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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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persönlich?“
    „Ich wollte unabhängig sein.“ Violet schlüpfte in das Kleid. „Das sieht klasse aus.“
    Jenna zog den Reißverschluss zu. „Es ist einfach perfekt. Das musst du anziehen. Ich glaube, wir brauchen noch eine kleine Jacke. Ich habe da verschiedene, aus denen du auswählen kannst. Meine Mom verschenkt unheimlich gern Accessoires.“
    Violet war froh über den Themenwechsel. „Hat sie dir dein Stilgefühl beigebracht?“
    „Genau genommen kauft sie für mich ein. Ich weiß, das klingt seltsam, aber sie geht für ihr Leben gern shoppen und macht das echt gut. Sie kommt mit ein paar Tüten Klamotten zu mir, damit ich sie anprobieren kann. Ich behalte die, die mir gefallen, die anderen wandern zurück in den Laden.“
    „Nettes Verfahren.“
    „Allerdings. Ich bin verwöhnt. Wenn die Sache mit dem Typen ernst wird und du deinen Stil verändern willst, dann solltest du mit ihr sprechen. Sie würde dir mit Begeisterung helfen und könnte dir die richtigen Boutiquen vorschlagen oder sogar mitgehen.“
    Der Gedanke war schön. Unvorstellbar schön. In ihrer Welt interessierte sich die Mutter ihrer Chefin nicht für eine Angestellte. In ihrer Welt verlieh die Chefin allerdings auchkeine brandneuen Kleider.
    „Lass uns mal schauen, was für Jacken ich habe. Ich stelle mir etwas Kurzes, Tailliertes vor, aber nicht zu streng. Wir wollen ihn beeindrucken, aber nicht verschrecken.“
    Violet folgte ihr auf den Fersen, während sie sich fragte, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, hätte ihre eigene Mutter sich um sie gekümmert. Wenn sie nicht mit fünfzehn von zu Hause abgehauen und nie mehr zurückgekehrt wäre. Anfangs hatte sie tatsächlich noch davon geträumt, eine Familie zu finden, die sie aufnehmen würde. Ein Heim. Das hatte sie sich immer gewünscht.
    Gegen ihren Willen musste sie an Cliff denken. Er war nicht so wie die Typen, mit denen sie normalerweise ausging. Er war normal – zumindest auf den ersten Blick. Mit Sicherheit war er nicht einen einzigen Tag im Leben hungrig gewesen.
    Sie hatten nichts gemeinsam. Es wäre dumm, sich irgendwelche Hoffnungen zu machen. Aber vielleicht, nur vielleicht, schadete es ja nichts, sich ein kleines bisschen zu freuen.
    Ich bin nicht zu stolz, mir Liebe zu erkaufen, dachte Jenna schmunzelnd, während sie Pappteller mit Zitronenkuchen in den Nachbargeschäften vorbeibrachte. Oder zumindest nette Kollegen und potenzielle Kunden.
    Only Ewe hob sie sich bis zum Schluss auf und war erfreut, Robyn hinter der Kasse zu entdecken.
    „Wie läuft’s?“, fragte Robyn. „Bei dir ist ja viel los.“
    „Ja, endlich!“ Jenna reichte ihr den Pappteller. „Etwas Zucker, damit du nicht schlappmachst.“
    „Danke. Das sieht lecker aus.“ Robyn hob die Plastikfolie und schnupperte. „Du bringst mich noch um, das weißt du doch? Deine Brownies waren unglaublich gut. Ich habe die Tüte mit den Zutaten gekauft und sie am Wochenende gebacken. Das war wirklich leicht. Eine tolle Idee!“
    „Violets Idee. Wir werden auch weiterhin verschiedene abgewogene Zutaten mit den entsprechenden Rezepten anbieten.Nicht nur zum Backen, auch zum Kochen.“
    „Sehr gut. Nach der Arbeit bin ich immer ziemlich geschafft und möchte nicht darüber nachdenken, was ich kochen soll, und dann auch noch einkaufen gehen. Was ihr da anbietet, macht nicht viel mehr Umstände, als irgendwo Fast Food zu besorgen. Nur ist es viel gesünder und frisch. Außerdem kann ich damit meinen Freund T. J. beeindrucken.“
    Die Tür schwang auf, und einige ältere Damen kamen herein. Robyn winkte ihnen zu.
    „Stammkundinnen“, wisperte sie.
    „Du hast wirklich einen tollen Laden!“ Jenna ließ ihren Blick über die mit Wollknäueln gefüllten Körbe wandern. „Wenn ich das sehe, möchte ich auch sofort Stricken lernen.“
    „Wir haben auch immer wieder Anfängerkurse. Die werden von meiner Großmutter geleitet. Sie ist unglaublich geduldig.“
    „Das würde ich gerne mal versuchen.“ Sie dachte an all die Kurse, die sie selbst ihren Kunden anbieten wollte. „Vielleicht, wenn alles etwas ruhiger läuft.“
    „Darauf solltest du nicht hoffen.“ Robyn lächelte. „Nicht im Einzelhandel.“
    „Du hast recht. Ich sollte besser sagen: sobald die Termine meiner Kochkurse etwas klüger durchdacht sind.“
    „Klingt schon besser.“
    Jenna verabschiedete sich und ging zurück in ihren Laden. Violet hatte die Stühle für den nächsten Kurs aufgestellt, auf denen bereits einige Kunden saßen und

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