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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Schiffe zu Ende gebaut, deren Hüllen bereits fertiggestellt sind.«
    »Nein, Sir. Es ist viel mehr als nur das.« Abermals zögerte Jamenson. »Ich kann mich nicht mit absoluter Gewissheit auf Zahlen festlegen, aber nach der Anzahl der Projektnummern, der Verweise auf Verträge und der Finanzierungsanforderungen muss es sich mindestens um je ein Dutzend Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer handeln, darunter auch umfassende Modifikationen an den teilweise fertiggestellten Hüllen. Dazu kommen noch etliche Schwere und Leichte Kreuzer sowie Zerstörer, die als Eskorten dienen sollen.«
    Eine Zeit lang sah er Jamenson schweigend an, während er versuchte, diese Information in das einzufügen, was er bereits wusste. Oder was er zu wissen glaubte. »Und das wird geheim gehalten?«
    »Ja, Admiral. Wir sollten keine von diesen Nachrichten sehen, die den Bau der Schiffe angehen, und das Ganze ist in einem Wirrwarr aus Details verborgen. Es existiert nicht eine einzige Namensnennung einer Werft, von daher war es schwierig herauszufinden, um was es da überhaupt geht.«
    Wieder folgte eine lange Pause, in der Geary nachzudenken versuchte. »Hilfsschiffe? Werden auch Hilfsschiffe gebaut?«
    »Ähm …« Jamenson schaute verdutzt drein. »Ich habe keinen Hinweis auf den Bau neuer Hilfsschiffe entdecken können, Admiral.«
    Hatte das Hauptquartier deshalb versucht, ihm einen Teil seiner Hilfsschiffe abzunehmen? Oder waren diese neuen Schiffe lediglich für die Verteidigung der Allianz vorgesehen, nicht aber für irgendwelche Operationen außerhalb des Territoriums?
    Warum hatte man den Bau dieser Schiffe vor ihm geheim gehalten? Warum hatten der Große Rat und alle anderen ihm gegenüber beteuert, dass keine neuen Schiffe mehr gebaut wurden? Und was hatte es mit diesen umfangreichen Modifikationen auf sich? Wurden diese Schiffe so angelegt, dass sich ihre Lebensdauer verlängerte? Wenn das der Fall war, dann hatte irgendjemand erkannt, was mit den viel kurzlebigeren Schiffen in Gearys Flotte schon bald geschehen würde.
    Jamenson sah ihn besorgt an und biss sich auf die Unterlippe.
    Schließlich nickte Geary ihr zu. »Danke, Lieutenant. Das ist eine wichtige Information, und dank Ihren Fähigkeiten wissen wir jetzt Bescheid. Haben Sie sonst noch etwas?«
    »Nein, Sir, das ist alles, was ich Ihnen im Moment dazu sagen kann.«
    »Aber Sie können guten Gewissens sagen, dass vierundzwanzig große Kriegsschiffe und genügend kleinere Schiffe für eine Eskorte gebaut werden?«
    »Ja, Sir. Ich kann Ihnen alle Details aufzeigen, Admiral.«
    »Lassen Sie die einfach bei mir, dann kann ich sie mir in Ruhe ansehen.« Erneut hielt er kurz inne. »Richten Sie bitte Captain Smythe meinen Dank aus, dass er vorausschauend genug war, mich über diese Erkenntnisse ins Bild zu setzen. Haben wir irgendeinen Anhaltspunkt, inwieweit die Bürokratie daheim durchschaut hat, dass wir diese Flotte aufrüsten?«
    »Nein, Sir, tut mir leid. Allerdings gab es bis zum Zeitpunkt unserer Abreise keinen Hinweis darauf, dass jemand etwas durchschaut haben könnte. Ich gab mir ganz besondere Mühe, um alles so undurchschaubar wie möglich zu machen.«
    »Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich einem Lieutenant jemals für so etwas dankbar sein würde.« Geary warf ihr seinen anerkennendsten Blick zu. »Verdammt gute Arbeit, Lieutenant. Nochmals vielen Dank.«
    Wenn das hier alles vorüber war, sollte er ihr eigentlich einen Orden verleihen, weil sich die Flotte dank ihrer Leistung auf etwas gefasst machen konnte, das noch keine klare Form hatte, von dem sie aber anderenfalls erst erfahren hätte, wenn es womöglich schon zu spät gewesen wäre. Aber wie sollte er den Orden begründen? Unter schwierigen Arbeitsbedingungen und mit begrenzten Ressourcen ist es Lieutenant Jamenson gelungen, wiederholt vorgesetzte Dienststellen zu verwirren und dafür zu sorgen, dass die entsprechenden, in der Befehlskette über ihr stehenden Offiziere nicht in der Lage waren, die tatsächlichen Sachverhalte zu durchschauen. Viele Junioroffiziere (und gar nicht mal so wenige Senioroffiziere) hatten das in der Vergangenheit unabsichtlich bewerkstelligt, aber Jamenson konnte die Erste sein, die für ein vorsätzliches Handeln ausgezeichnet wurde.
    Zwölf Schlachtschiffe und zwölf Schlachtkreuzer. Etwas, das man vermutlich vor den Steuerzahlern und ganz sicher vor den Syndiks verschweigen wollte. Aber wieso diese Anstrengungen, auch ihn selbst und viele andere darüber im Unklaren

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