihn darauf hinwies, daß Laptops oder Notebooks viel zu teuer seien und sie durchaus an seinem Schreibtisch sitzen könne, wollte Mike nicht auf sie hören. Schließlich schrieb sie ihm den Namen eines sehr leistungsfähigen Laptop auf und setzte, einem Impuls folgend, noch »King’s Quest V und eine Maus« hinzu. Mike rief ein Computerfachgeschäft an, und binnen zweier Stunden wurde ihnen das Gerät ins Haus geliefert.
    Nachdem Mike das Gerät samt Zubehör in die Bibliothek getragen hatte, stieg sie von der Couch herunter und verband die Maus und das graphische Computerspiel mit dem großen Gerät auf dem Schreibtisch, während Mike gerade ein Duschbad nahm. Als er, mit noch feuchten Haaren und nur mit einer kurzen weißen Tennishose bekleidet, wieder in die Bibliothek zurückkam, meinte Samantha bei seinem Anblick eine Minute lang, ihr Herz würde aussetzen, aber Mikes Augen waren nur auf den Farbmonitor auf seinem Schreibtisch gerichtet, der das Eröffnungsbild des Computerspiels zeigte. Als würde er davon magnetisch angezogen, ging er zum Rechner, berührte die Maus auf der Unterlage, und als er sah, wie der kleine Mann in dem Spiel sich zu bewegen begann, war es um ihn geschehen. Samantha blickte lächelnd auf seinen schönen breiten, bloßen Rücken und sah, daß er, obwohl er offensichtlich nicht begreifen konnte, wie man Texte in einen Computer eingab, keine fünf Minuten dazu brauchte, um die Grundregeln eines Computerspiels zu beherrschen.
    An diesem Abend schlief sie auf der Couch ein, und erst als Mike sich anschickte, sie auf seine Arme zu nehmen, wachte sie wieder auf. Einem Instinkt folgend, wehrte sie sich zunächst gegen seinen Griff, aber er hielt sie fest. »Ich bin es nur«, flüsterte er. »Ich, Mike, und kein anderer.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie sich entspannt und schlaftrunken an ihn lehnte. Aber als er sie dann in sein Bett legte, geriet sie in Panik und wollte partout wieder aus dem Bett raus.
    Betroffen wich Mike zurück und sagte mit zornrotem Gesicht: »Ich bin kein Frauenschänder. Ich werde Ihnen nichts tun und denke auch nicht daran, mit einer Frau ins Bett zu gehen, die nicht mit mir ins Bett gehen möchte! « Dann machte er kehrt, marschierte zur Tür und sagte, die Hand am Lichtschalter, und ohne eine Spur von Wärme in seiner Stimme: »Wenn Sie etwas brauchen - ich bin nebenan im Gästezimmer.«
    Samantha lag darauf noch eine ganze Weile wach in Mikes großem Bett auf den Kissen, in denen er geschlafen hatte, und blickte zur Zimmerdecke hinauf. Unfähig, dachte sie. Sie war schon immer, was Männer betraf, unfähig gewesen, das Richtige zu tun.
    Als Samantha am Morgen erwachte, wußte sie zunächst nicht, wo sie sich befand. Aber als sie erkannte, daß sie in Mikes Schlafzimmer lag, überkam sie ein Gefühl der Sicherheit. Jemand - und sie wußte, daß dieser Jemand Mike gewesen sein mußte - hatte frische Kleider auf einem Stuhl für sie bereitgelegt. Sie stieg aus dem Bett und zog die Jeans und das T-Shirt an, die er für sie ausgesucht hatte und ging barfuß

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