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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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bedeutet es! Das ist es, was mich so gestört hat!« Er rief ein Display auf, das das Alihi-System zeigte – oder besser gesagt das Alihi-System, wie es zu der Zeit ausgesehen hatte, als sich dort noch die Außenposten der Syndiks befanden. »Sie schlagen aus dem Verborgenen zu. Ein Hinterhalt. Wenn die Würmer nicht mehr helfen, die eigene Position zu verschleiern, wo versteckt man sich dann in einem Sternensystem?«
    Desjani zuckte mit den Schultern. »Hinter dem Stern oder hinter einem Planeten oder einem Mond.«
    »Hinter einem Sprungpunkt?«
    »Nein.« Sie tippte mit dem Finger auf das Display. »Sie reden von einer Streitmacht, die hinter einem Sprungpunkt in Position gegangen ist, um eine Flotte von hinten anzugreifen, die den Sprungpunkt verlässt. Das geht nicht. Das kann gar nicht gehen. Die Physik spricht dagegen.«
    »Wieso?«
    »Erstens wissen Sie nicht, ob und wann jemand einen Sprungpunkt verlässt. Es ist schon schwierig, eine relative Position zu einem Sprungpunkt beizubehalten, und es ist noch schwieriger, genau dahinter zu bleiben. Und wie lange wollen Sie da verharren? Tage, Wochen oder Monate? Zweitens bewegt sich ein Schiff, das den Sprungpunkt verlässt, mit 0,1 Licht von Ihnen weg. Sie selbst stehen im Raum und müssen erst einmal beschleunigen, um das Schiff zu verfolgen. Vielleicht schaffen Sie es, das Schiff einzuholen, aber das wird eine Weile dauern. Und dabei werden Sie von diesem Schiff aus auch noch beobachtet. Als Überraschungsangriff kann man das nicht bezeichnen.«
    Geary nickte. »Aus genau diesen Gründen haben wir auch vor hundert Jahren nie einen Hinterhalt auf diese Art und Weise geplant. Aber was ist, wenn einem Überlicht-Kommunikation zur Verfügung steht?«
    Sie verstummte kurz. »Dann kann jemand seine Komplizen in Zielsystem warnen, dass wir unterwegs zu ihnen sind.«
    »Und sie wüssten auch ziemlich genau, wann wir dort eintreffen, weil die Physik des Sprungraums immer gleich ist. Wenn man zum Zeitpunkt X in den Sprungraum wechselt, dann kommt man zum Zeitpunkt Y am Ziel wieder aus dem Sprungraum.«
    Desjani schüttelte den Kopf. »Aber selbst dann wüssten sie nicht exakt, wo man auskommt. Sie müssten in der Lage sein, viel schneller zu manövrieren und zu beschleunigen als … o verdammt!« Sie sah ihn entsetzt an. »Genau das können sie ja!«
    »Eben.« Geary ließ sich in seinen Sessel sinken und starrte vor sich. »Auf diese Idee sind wir gar nicht gekommen, weil wir die entsprechenden Fähigkeiten nicht besitzen. Aber sie haben zwei große Vorteile, die es möglich machen. Und dank ihrer Überlicht-Kommunikation wissen sie vielleicht sogar, wie unsere Formation aussieht. Wir müssen den Sprungraum in der gleichen Formation verlassen, in der wir hineingeflogen sind, weil wir hier nicht manövrieren können.«
    »Sie werden als Erstes die Hilfsschiffe und vielleicht auch noch die Sturmtransporter erwischen, weil die sich ganz hinten befinden und sie von keiner Eskorte begleitet werden.« Desjani drückte die Handballen auf ihre Augen. »Können wir die Flotte schnell genug drehen lassen, um diesen Schiffen Deckung zu geben?«
    »Es dauert einen Moment, um sich vom Sprung zu erholen«, knurrte Geary. »Außerdem vergeht Zeit, bis die Schiffe gewendet und abgebremst haben, damit die Hilfsschiffe an ihnen vorbeifliegen können, um sich in deren Deckung zu begeben. Ich habe das unangenehme Gefühl, dass es auf jede Sekunde ankommen wird.«
    Desjani zeigte auf die Nachricht von der Mistral . »Formulieren Sie den Befehl ganz einfach, dann können wir ihn im Sprung senden.«
    Etwas Einfaches, um einer Situation zu begegnen, die er überhaupt nicht einkalkuliert hatte.
    »Sie haben immer noch fast sieben Stunden Zeit, um sich etwas auszudenken, bevor wir den Sprungraum verlassen«, fügte sie hinzu.
    »Na, da fühle ich mich ja gleich viel besser.«
    »Oh, tut mir leid.«
    Die Aliens warteten bei Alihi auf sie.
    Gearys Gehirn hatte sich noch gar nicht an die normale Umgebung gewöhnt, da spürte er bereits, wie die Dauntless zu wenden begann, um die Steuerbefehle auszuführen, die eingegeben worden waren, während sich das Schiff noch im Sprung befunden hatte. Die Dauntless ließ die Haupttriebwerke mit voller Leistung arbeiten, um die Geschwindigkeit des Schiffs so schnell wie möglich zu verringern, ohne die Belastung für Material und Besatzung zu groß werden zu lassen. In diesem Moment begann eine Alarmmeldung der Gefechtssysteme zu plärren. Als Geary endlich

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