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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Warum verlassen Sie das Gebiet der Allianz? Es ist doch offensichtlich, dass die Politiker kaum unter Kontrolle zu bringen sind. Dieses Durcheinander mit den versuchten Kriegsgerichtsverfahren gegen die halbe Flotte ist ein deutlicher Beweis dafür. Wer weiß, was ihnen in den Sinn kommt, während Sie weg sind!«
    »Das Problem mit den Anklagen hatte seinen Ursprung im Flottenhauptquartier«, machte Geary ihm klar. »Ich habe mich der Sache angenommen, und jeder hätte darauf vertrauen sollen, dass ich das tue.«
    Der kaum verhüllte Seitenhieb auf Badayas Verhalten schien den Mann nicht zu berühren, stattdessen spreizte er die Hände. »Sie haben recht. Vertrauen bedeutet, wir müssen davon ausgehen, dass Sie die Situation im Griff haben. Aber Sie waren eine Weile nicht da, und auch wenn jeder weiß, dass die Flitterwochen nur als Tarnung gedient haben, um die Regierung in ihre Schranken zu verweisen, ist jedem von uns klar, was für eine schwierige Aufgabe es ist, Ordnung in die Allianz zu bringen.«
    »Richtig«, kommentierte Desjani in unschuldigem Tonfall. »Wir haben in den letzten Wochen politisch vieles neu positioniert.«
    »Das versteht sich von selbst«, gab Badaya zurück, der offenbar nicht mal in Erwägung zog, dass Desjanis Bemerkung auch noch eine andere Bedeutung haben könnte – ganz im Gegensatz zu Duellos, der so heftig zu lachen begann, dass es fast so schien, als müsste er ersticken. »Tatsache ist, Sie verlassen die Allianz. Sie reisen weit weg, und ich frage mich, was in der Zwischenzeit daheim geschieht.«
    Wieder war es Desjani, die etwas entgegnete, diesmal in einem flachen, professionellen Tonfall: »Außerhalb des Allianz-Systems lauert eine ernste Bedrohung, die bewertet und gebannt werden muss – und das notfalls auch mit Waffengewalt. Wen würden Sie für eine solche Aufgabe auswählen?«
    Einen Moment lang schaute Badaya schweigend vor sich auf den Tisch. »Ich weiß nicht. Für mich wäre das nichts. Hätte ich bei Midway das Kommando gehabt, wäre mir nicht rechtzeitig aufgefallen, was sich da draußen in Wahrheit abgespielt hat. Diese verdammten Aliens hätten uns sehr schmerzhaft getroffen und das Sternensystem erobert. So gut Sie, Tanya, und Sie, Roberto, auch sind, aber ich glaube nicht, dass einer von ihnen das geschafft hätte. Jedenfalls nicht, wenn Sie auf sich allein gestellt gewesen wären.« Er lehnte sich zurück und rieb sich das Kinn, während sein Blick zwischen Geary und Desjani hin- und herging. »Manche Dinge lassen sich delegieren, aber wenn es darum geht, die Flotte zu führen …«
    »… dann kann niemand Admiral Geary das Wasser reichen«, führte sie den Satz für ihn zu Ende, wobei sie so tat, als würde sie nichts von Gearys Unbehagen angesichts ihrer Worte bemerken. »In der Allianz gibt es Bedrohungen, die von anderen kontrolliert und im Zaum gehalten werden können, aber die Bedrohungen, die sich von außen der Allianz nähern, erfordern sein persönliches Einschreiten. Sehen Sie das auch so?«
    »Auf jeden Fall! Und diese anderen … können Sie ihnen vertrauen?«
    Geary dachte an den Großen Rat, an den abgekämpften aber allem Anschein nach ehrlichen Navarro, an den nur schwer zu durchschauenden Sakai, an die besorgniserregende Suva. Ganz zu schweigen von den anderen Senatoren, mit denen er zuvor zu tun gehabt hatte. Welche andere Wahl hatte er, als ihnen zu vertrauen? Und wen kannte er, der qualifizierter oder vertrauenswürdiger war – wenn er denn jemanden hätte auswählen können? »Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben«, antwortete er schließlich.
    »Ja, das alte Dilemma eines jedes Kommandanten«, merkte Duellos an. »Man muss seine Befehle mit dem ausführen, was einem zur Verfügung steht, aber nicht mit dem, was man gerne hätte. Mehr als einmal hat es schon zur Katastrophe geführt, wenn Leute so gehandelt haben, als hätten sie alles, was sie sich wünschen könnten, anstatt sich darauf einzustellen, was sie eigentlich nur haben.«
    »Mehr als einmal ist weit untertrieben«, pflichtete Badaya ihm bei. »Aber wenn wir schon davon reden, was wir haben – die Schiffe der Callas-Republik und der Rift-Föderation scheinen sehr davon überzeugt zu sein, dass sie sich in Kürze von uns verabschieden werden.«
    »Das ist nur zu verständlich«, meinte Duellos. »Sie hatten sich uns für die Dauer des Kriegs angeschlossen, aber der Krieg ist nun offiziell beendet.«
    »So ein offizielles Ende hinterlässt eine Menge Chaos, nicht

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