Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
dir selbst keinen Unsinn ein. Es gibt kein großes Geheimnis, das Adrian umgibt, außer, dass er vielleicht ein Mörder ist. Es gibt keine Geister, keine Monster und keine Dämonen. Nur einige Kriminelle und vielleicht eine Verschwörung unter Geschäftsleuten.
Aber der Mönch..., sagte eine alarmierende Stimme in ihr.
Der Mönch war nichts weiter als ein Irrer, der es bis ins Parkhaus des FBI geschafft hat. Vielleicht hat er etwas mit dem Fall zu tun, aber wahrscheinlich nicht.
Sie kannte die Sicherheitsvorkehrungen und fragte sich, wie der Mann in der Mönchskutte in das FBI-Gebäude eindringen konnte. Es gab keine Antwort auf diese Frage. Noch nicht. Aber sie würde sie finden. Chief Reynolds würde sie finden. Es gab überall Kameras. Niemand konnte das FBI-Gebäude auf der Federal Plaza in New York in einer Mönchskutte betreten, ohne entdeckt zu werden. Das war unmöglich.
Unmöglich... Dieses Wort rotierte in ihrem Hirn. Unmöglich, aber wahr, sagte sich. Es ist passiert. Ohne Zweifel ist es passiert.
Linda Taylor klingelte noch einmal und ging dann zu ihrem Wagen zurück. Noch immer spürte sie ein Gefühl der Unsicherheit in sich. Ich brauche etwas Schlaf, dachte sie. Nein, ich brauche viel Schlaf. Sehr viel. Sie nahm sich vor, Pat Reynolds anzurufen und ihm jedes Detail des Zwischenfalls in der Parkgarage zu erzählen. Reynolds würde die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen und einige weitere Wächter aufstellen. Aber auch das Vertrauen in die Gründlichkeit des Chiefs konnten sie nicht beruhigen. Schließlich musste sie am nächsten Morgen wieder zur Arbeit gehen.
Sie trat ins Freie und ging auf ihren Wagen zu. Mittlerweile war die Nacht über Manhattan hereingebrochen. Alles schien friedlich in dieser riesigen, verrückten Stadt. Natürlich wusste die junge Hämatologin, dass das ein Trugschluss war. Diese lebendige Stadt war voller Blut, das auch in dieser Nacht wieder vergossen werden würde. Sie atmete tief durch und sah, wie ihr Atem kleine Wolken in der Nachtluft bildete. Es roch nach Winter. Einige Schneeflocken fielen lose vom Himmel.
Linda Taylor versuchte, sich selbst auf andere Gedanken zu bringen und sah nicht, dass sie verfolgt wurde.
Der Glanz der Wolkenkratzer Manhattans lag in der dunklen Nacht wie ein zweiter Sternenhimmel. Für Jay Barnes sah es aus, als wären die echten Sterne über New York nur ein Abklatsch dieses Universums aus Licht und Irrsinn. Er hatte viel gesehen in dieser Stadt. Viele Dinge, die jeden Menschen um den Schlaf bringen würden. Zu seinem Glück hatte er immer die Distanz der Fotokamera. So waren selbst die schlimmsten Verbrechen für ihn immer nur wie ein Bild oder ein schreckliches Gemälde. Trotzdem hielt er die Jalousien seines kleinen Appartements meist geschlossen. Der Anblick der Stadt weckte in ihm keine romantischen Gefühle. Lieber wollte er alles, was mit ihr zu tun hatte, draußen lassen.
Valerias Hände umarmten seine nackte, leicht behaarte Brust. „Schalte deine Gedanken ab“, forderte sie ihn mit verführerischem Klang in ihrer Stimme auf. „Denk nicht an die Gespenster und die Dämonen, die dich verfolgen. Gib dich ganz dem Trost der Dunkelheit hin.“
Sie küsste seinen Nacken, und wieder war es ihm, als würde jemand Eis über seine Haut streichen. Aber er fror nicht. Im Gegenteil, es war ein außerordentlich angenehmes Gefühl.
So angenehm, dass er mehr davon wollte. Er wandte sich zu Valeria um und sah sie nackt vor sich stehen. Ihr Körper war geformt wie eine antike griechische Statue. Im Zwielicht der gedämpften Beleuchtung des Penthouse und dem Glanz der großen Stadt und des gegen sie machtlosen Sternenhimmels sah sie auch so aus. Grau, kühl, aber unglaublich schön.
Valeria umarmte ihn, schmiegte ihren Körper an den seinen. Ihre vollen Brüste drängten sich gegen seinen Körper. Jay spürte eine Art der Erregung, die er noch nie empfunden hatte. Es war mehr als nur Leidenschaft. Es war wie eine Art...
... Hunger , dachte er. Ein Hunger nach ...
Er wusste selbst nicht, was dieses Gefühl war. Er war sich auch nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. Aber er wusste ganz genau, dass er es gleich erfahren würde.
„ Liebster“, hauchte Valeria, und ihre Stimme war rau wie Sandpapier. Ihre Augen glitzerten wie zwei kalte schwarze Steine. Ihr Blick war eisig. Ein grausames Lächeln umspielte ihre vollen roten Lippen.
Jetzt erkannte er wieder den Duft, den diese statuenhafte, atemberaubende Frau verströmte.
Jay
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