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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Hause gefahren.“
    „Klingt, als ob du Spaß gehabt hättest.“
    „Das stimmt.“
    Er erzählte ihr von seinen anderen Reisen. Zwischendurch warfen sie einen Blick in die Speisekarte, bestellten und führten das Gespräch fort.
    Violet stellte fest, dass sie Cliffs Stimme mochte. Er sprach sehr deutlich, ohne dabei steif zu wirken. Es war leicht, ihn zum Lachen zu bringen, er schaute keine anderen Frauen an, und obwohl er ganz offensichtlich an ihr interessiert war, fasste er sie kein einziges Mal an.
    Sie spürte, wie sie sich immer mehr entspannte. Als sie ihren Teller halb leer gegessen hatte, stellte sie fest, dass ihr Magen flatterte. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, das war ein gutes Zeichen.
    „Warst du schon mal verheiratet?“, fragte Cliff, als er ihr das Brot reichte.
    Sie nahm sich eine Scheibe und legte sie auf ihren Teller. „Nein.“
    „Beinahe?“
    „Eigentlich nicht.“
    „Das überrascht mich“, gestand er. „Eine schöne Frau wie du? Die Typen müssen dir doch die Tür einrennen.“
    Sie lachte. „Seltener, als du denkst. Ich arbeite jetzt seit Jahren als Verkäuferin, und zwar meistens in Küchenstudios. Dort hängen nicht viele Männer herum. Und ich gehe nur selten aus.“
    Einen Fremden aufzugabeln und mit nach Hause zu nehmen, lag ihr nicht besonders. Das hatte sie früher oft genug getan – um an Geld zu kommen. Sie hatte sich geschworen, nie wieder ein so schreckliches Leben zu führen.
    „Und was ist mit dir?“, fragte sie.
    Er seufzte. „Ich bin geschieden.“
    „Was ist passiert? Oder ist die Frage zu persönlich?“
    „Macht mir nichts aus, darüber zu sprechen. Wir waren vielzu jung. Wir haben uns im College kennengelernt und gedacht, dass es für immer wäre. Nach dem College haben wir geheiratet, sind nach Boston gezogen und haben angefangen, zu arbeiten. Unser Plan war, ein paar Jahre später Kinder zu bekommen. Aber wir sind im Laufe der Zeit nicht etwa immer enger zusammengewachsen, sondern haben uns auseinandergelebt. Auf einmal waren wir schon vier Jahre verheiratet und immer noch nicht bereit, eine Familie zu gründen. Erst haben wir darüber gestritten, und dann haben wir irgendwann über alles gestritten. Bis uns klar wurde, dass es vorbei ist.“
    „Das klingt traurig“, sagte sie.
    „Das war’s, dann bin ich nach Chicago gezogen. Ich dachte, dass ich vielleicht dort jemanden kennenlernen würde, aber es ist ziemlich schwierig. Ich gehe auch nicht gern in Bars. Und ich möchte nicht mit Kolleginnen ausgehen, so was endet oft unschön.“
    „Kann ich mir vorstellen“, murmelte sie.
    Er zog die Schultern zusammen und beugte sich zu ihr. „Ich habe es mit einer Partnervermittlung versucht. Was für ein Desaster! Ich konnte nicht fassen, mit welchen Frauen sie mich zusammengebracht haben. Wir hatten überhaupt nichts gemeinsam. Eine der Frauen hatte zwölf Katzen. Das ist kein Witz! Ich hab ja nichts gegen Haustiere, aber zwölf von egal was ist nicht normal.“
    Violet kicherte. „Absolut nicht. Und wie hättest du die ganzen Katzenhaare von deinem Anzug bekommen?“
    „Wem sagst du das?“
    Sie begannen, sich über ihre Lieblingsfilme zu unterhalten, nur um festzustellen, dass sie beide Komödien und Actionfilme mochten. Weder er noch sie schauten ausländische Filme. Er gestand, dass er ein heimlicher Harry-Potter-Fan sei, und sie flüsterte, dass sie Dunkelorange nicht mochte, die Farbe der University of Texas. Als der Kellner sie fragte, ob sie mehr Kaffee wolle, sah sie auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass es schon nach zweiundzwanzig Uhr war.
    „Es ist schon spät“, sagte sie. „Hab ich gar nicht gemerkt.“
    Cliff nickte. „Wahrscheinlich musst du nach Hause.“ Er zögerte. „Ich frage mich …“
    Sie zuckte zusammen. Nachdem sie sich drei Stunden lang so gut unterhalten und er ihr das Gefühl gegeben hatte, dass sie eine normale und nette Frau wäre, wollte er sie jetzt natürlich fragen, ob sie mit ihm nach Hause ging. Auf ein Getränk. Denn das sagten sie immer.
    Jäh klappte sie ihre Handtasche auf, in die sie hundert Dollar gestopft hatte, nur für den Fall, dass sie schnell zahlen und verschwinden wollte. Auf keinen Fall sollte er das Abendessen bezahlen und sich einbilden, dass sie ihm etwas schuldete.
    Er räusperte sich. „Also, nachdem du mich jetzt etwas besser kennengelernt hast, frage ich mich, ob wir uns wiedersehen können. Und ob …“ Ein weiteres Räuspern. „Und ob du mir … ähm … vielleicht deine

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