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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Wenn du einfach mal eine Freundin brauchst, dann wirst du hoffentlich an mich denken – egal, worum es geht.“
    Violet hatte früh gelernt, ihre Gefühle nicht zur Schau zu stellen. Doch jetzt lehnte sie sich hinüber und nahm Beth fest in die Arme.
    „Danke“, wisperte sie und kämpfte mit den Tränen. „Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet!“
    Beth hielt sie fest. „Eines Tages kannst du es mir erzählen.“„Ist sie nicht schön?“ Tom deutete auf das Foto der sehr jungen und sehr schwangeren Serenity.
    Jenna starrte das Foto ebenfalls an und musste feststellen, dass sie wieder einmal sehr viel von sich selbst darin entdeckte. Ein komisches Gefühl, an das sie sich jedoch langsam gewöhnte.
    Sie saß zwischen ihren leiblichen Eltern auf dem Sofa im Wohnzimmer. Irgendwie hatten sie alle das Abendessen ohne größere Zwischenfälle hinter sich gebracht, die Mischung aus veganem und traditionellem Essen war allen bekommen, und der Wein hatte sein Übriges getan.
    Jenna blätterte zum nächsten Foto, auf dem Tom und Serenity zusammen abgebildet waren. Sie sahen glücklich und verliebt aus.
    „Meine Eltern haben darauf bestanden, dass ich dich weggebe“, sagte Serenity seufzend. „Sie glaubten nicht, dass Tom und ich zusammenbleiben würden. Es war für meine Familie schon schwer genug, dass ich überhaupt schwanger wurde – aber sie hätten es nie ertragen, wenn ich eine alleinerziehende Mutter geworden wäre … Ich frage mich allerdings oft …“
    „Wer will Kaffee?“, fragte Beth heiter und stand auf. „Ich jedenfalls könnte einen vertragen.“
    „Ich nehme auch einen“, sagte Tom.
    „Nein, danke“, meinte Serenity.
    Marshall nickte.
    Jenna konnte Beths Anspannung spüren, und sie tat ihr wirklich leid, aber andererseits war das alles doch ihre Idee gewesen. Beth hatte darauf bestanden, dass sie und ihre leiblichen Eltern sich besser kennenlernten.
    Das letzte Foto in dem Album zeigte eine sehr verängstigte Serenity in einem Rollstuhl, als sie gerade ins Krankenhaus geschoben wurde. Jenna hatte Mitleid mit dem jungen Mädchen, dessen Leben sich durch die Schwangerschaft auf solch drastische Weise verändert hatte.
    „Hier sind ein paar Bilder von unserem Heim“, sagte Tom, nahm Jenna das Album aus der Hand und ersetzte es durch eindünneres. „Die sind ganz aktuell.“
    Jenna betrachtete ein Foto des Weinguts im Sonnenuntergang; goldene Strahlen ergossen sich über Weinreben.
    „Das ist sehr schön!“
    Beth, die gerade ins Wohnzimmer zurückkam, warf einen Blick darauf. „Allerdings.“
    Serenity nahm Jennas Hand. „Ich muss zurück nach Hause. Ich möchte Wolf und Jasmine sehen. Sie ist jetzt im siebten Monat schwanger, und es wird Zeit, dass ich mit dem ungeborenen Baby spreche.“
    Jenna blinzelte nicht einmal. „Die beiden vermissen dich bestimmt.“
    „Ja, und ich vermisse sie, aber das hier war wichtig.“ Sie drückte Jennas Finger. „Bitte, Jenna, komm mit!“
    „Wie bitte?“
    Jenna zog ihre Hand weg, klappte das Album zu und stand auf.
    „Nur für ein paar Tage“, fügte Tom hinzu, der offenbar in den Plan eingeweiht war. „Wir möchten dir alles zeigen. Das Weingut, unser Haus. Du sollst Wolf und seine Frau kennenlernen.“
    Sie besuchen? Sie hatte sich doch gerade mal damit arrangiert, dass sie überhaupt existierten.
    „Dragon wird auch da sein“, schob Tom nach.
    Tatsächlich fand Jenna die Vorstellung, ihren Bruder wiederzusehen, verlockend. Er war nur einen Tag hiergeblieben und dann wieder zurück nach San Francisco geflogen. Alles andere aber fand sie weniger reizvoll.
    „Violet kann sich doch um den Laden kümmern“, sagte Serenity.
    Jenna sah zu Beth, die sorgsam darauf bedacht war, das Gespräch zu ignorieren.
    „Mom?“
    Zögernd blickte Beth auf. Ihr Lächeln wirkte gezwungen. „Warum denn nicht?“, sagte sie mit neutraler Stimme. „Wäre doch nett. Und es dreht sich doch nur um ein paar Tage.“
    Warum denn nicht? Weil es seltsam war. Weil allein die Vorstellung ihr unangenehm war. Und wieder stellte sie sich dieselbe Frage wie an dem Tag, an dem Serenity und Tom zum ersten Mal auf der Bildfläche erschienen waren. Warum jetzt? Wieso ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt?
    Sie spürte, dass alle sie ansahen. Tom und Serenity voller Hoffnung, ihre Eltern eher zurückhaltend.
    „Bestimmt ist der Kaffee jetzt fertig“, murmelte sie und verzog sich in die Küche.
    Natürlich war diese Flucht nur von kurzer Dauer. Schon hörte sie Schritte

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