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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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schweigen. Er hatte vor, ihn heute abend zu vergraben. Lydia würde sich höchstens selbst belasten, wenn sie von dem Schmuck anfinge. Außerdem könnte er jetzt auch gleich dafür sorgen, dass sie ihr Fett abkriegte. Seiner Meinung nach hatte sie noch entschieden zu wenig gesühnt für ihre hinterhältige Flucht.
    Clancey konnte ein guter Schauspieler sein, wenn er wollte. Er reagierte, wie keiner der Herren erwartet hatte, und brach in schallendes Gelächter aus. »Mit Eurer Tochter verheiratet, wie? Na ja, ich weiß nicht, wie ich es Euch sagen soll, Gentry«, er dehnte den Namen, »aber den Mann hab’ ich verfolgt, weil er mir meine Frau weggenommen hat. Behauptet, sie sei mit ihm und nich’ mit mir verheiratet, und der Junge wär’ seiner, nicht meiner. Ich hab’ nix davon gehört, dass da noch ’ne andere Frau mitgemischt hat.«
    »Das ist doch alles Zeitverschwendung«, wandte Gentry sich erzürnt an Majors, ohne Clancey auch nur anzusehen. »Der Mann ist betrunken und weiß offensichtlich nicht, wovon er redet.«
    Diesmal schloss Clancey hoch und bleckte seine Zähne. »Ihr sucht nach Sonny Clark, stimmt’s? Alias Ross Coleman? Also, er ist hier, lagert nur knapp außerhalb der Stadt. Ich hatte ’ne kleine Unterredung mit meiner Frau, als ich sie heute einholte. Mittlerweile ist sie wieder zu Vernunft gekommen.« Er blinzelte ordinär, »’n prima Weib, ehrlich, sie will ihn heute abend tüchtig beschäftigen, bis ich mit den Behörden hinkommen kann.«
    Eine Stunde später trennten sich die drei Männer. Als Clancey außer Hörweite war, wandte sich Gentry an Majors.
    »Wollt Ihr allen Ernstes bis morgen früh warten, damit er uns dort hinführt?«
    Majors war schon auf dem Weg zur Treppe. »Ganz genauso habe ich es gemeint. Ich will ihn nicht nachts aufsuchen. Im Dunkeln entwischt er uns womöglich.«
    »Aber so könnten wir ihn überraschen.«
    »Morgen früh genauso. Wenn ich Russell richtig verstehe, hegt Clark nicht den geringsten Verdacht.«
    »Er hat Victoria etwas angetan«, flüsterte Gentry gequält, obwohl inzwischen niemand mehr in der Hotelhalle war. »Russell hat nichts von ihr gewu ss t. Ihr wollt doch hoffentlich Clark nicht entkommen lassen, solange wir nichts vom Verbleib meiner Tochter wissen, oder?« Seine Stimme war lauter geworden.
    »Zum Donnerwetter, ich bin Eure Vorsicht leid. Ich warte nicht bis morgen, sondern gehe jetzt hin, und...«
    Gentry wurde herumgerissen und an die Wand gestoßen. Majors war nicht so groß und kräftig wie er, aber trotz seines fortgeschrittenen Alters drahtig, und bekam seinen Auftraggeber rasch in den Griff.
    »Hört mir gut zu, Gentry. Ich habe jetzt die Nase voll von Euren Tiraden und Launen. Ihr bezahlt die Agentur, also muss te ich mir das gefallen lassen; aber Ihr werdet mir nicht vorschreiben, wie ich meine Arbeit zu erledigen habe. Ich bestimme, was wir tun, ich allein.« Seine Hände, die die Jackenaufschläge des anderen gepackt hatten, drückten sich noch fester in seine Brust.
    »Und wenn ich Euch deswegen an den Bettpfosten binden oder unter irgendeinem Vorwand vom Sheriff festnehmen lassen muss ; ich werde es tun, um zu verhindern, dass Ihr heute nacht irgendwo hineintappt und die ganze Sache vermasselt. Also, entscheidet Euch!«
    Gentry gefiel die Situation nicht, in der er sich befand. Er sah ins Gesicht des Detektivs hinunter und erkannte, dass der nicht von seinem Standpunkt abzubringen sein würde. »Ich warte bis morgen«, sagte er gepre ss t.
    Majors ließ Gentry langsam los. Er sagte weiter nichts, doch die Warnung in seinem Blick sprach Bände.
     
    Clancey schlängelte sich durch die Menge auf dem Bürgersteig und summte mit einem schwachsinnigen Grinsen auf dem Gesicht tonlos vor sich hin. Er würde es der Hündin schon zeigen. Ganz früh am nächsten Morgen würde er mit Gentry und Majors dortsein und sie und ihren Mann überraschen. Hoffentlich jagten sie die beiden aus dem Bett!
    Schmatzend dachte er daran, wie ihre Brust seine Hand füllte. Verflucht noch mal, Titten gab es überall. Er würde sich die allerbesten kaufen. Morgen nach der Festnahme von Clark würde er die Belohnung kassieren. Den Schmuck hatte er schon.
    Clancey Russell würde bald gut dastehen, jawoll. Er hatte noch viel vor sich auf der Welt. Jetzt konnte Clancey nichts mehr halten.
    »He, Mister«, flüsterte eine Stimme aus dem Dunkel einer Seitengasse.
    »Hä?« fragte Clancey, schwankte beträchtlich und versuchte seinen Blick zu klären. »Wer

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