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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ma?« druckste Bubba und rutschte auf den glitschigen Steinen am Ufer herum.
    »Ich glaube dein Pa braucht beim Wagen deine Hilfe.«
    »Bin schon da!« Eilig zog er sein Hemd von dem Busch, auf dem es zum Trocknen hing. Seine nassen Hosen klatschten ihm um die Beine, als er durch die Bäume davontrottete.
    Ma, die selbst mit Lee auf dem Arm unüberwindlich wie eine Festung wirkte, stürzte sich auf das Mädchen am Fluss , das sich hastig die Strümpfe überstreifte. Als Bubba außer Hörweite war, griff sich Ma eine Handvoll von Priscillas Haaren und zerrte sie hoch. »Ich will meinen Sohn anständig aufwachsen sehen, und werde dafür sorgen, dass das so bleibt, hast du verstanden?«
    » Lass t mich los«, keifte Priscilla und versuchte vergeblich, sich zu befreien. Mas Griff blieb eisern.
    »Du bist ’ne heiße Mamsell, das war mir schon klar, als ich dich zum ersten Mal gesehen hab’. Und ich sag’ dir hiermit ganz klar, dass du Bubba in Ruhe lassen sollst.«
    »Er...«
    »Er versucht grad, erwachsen zu werden. Da spürt er, dass er ein Mann ist, und so ’n Köder wie du hat ihm gerade noch gefehlt, um sich in ’n Haufen Schwierigkeiten zu bringen. Dagegen muss ich einschreiten.«
    »Ich sag meiner Ma, dass Ihr so mit mir redet.«
    »Nein, das tust du nicht, sonst kannst du dir deinen Spaß mit Scout endgültig aus dem Sinn schlagen.«
    Priscilla hörte auf der Stelle auf, sich zu wehren, und da Ma wusste , dass sie das Mädchen damit in der Hand hatte, ließ sie es los. »Wenn du nächstes Mal so ’n Kribbeln im Hintern hast, schwenke ihn vor jemand anderem und lass die Langston-Männer in Ruhe.«
    Als Ma Lee zu Lydia zurückgebracht hatte, war Bubba im Wagen. Sie sagte nichts weiter zu der Sache, doch ihr Blick ließ ihren Sohn klar erkennen, was sie von seinem Flirt mit Priscilla Watkins hielt. Bubba schluckte schwer, wurde puterrot und fragte: »Brauchst du vielleicht Hilfe bei der Vorbereitung zum Abendessen, Ma?«

10
     
    » Jawohl , da erinner’ ich mich dran«, sagte der Fährmann und hielt dem Mann, der ihn nach dem Treck gefragt hatte, ein Stück Tabak hin. »Das war vor etwa zwei, drei Wochen.«
    Der Mann bi ss sich ein ordentliches Stück ab und stopfte es sich in den Mund. Ein zweites steckte er sich für später in die Tasche. Der Fährmann holte sich mit einem Handgriff seinen Tabak zurück. Bei den augenblicklichen Preisen muss te Großzügigkeit ihre Grenzen haben. »Stimmt das auch?« meinte der Mann.
    »Ja, ungefähr. Ich erinnere mich daran, weil sie oben auf den Klippen ein paar Tage warten muss ten, ehe der Regen aufhörte.«
    »Und erinnert Ihr Euch vielleicht auch an so ’n Mädchen wie das, von dem ich Euch erzählt hab’?«
    Der Fährmann spuckte in den Flu ss . »Kann man wohl sagen! Die hatte ’ne tolle Mähne. Und ein Kleines, ’n Säugling, hat sie auch gehabt.«
    »’n Baby?«
    »Ganz klein. So ’n Monat alt, schätze ich.«
    Der andere grinste mit böser Befriedigung. »Das wird sie schon gewesen sein.«
    Der Fährmann kicherte. »So ’ne Frau vergi ss t man nich’ so leicht, ehrlich. Aber wieso sucht Ihr denn so eine, die schon alles hat, ich mein’ n’ Baby und so?«
    Der andere spuckte eine braune Pfütze ins Wasser. »Die Hündin hat mir das hier verpa ss t, darum.« Er zeigte auf seine Delle am Kopf.
    Der Fährmann hatte im stillen bei sich gedacht, dass der Typ so ziemlich der übelste, dreckigste und hä ss lichste Hund war, den er je gesehen hatte, und die Narbe vom Haaransatz bis zu den Brauen war nicht schuld daran. Er schätzte, dass der Mann bis ins Innere verfault war.
    »Das zahl’ ich ihr noch heim«, knirschte er gerade.
    Der Fährmann nahm den Hut ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Also, an Eurer Stelle würd’ ich mich vor dem Mann hüten, zu dem sie gehört. Er...«
    »Ein Mann!«
    Vorsichtig trat der Fährmann einen Schritt zurück. Die plötzlich drohende Haltung dieses Subjekts, das aussah, als könnte es auch nur zum Spaß Leute umbringen, war ihm verdächtig. »Ja, ihr Mann, schätze ich.«
    »Sie is’ nich’ verheiratet«, lautete die unwirsche Erwiderung.
    »Das Mädchen fuhr aber bei ihm im Wagen mit und hatte das Kleine, also hab’ ich sie für ’ne Familie gehalten. Ich erinner’ mich, dass sie auf halbem Weg plötzlich Angst gekriegt hat und in den Wagen gerannt ist. Alle gerieten in Panik, sogar die Pferde. Der Mann is’ hinter ihr her, und den Rest der Überfahrt sin’ se im Wagen geblieben.«
    Drohende

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