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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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rätselhaften Gewürzen zusammengerührten Dip zubereitet.
    Violet beäugte die Platte. „Dein Leben ist einfach perfekt“, sagte sie, ohne darüber nachzudenken.
    Jenna verschluckte sich an ihrem Wein. „Wie bitte? Ich stecke mitten in einer Scheidung, mein Mann hat mich betrogen. Ich bin gerade zweiunddreißig geworden und habe keine Kinder, ich besitze nichts, und wenn du nicht wärst, hätte ich auch noch meinen Laden in den Sand gesetzt.“
    Violet nickte langsam. „Wenn du meinst.“
    Sie brachen in Gelächter aus.
    Jenna streckte ihr das Glas hin. „Heute war ein guter Tag. Danke.“
    „Es war gut, und morgen wird es noch besser werden.“
    Sie stießen miteinander an.
    „Wenn du recht behältst, werde ich meine bequemen Schuheraussuchen müssen. Meine Füße bringen mich fast um!“
    „Beim Verkaufen dreht sich alles ums Stehen.“
    „Robyn macht das mit dem Stricken richtig“, brummte Jenna. „Dabei muss man schließlich sitzen.“
    „Und es kommt noch schlimmer“, sagte Violet fröhlich. „Hast du ihren Verlobten gesehen? Er ist umwerfend.“
    „Manche Leute haben einfach das Glück für sich gepachtet.“ Jenna schnappte sich das Tablett mit dem Essen. „Komm! Wir können essen, während du dir meine Klamotten anschaust. Aber erwarte nicht zu viel! Du wirst bestimmt mächtig enttäuscht sein.“
    Die beiden Schlafzimmer befanden sich oben. Das kleinere war fast leer. Jenna ging ihr voraus durch den Flur zum größeren.
    Sie traten durch eine große Doppeltür in ein geräumiges Zimmer. Trotz Bett, zwei Nachttischen und Kommode wäre noch Platz genug, um eine Aerobic-Stunde abzuhalten. Fenstertüren führten auf einen Balkon. Der überblickte zwar nur einen Parkplatz, aber Violet kannte überhaupt niemanden, der einen Balkon vor dem Schlafzimmer hatte. Vermutlich war das angrenzende Badezimmer so groß wie ihr eigenes Schlafzimmer, und als sie den begehbaren Schrank entdeckte, fiel sie beinahe in Ohnmacht.
    „Hübsch“, murmelte sie.
    „Mehr, als ich brauche.“ Jenna stellte das Tablett und die Weinflasche auf der Kommode ab. „Ich interessiere mich nicht besonders für Klamotten. In der Küche trägt man sowieso eine Art Uniform: schwarze Hose, weiße Jacke und darunter ein T-Shirt. Das kann man nicht gerade hochmodisch nennen.“
    Jenna knipste das Licht im Schrank an. Blusen, Kleider und Hosen hingen an Doppelstangen. In den Regalen waren Schuhkartons gestapelt. In einer Ecke entdeckte Violet acht oder zehn weiße in Plastikhüllen verpackte Küchenjacken.
    „Mein früheres Leben“, sagte Jenna und strich über das Plastik.
    „Vermisst du es?“
    „Manchmal. In einer Restaurantküche zu arbeiten ist verrückt. Die Bestellungen laufen immer gleichzeitig ein, und es sind immer zu viele Leute auf zu kleinem Raum. Es wird geschrien und geschimpft. Aber es ist toll, Leute glücklich zu machen. Besonders schön fand ich es immer, wenn eine Feier bei uns stattfand. Ein Jahrestag oder ein Geburtstag. Das war dann so, als ob sie mich ausgesucht hätten, um aus dem Tag etwas ganz Besonderes zu machen.“ Jenna zuckte die Achseln und zog den Kopf ein. „Also nicht mich persönlich, so egozentrisch bin ich nicht. Aber sie haben das Restaurant ausgesucht, in dem ich kochte, und haben mir vertraut. Das hat mir gefallen.“
    „Klingt wundervoll.“
    „Es hat eine Weile gedauert, bis ich so weit war. Jahrelang habe ich nur geschnippelt und gehackt. Die Arbeitszeiten sind wirklich lang, es ist unmöglich, ein richtiges Privatleben zu führen. Außer, man ist mit einem Koch verheiratet – was dann wieder andere Probleme bringt. Anders als jetzt im Laden hatte ich kaum direkten Kontakt mit den Gästen. Hinten in der Küche bekommt man wenig mit.“
    Violet hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, was sich hinter den Kulissen abspielte, wenn sie irgendwo essen ging. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass es dem Koch oder der Köchin wichtig war, dass ihr das Essen schmeckte.
    „Du scheinst in deine Arbeit viel von dir selbst zu stecken“, sagte sie.
    „Was zugleich gut und schlecht ist.“ Jenna zuckte mit den Schultern. „Also, jetzt erzähl mir mal von deiner Verabredung. Wohin geht ihr?“
    „Ins Wildfire in Old Town.“
    Jenna betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Wir sind fast gleich groß, aber du hast mehr Kurven. Nicht, dass ich etwa neidisch wäre.“
    „Wenigstens musst du dir keine Gedanken um dein Gewicht machen“, stellte Violet klar.
    „Ja, dafür hast du

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