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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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diese Wand einzureißen. Ob es etwas bewirkt, weiß ich nicht, aber wenigstens werden wir alle uns ein bisschen besser fühlen. Und vielleicht werden die Enigmas ja begreifen, was sie sich mit ihrem Verhalten einhandeln.«
    »Wenn sie den Menschen in irgendeiner Weise ähnlich sind, dann könnte es einen Hoffnungsschimmer geben. Glauben Sie, sie haben die Städte evakuiert?«, fragte Rione.
    »Wir haben keine Ahnung. Diese verschwommenen Flächen lassen einfach keine Details erkennen.«
    »Sind Sie sich sicher, dass das nicht auch von irgendwelchen Enigma-Würmern verursacht wird?«, wollte Charban wissen.
    Desjani schüttelte den Kopf. »Falls aber doch, dann sind das Würmer, die nach einem völlig anderen Prinzip arbeiten. Wir haben Leute darauf angesetzt, jede Möglichkeit zu untersuchen; vor allem die, die unmöglich zu sein scheinen. Aber niemand hat bislang etwas gefunden. Unsere Techniker glauben einhellig, dass es sich um eine echte Interferenz handelt, die in unmittelbarer Nähe der Objekte erzeugt wird, die wir beobachten wollen.«
    Charban nickte und senkte den Blick. »Mich würde auch wundern, wenn es diesmal Würmer wären. Immerhin ist es den Enigmas ja ebenso nicht gelungen, ihre Schiffe vor uns unsichtbar zu machen, als wir hier eintrafen.« Er stand auf und wandte sich zum Gehen.
    »Wollen Sie nicht die Bombardierung miterleben?«, fragte Desjani ihn.
    Der General schüttelte den Kopf, ohne sie anzusehen. »Ich habe schon zu viele Städte sterben sehen, Captain Desjani.«
    Sie schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als Charban gegangen war. Sie drehte sich zu Geary um: »Wir sind also wieder an dem Punkt angekommen, an dem wir Städte bombardieren.«
    »Sie hatten Zeit genug für eine Evakuierung«, gab Geary zurück.
    »Ich weiß. Diesmal hatten sie genügend Zeit. Aber was ist nächstes Mal?«
    »Dazu werde ich es gar nicht erst kommen lassen.«
    »Mögen unsere Vorfahren uns vergeben, dass wir wieder so tief gesunken sind, ganz gleich wie sehr die uns auch provoziert haben«, sprach Desjani leise.
    Die Stimmung auf der Brücke war nicht ausgelassen, sondern betrübt, als sie die mit Zeitverzögerung eintreffenden Bilder sahen. Als die Bomben den Planeten erreichten, war der fünfeinhalb Lichtstunden von dem Sprungpunkt entfernt, an dem sich die Allianz-Flotte aufhielt. Das Licht der Geschehnisse war fünfeinhalb Stunden lang unterwegs gewesen, und jetzt sahen sie, wie die kinetischen Projektile in die Atmosphäre eintauchten und vom Himmel gerast kamen, um alles in Trümmer zu verwandeln – Wohnhäuser, Büros, Fabriken. Aber besaßen die Enigmas überhaupt Dinge von der Art, wie Menschen sie begriffen?
    Lieutenant Iger meldete sich und erklärte ernst: »Was immer sie auch benutzen, um die Bilder verschwommen zu zeigen, es hat die Bombardierung überlebt. Wir können zwar bestätigen, dass diese Gebiete getroffen wurden, aber mehr lässt sich nicht sagen.«
    »Okay.« Geary überprüfte ein letztes Mal den Status der Reparaturarbeiten. Selbst an Bord der am schlimmsten betroffenen Daring hatte man auch noch die letzten Systeme wieder zusammengeflickt, und das Schiff war einsatzbereit. »Machen wir, dass wir von hier wegkommen.«

Zwölf
    Das Laka-Sternensystem war im wahrsten Sinn des Wortes so gut wie leer. Weiße Zwerge neigten nicht dazu, sich mit einer Vielzahl von Planeten zu umgeben, und Laka verfügte nur über einen winzigen zerschundenen Felsbrocken, der sich in einem dichten Orbit um den Stern bewegte. Es war sogar anzunehmen, dass der unbedeutende Planet vor Jahrmillionen das System durchflogen hatte und dabei von der Anziehungskraft des Sterns erfasst worden war. Von den Aliens war hier nichts zu entdecken, doch nach Pele wollte niemand die Hand dafür ins Feuer legen, dass sich hier tatsächlich niemand aufhielt. »Viele Möglichkeiten um sich zu verstecken gibt es nicht«, stellte Desjani fest.
    Geary sah sich den Weg zu einem Sprungpunkt an, der einen langen Sprung bis tief ins Gebiet der Aliens erlaubte. Der Stern, der diesmal ihr Ziel darstellte, hatte von den Syndiks nie einen offiziellen Namen erhalten. Das zeigte deutlich, dass sie an die wahren Grenzen der menschlichen Erkundung in diesem Teil der Galaxis gestoßen waren. »Das dürfte vermutlich ein seit Langem von den Enigmas besiedeltes Sternensystem sein«, warnte Geary seine Offiziere. »Man könnte uns dort also erwarten. Alle Waffensysteme sind so zu schalten, dass sie automatisch auf jede Bedrohung feuern,

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