jennissimo (German Edition)
Körpersprache sehr gut auskenne. Siehst du, wie die Blondine sichan ihn lehnt?“
Jenna wollte nicht hinsehen, drehte aber trotzdem den Kopf. Tatsächlich hing eine große, kurvige Blondine an Ellington wie klebriger Reis, wie ihre Großmutter gesagt hätte.
„Hmm.“
„Schau, wie er dasteht. Er lehnt sich zurück und hat die Arme verschränkt. Siehst du, wie sein linker Arm verhindert, dass sie ihm zu nahe kommen kann?“
Das war Jenna bisher nicht aufgefallen, aber Violet hatte tatsächlich recht.
„Er lächelt, schaut aber immer wieder zu dir“, fügte ihre Freundin hinzu.
Auch das stimmte. Er zwinkerte Jenna zu. Sie erschauerte bis in die Zehenspitzen. „Hab ich schon erwähnt, wie sehr ich dich bewundere?“, fragte sie.
„Ich mache nur meine Arbeit.“
Jenna lachte. „Du bist die Beste. Ich habe wirklich schlechte Erfahrungen gemacht.“
„Die müssen sich mit Ellington nicht wiederholen. Er ist wirklich an dir interessiert.“
Es dauerte fast noch eine Stunde, bis der letzte Kunde gegangen war. Die Frauen, die mit Ellington gekocht hatten, schienen fest entschlossen, mit ihm gemeinsam zu gehen, bis er etwas sagte, das Jenna nicht verstehen konnte. Doch alle drei drehten sich um, starrten sie finster an, schnappten sich ihre Taschen und zogen ab.
Alle anderen kauften noch etwas. Die Zutaten für Spaghetti Carbonara waren schnell ausverkauft. Gegen halb sieben steuerte Violet auf den Hinterausgang zu. „Ich geh dann mal“, sagte sie. „Cliff wartet schon. Bis morgen.“
„Gute Nacht“, rief Jenna ihr nach.
Die meisten Lichter waren bereits ausgeschaltet, und Jenna blieb mit jeder Menge Nudeln und einem gut aussehenden Mann zurück. Was nun?
Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Ellington zwei GläserWein eingeschenkt und Spaghetti auf zwei Tellern verteilt hatte.
Sie setzten sich auf die Klappstühle an einen kleinen Tisch.
„Du bist eine geduldige Lehrerin“, sagte er. „Und sehr motivierend.“
„Ich möchte, dass die Leute Spaß am Kochen haben.“
„Bei dir sieht es einfach aus.“
„Es ist auch einfach. Wenn man ein paar Grundtechniken kann, braucht es nur noch etwas Übung.“
„Das glaube ich nicht.“ Seine Augen strahlten. „Ich jedenfalls bin ein lausiger Koch.“
„Heute Abend warst du gut.“ Sie hob ihr Glas. „Deine Gruppe schien viel Spaß gehabt zu haben.“
„Ja, die waren ganz interessant.“
Sie trank einen Schluck und tat ihr Bestes, locker zu wirken. „Und an dir interessiert.“
Er schüttelte den Kopf. „Zuerst habe ich es durch die Blume versucht, aber schließlich habe ich ihnen gesagt, dass ich mit dir verabredet bin. Als das auch nicht funktionierte sagte ich, ich wäre schwul.“
Jenna verschluckte sich fast. „Wirklich?“
Er grinste. „Funktioniert immer.“
„Und wenn du eine Frau triffst, die dich umdrehen will?“
„Ist noch nicht passiert.“ Er musterte sie einen Moment prüfend. „Du warst heute den ganzen Tag hier, oder?“
„Im Laden? Sicher, aber das ist eigentlich immer so.“
„Du bist müde.“ Er hob eine Hand. „Damit sage ich nicht, dass du müde aussiehst – du siehst toll aus.“ Er stand auf und stellte sich hinter ihren Stuhl.
„Setz dich aufrecht hin“, wies er sie an. „Schließ die Augen und konzentrier dich auf deine Atmung.“
Jenna tat, was er sagte. Wenige Augenblicke später spürte sie seine großen, warmen Hände auf ihren Schultern. Er fand umgehend ihre angespannten Muskeln und begann, sie zu massieren.
Am liebsten hätte sie geschnurrt oder den Kopf hin und hergerollt und um mehr gebettelt. Sie beugte sich auf seine Anweisung hin etwas nach vorn, damit er auch ihren unteren Rücken erreichte, dann begann er, ihre Oberarme zu reiben. Es war einfach unglaublich. Wenn er schon mit einer simplen Massage so viel bewirkte, wie würde er dann erst im Bett sein?
Eine Flut von Bildern folgte dieser Frage, und sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Na toll! Jetzt errötete sie schon wegen ihrer eigenen Fantasien. Wenigstens konnte er das nicht sehen.
Er massierte sie noch einige Minuten länger, dann brach er ab. „Ich höre jetzt nur ungern auf“, sagte er. „Aber ich muss los. Ich habe meinem Sohn versprochen rechtzeitig zu Hause zu sein, um ihn ins Bett zu bringen.“
Jenna erhob sich. „Du hast einen Sohn?“
„Isaiah. Er ist sieben.“
Dieses kleine Detail hat Serenity unerwähnt gelassen, dachte Jenna und überlegte, ob es eine Rolle spielte.
„Hast du morgen Abend
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