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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Büro des Sheriffs treten und erklären, er wisse, wo Sonny Clark stecke? Clancey hielt die Gesetzeshüter nicht für besonders brillant. Womöglich wusste der Sheriff nicht einmal, wer Clark war - er hatte sich schließlich nicht in Texas herumgetrieben. Die würden unter Umständen Tage brauchen, bevor sie zuschlugen, und Clark und Lydia ergriffen inzwischen die Flucht. Nein, lieber würde er sie umbringen, als sie entkommen zu lassen. Wie sollte er auch die beiden und einen dämlichen Sheriff gemeinsam im Auge behalten?
    Was war, wenn Lydia seine Vergangenheit ausplauderte? Man konnte ihm zwar nicht wirklich was nachweisen, aber womöglich würden sie ihn um seine Belohnung bringen.
    Jetzt, wo er den Schmuck hatte, wollte er als nächstes Clark für die Belohnung hinhängen, doch wie sollte er das bewerkstelligen?
    Er zermarterte sich noch das Hirn, als er sich auf dem Weg zur Bar ins Hotel drängte, Sofort fielen ihm dort zwei Männer auf, die in der Halle an einem kleinen Tisch saßen. Der eine redete drängend auf den anderen ein, haute dabei die Faust auf den Tisch. Der andere hörte gelangweilt zu, beobachtete dabei aber mit professionell aufmerksamem Blick die Menge in der Bar nebenan.
    Clancey starrte die beiden verblüfft an. An jenem Abend in Knoxville, als er den Steckbrief aufgelesen hatte, war er noch benommen gewesen durch seine Kopfverletzung und ziemlich besoffen dazu, aber an die beiden erinnerte er sich trotzdem. Das waren die Männer, die hinter Clark her waren.
    Beinahe hätte er gejubelt. Er war wirklich ein Glückspilz. Mit dem Steckbrief in Händen näherte er sich den beiden. Ohne Kommentar warf er ihn mit dem Bild nach oben zwischen sie auf den Tisch.
    Der Mann mit den weißen Haaren hielt in seiner Rede inne und sah verärgert auf. »Herrschaftsseiten...«
    Der andere legte ihm sofort eine Hand auf den Arm, als er begriff, was Clancey da mitgebracht hatte.
    »Habt Ihr wohl ’n Whiskey für ’n Mann mit großem Durst und ’ner Menge zu erzählen?« Clancey schob seinen speckigen Hut zurück und sah sie im Bewu ss tsein seiner Wichtigkeit herablassend an.
    Majors zog einen freien Stuhl heran und nahm ein Glas von einem Bord neben sich. Clancey grinste sie an, als kenne er ein Geheimnis, das die beiden liebend gern hören würden, und sie musterten ihn sowohl mit Mi ss billigung als auch unverkennbarem Interesse. Sie konnten sich im Augenblick keine Arroganz leisten.
    Als Clancey ein paar Gläser Whiskey gekippt hatte, wischte er sich den Mund mit dem Ärmel ab und sagte: »Ich heiße Russell. Clancey Russell.«
    »Und ich bin Howard Majors von der Agentur Pinkerton. Das ist Mr. Vance Gentry.«
    Clancey lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sich lässig um, dann schenkte er sich noch einmal nach. »Ich hab’ ’n Haus in Tennessee. Bin seit Monaten auf der Suche nach meiner Frau, die mit mei’m Baby im Bauch durchgebrannt ist.«
    »Herrgott noch mal, Mann...«, setzte Gentry an, doch Majors’ ruhige, professionelle Stimme unterbrach ihn.
    »Sehr interessant, Mr. Russell, aber könntet Ihr uns sagen, wie Ihr in den Besitz dieses Papiers gekommen seid und was Ihr darüber wisst ?«
    Clanceys faule Zähne wurden sichtbar, als er grinste: »Nichts, außer dass ich weiß, wo er sich in diesem Augenblick befindet.«
    Gentry schloss aus seinem Sessel hoch, packte Clancey am Kragen und hätte ihn fast von seinem Stuhl gerissen. Whiskey schwappte über Clanceys Hand. »Wo?« wollte Gentry wissen.
    Majors war so verärgert über Gentrys Verhalten, dass er beinah seine versteckte Pistole gezogen hätte. Er stand auf, packte den Mann an der Schulter und befahl ihm, sich wieder zu setzen und zu schweigen. Inzwischen wurden schon Leute auf sie aufmerksam, und das wollte Majors auf jeden Fall vermeiden. Gentry gehorchte widerwillig, mit einem vernichtenden Blick auf Clancey.
    Majors fa ss te das verwahrloste Subjekt neben sich ins Auge, das den verschütteten Whiskey von seiner Hand schlürfte. »Es tut mir leid, Mr. Russell. Mr. Gentrys Tochter ist mit Clark verheiratet. Sie sind vor Monaten aus ihrem Heim in Tennessee verschwunden. Er macht sich furchtbare Sorgen um sie.«
    Clancey wusste das alles, wollte damit aber nichts zu tun haben. Er wollte möglichst schnell seine Belohnung, dann das Feld räumen und sich weder mit den Behörden noch mit Gentry weiter herumschlagen. Sollten Lydia und Clark ihm beibringen, dass seine Tochter gestorben war.
    Was den Schmuck betraf, würde er auch lieber

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