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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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vielleicht. Aber man hört von so vielen Frauen, die ein Kind adoptieren und dann doch noch schwanger werden.“
    Und genau das ist ja auch geschehen, dachte Jenna traurig. Beths Körper hatte eine Möglichkeit gefunden, doch schwanger zu werden, aber es war ihr unmöglich gewesen, das Kind auszutragen. Im Laufe der Jahre hatte sie sechs Fehlgeburten erlitten. Daraufhin hatten Beth und Marshall erneut versucht, ein Kind zu adoptieren, doch als es sich zwei schwangere halbwüchsige Mädchen im allerletzten Moment noch anders überlegten, hatten sie es endgültig aufgeben.
    „Wir sind so dankbar, dass wir dich haben!“, sagte Beth. „So ist es perfekt.“
    „Ich bin nicht perfekt, Mom. Das weißt du.“
    „Einspruch. Du warst immer anders als die anderen Kinder. Du warst nie frech oder mürrisch.“
    „Und das Jahr, als ich mich weigerte, mein Zimmer sauber zu machen?“
    „Das ist ja wohl gar nichts! Du hast wenigstens keine Drogen genommen oder mit Jungs rumgemacht.“
    Jenna riss die Augen auf. „Mom, ich habe mit dem kompletten Footballteam geschlafen, wusstest du das nicht?“
    Beth grinste. „Hmm. Das glaube ich kaum.“
    Natürlich hatte ihre Mutter recht. Jenna hatte ihre Eltern immer geliebt und ihr Leben genossen. Nur ein einziges Mal hatte sie so etwas wie eine Teenagerrebellion gestartet, als sie wegen Zuspätkommens zu Hausarrest verdonnert worden war. Natürlich dachte sie, ihre „echten“ Eltern würden sie viel besser verstehen, und beschloss, nach ihnen zu suchen. Nur zwei Tage später war sie erneut bei der Adoptionsagentur aufgetaucht, zerknirscht und schuldbewusst, und hatte ihren Antrag zurückgezogen.
    Ihre Mutter umarmte sie. „Du bist alles, was ich jemals wollte,Süße! Das weißt du doch, oder?“
    „Ja. Ich hab dich lieb, Mom.“
    „Ich hab dich auch lieb. Und jetzt fang damit an, wieder richtig zu leben.“
    Jenna schüttelte den Kopf. „Du kannst es einfach nicht lassen, oder?“
    „Nein. Das steckt in meiner DNS. Du wirst einfach damit leben müssen, dass ich dich glücklich sehen will.“
    „Das kriege ich hin“, sagte Jenna.
    Doch als ihre Mutter gegangen war, stand sie allein in ihrem Laden und fragte sich, wie der nächste Schritt in Richtung Glück aussehen sollte. Sie probierte doch neue Wege aus, sie hatte Erfolg und viel mit Menschen zu tun. Warum fühlte sie sich bloß noch immer so leer?
    Violet blieb zögernd vor dem Wildfire stehen. Das Restaurant wirkte einladend. Es war fünf nach sieben am Dienstagabend – womit sie, so wie es sich gehörte, ein wenig zu spät war.
    In den letzten beiden Stunden hatte sie mindestens siebzehnmal beschlossen, gar nicht zu kommen. Selbst während sie sich angezogen und geschminkt hatte, war sie das Gefühl nicht losgeworden, einen Fehler zu machen. Sie wusste ja nicht mal, ob sie Cliff überhaupt nett fand. Er war anders als die Männer, mit denen sie normalerweise zu tun hatte, was für ihn sprach. Dass er einen richtigen Beruf hatte, ein Büro und eine Visitenkarte, war einmal etwas ganz Neues. Außerdem hatte er freundlich gewirkt. Nicht zu aufdringlich.
    Sie strich das schwarze Kleid von Jenna glatt. Darüber trug sie eine kurz geschnittene rot-schwarze Jacke. Der grobe Stoff bildete einen schönen Kontrast zu der schwarzen Seide. Sie hatte lange Silberohrringe angelegt und dafür auf die vielen Armreifen verzichtet. Zudem trug sie lächerlich hochhackige Pumps.
    Unentschlossen stand sie vor der Tür. Sollte sie gehen oder bleiben?
    Als sie noch einen Blick ins Restaurant warf, entdeckte sieCliff. Er stand hinter der Tür und beobachtete sie. Er wirkte irgendwie … hoffnungsvoll. Er schien ein Lächeln zu unterdrücken und sich zu fragen, ob sie bleiben oder davonlaufen würde.
    Er trug wieder einen maßgeschneiderten Anzug. Sein Hemdkragen stand offen, sie sah, dass ein Stück seiner Krawatte aus der Jackentasche lugte. Sein sandbraunes Haar wirkte frisch gekämmt.
    Cliff hatte ein angenehmes Gesicht mit gleichmäßigen Zügen. Er sah durchschnittlich gut aus, ein Typ, der überallhin passte. Einer, der höchstwahrscheinlich pünktlich seine Rechnungen zahlte, Sport mochte und schon glaubte, über die Stränge zu schlagen, wenn er bei einer Footballübertragung ein Bier zu viel trank.
    Existierten solche Männer überhaupt? In Jennas Welt bestimmt. Aber in ihrer? Eher nicht.
    Aber vielleicht war es an der Zeit, genau das zu ändern.
    Sie presste ihre Tasche fester an die Brust, dann steuerte sie auf ihn zu. Jetzt konnte

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