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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ihrer Größe.
    Zwei Stunden später hatte Violet sich für zwei Kleider, einen Rock, vier Oberteile, ein Jackett, drei Schals, vier Paar Schuhe und eine Prada-Handtasche entschieden. Die Preise rangierten zwischen zwölf und zweihundert Dollar. Bei Letztgenanntem hätte sie sich eigentlich innerlich krümmen müssen, doch sie zückte nur zufrieden ihre Kreditkarte. Sie konnte es sich leisten, so viel Geld für Kleidung ausgegeben, hatte bisher nur keinen Grund dafür gesehen. Bis sie Cliff getroffen hatte.
    „Du warst fantastisch!“, lobte sie Beth, als sie bezahlt hatte. „Ich kann dir gar nicht genug danken!“
    „Hat mir großen Spaß gemacht“, beteuerte Beth. „Ich komme nicht mehr oft zum Einkaufen. So, jetzt gehen wir direkt zu meiner Schneiderin, damit sie die Sachen abstecken kann.“
    „Ich will dich nicht noch länger aufhalten! Du kannst mir auch einfach ihre Adresse geben.“
    „Aber ich möchte mitkommen! Wie gesagt, es macht mir Spaß. Und du bist so hübsch. Eigentlich sollte mich das ärgern, tut es aber nicht.“
    Violet lachte, dann verspürte sie einen überraschenden Stich. Sie sehnte sich nach etwas, was sie nie gehabt hatte.
    „Jenna hat wirklich großes Glück mit dir.“
    Beth lächelte.
    Sie trugen die Tüten zum Auto und stiegen ein.
    „Ich wollte viele Kinder haben“, sagte Beth, als sie vom Parkplatz rollten. „Aber dann erfuhr ich schon in frühen Jahren, dass ich keine bekommen konnte. Marshall und ich haben die Adoptionspapiere schon vor der Hochzeit beantragt. Wie glücklich wir waren, als Serenity sich für uns entschieden hat. Jenna ist ein wahrer Segen.“
    Violet wusste, dass ihre eigene Mutter sie nie so bezeichnet hätte.
    „Möchtest du einmal Kinder haben?“ Beth hielt an einer roten Ampel.
    „Vielleicht. Irgendwann.“
    „Wie Jenna erzählte, hast du einen Freund. Ist er der Richtige?“
    „Ich glaube schon. Noch ist aber alles ziemlich frisch.“ Und sosehr sie Cliff auch mochte, sie konnte sich bei ihm einfach nicht richtig fallen lassen und wirklich sie selbst sein. Vielleicht wegen all der Geheimnisse, die sie hatte. Bestimmt war er nicht der Typ Mann, der mit ihrer Vergangenheit umgehen konnte.
    „Wenn er es nicht ist, dann wirst du ihn noch finden.“
    „So wie du Marshall gefunden hast?“
    Beth lächelte. „Genau.“
    „Und wenn nicht, dann habe ich noch immer meine Karriere“, murmelte Violet.
    „Jenna sagte, dass sie dich zur Geschäftsführerin gemacht hat.“
    „Hmm. Das ist total aufregend.“
    „Du hast aber auch fantastische Arbeit geleistet! Du kannst hervorragend mit Kunden umgehen.“
    „Ich habe gern mit Menschen zu tun.“
    „Und du hast auch viel Geduld mit Serenity.“
    Violet wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegten. „Sie ist speziell.“
    Obwohl Jenna so ihre Schwierigkeiten mit ihrer leiblichen Mutter hatte – Violet mochte sie. Sicher, sie war unkonventionell, aber sie strahlte so viel Wärme aus. Sie kümmerte sich umandere, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und in ihren Augen lag immer so viel Sehnsucht, wenn sie Jenna ansah. Einerseits tat sie Violet leid, doch gleichzeitig war ihr klar, was für ein Glück Jenna für Beth gewesen war. Wie so oft im Leben war die Situation einfach sehr kompliziert.
    „Tom ist wieder zurück“, erzählte Beth. „Serenity und er kommen morgen Abend zum Essen. Das ist mal eine Herausforderung! Wir grillen nämlich – mit Fleisch und ohne. Jenna bringt ein paar Sachen mit und Serenity auch.“
    „Dann mach dich mal auf eine Menge Soja gefasst“, zog Violet sie auf.
    „Als ob ich das nicht wüsste! Marshall droht schon damit, auf dem Heimweg bei einem Fast-Food-Restaurant anzuhalten, um vorher zu essen. Ich habe ihm versprochen, dass er ganz normale, altmodische Steaks bekommen wird. Aber er befürchtet wohl, dass ich ihm heimlich Tofu unterschieben könnte.“
    Violet lachte. „Schmeckt gar nicht so schlecht, wie er denkt.“
    „Ich bin sicher, dass er das nicht herausfinden will.“
    Sie bogen in eine Einkaufsstraße und Beth deutete auf einen kleinen Laden. „Sieht nach nicht viel aus, aber diese Frau kann Wunder bewirken.“
    Als sie geparkt hatten, drehte sich Violet zu Beth. „Danke, dass du mir heute geholfen hast!“
    „Gern geschehen.“ Beth tätschelte ihren Arm. „Ich weiß nicht viel über deine Vergangenheit, Violet, habe aber den Eindruck, dass sie nicht besonders glücklich war. Wenn du irgendwann einmal reden möchtest, dann bin ich für dich da.

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