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Jenny und der neue Vater

Jenny und der neue Vater

Titel: Jenny und der neue Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Martach
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doch Alex fand es verrückt, dass Björn ihm auch noch nachgelaufen war.
    Alexander schob Jenny vor sich her, doch das Mädchen bekam einem fürchterlichen Hustenanfall. Sofort nahm er seine Maske ab und setzte sie ihr auf, dann gab er ihr einen Schubs.
    „Nun lauf schon! – Und Sie auch, Sie großer Held. Gleich bricht uns das Dach über dem Kopf zusammen“, erklärte er mit einem Blick an den Decke.
    Jenny lief schon voraus, den Hund auch weiterhin fest an sich gedrückt. Alex gab auch Björn einen Stoß, damit er schneller lief, so als würde er sich Sorgen um ihn machen.
    Und dann waren doch beide Männer dicht nebeneinander. Alex hustete, zuviel Rauch war in seine Lungen gelangt. Und dann, ganz plötzlich, stürzte direkt vor den beiden Männern ein Stahlträger herunter. Erschreckt wichen die beiden zurück, und dann mussten sie feststellen, dass sie nicht weiterkamen. Sie mussten auf Hilfe von außen warten. Die Flammen waren auch keine Gefahr mehr für die Männer, doch der dichte Rauch versperrte nicht nur die Sicht, er legte sich auch schwer auf die Lungen und konnte so dazu führen, dass Alexander erstickte. Ernsthaft verletzt war keiner der beiden, obwohl zahlreiche Schrammen und Abschürfungen ihnen zusammen mit dem Ruß ein abenteuerliches Aussehen verliehen.
    „Jenny ist draußen“, krächzte Alexander erleichtert.
    „Und das wären wir auch, wenn Sie nicht auf die total verrückte Idee gekommen wären, den Mädchen nachzulaufen“, erklärte Björn grimmig.
    „Was wollen Sie? Jenny ist immer noch meine Tochter. Und ich wollte sie retten. Niemand hat gesagt, dass Sie mir folgen sollen. Und es hat Sie auch niemand dazu gezwungen. Warum haben Sie das Risiko überhaupt auf sich genommen?“
    Björn schaute sein Gegenüber zornig an, griff dann nach seiner Maske und gab sie Alex. „Hier, holen Sie erst mal Luft. Und falls es Ihnen entgangen sein sollte – ich liebe Jenny wie eine eigene Tochter. Es war für mich selbstverständlich ebenfalls den Versuch zur Rettung zu machen.“
    Alexander atmete ein paarmal vorsichtig durch, der Rauch reizte zum husten, aber der Sauerstoff tat so unendlich gut.
    „Ich war doch schon unterwegs, Sie waren absolut überflüssig“, gab er dann zu bedenken.
    „Mal ganz ehrlich, Herr Hillersen, Ihr bisheriges Verhalten war nicht unbedingt dazu angetan, dass ich großes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten habe – weder als Ehemann, noch als Vater, noch als Lebensretter. Und wenn Sie ernsthaft darüber nachdenken, werden Sie mir zustimmen müssen. Was haben Sie überhaupt hier gemacht? Wollten Sie Kirsten schon wieder belästigen?“
    Alexander brachte es fertig Björn etwas schief anzugrinsen. „Ob Sie es nun glauben oder nicht, ich war auf dem Weg zu Kirsten, um mich für mein unmögliches Verhalten zu entschuldigen. Und ihr zu sagen, dass ich einer Scheidung nicht mehr im Wege stehen werde.“
    „Ach, und was hat diesen Sinneswandel bewirkt?“, fragte Björn skeptisch. Er traute dem anderen noch nicht. Aber wie selbstverständlich wechselten die beiden mit dem atmen über die Maske ab.
    Ihre Lage war im Augenblick alles andere als beneidenswert. Sie waren hier in Treppenhaus regelrecht eingekesselt. Der Stahlträger versperrte nicht nur den Weg über die Treppe nach unten, er verhinderte auch, dass sie über das Geländer klettern konnten. Es würde wohl einige Zeit dauern, bis das Treppenhaus geräumt war, aber vielleicht bot sich ja eine Möglichkeit über die Fenster im Flur.
    Erst einmal saßen sie jedoch fest.
    Alexander lachte kurz und bitter auf, als er die Frage von Björn hörte. „Ich habe mich gestern Abend ganz furchtbar volllaufen lassen, zum ersten mal seit meiner Studentenzeit. Und in diesem beklagenswerten Zustand hat mir ausgerechnet ein Barkeeper ein paar deutliche Wahrheiten ins Gesicht gesagt. Na ja, seit einer grauenvollen Dusche heute früh habe ich dann darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mich wie ein kompletter Idiot benommen habe.“
    Jetzt lachte auch Björn. „Dem wäre eigentlich nichts hinzuzufügen. Wissen Sie was? Ich glaube Ihnen, Sie benehmen sich heute wirklich anders – besser.“
    „Oh, danke für die Blumen. Und nachdem wir beide jetzt hier in dieser Zwangslage stecken – wollen Sie mich nicht Alex nennen?“
    „Nun, warum eigentlich nicht? Es scheint ja doch eine Menge zu geben, was uns beide verbindet.“
    „Ja“, nickte Alexander. „Kirsten und Jenny. Ich hoffe, die beiden können mir

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