Jenseits Der Grenze
haben, was die Zukunft für uns vorsieht, nachdem so lange Unsicherheit darüber geherrscht hat, ob wir aus dem Militärdienst entlassen werden oder ob wir bis in alle Ewigkeit hier im Orbit um diesen Stern kreisen müssen. Aber, Sir, wir haben auch ein Zuhause und Familie. Werden wir die in Friedenszeiten genauso selten zu Gesicht bekommen wie im Krieg?«
Er antwortete schnell, weil er diese berechtigten Bedenken nach Kräften ausräumen wollte. »Commander, es ist meine Absicht, diese Flotte so lange und so häufig wie möglich im Allianz-Gebiet zu belassen, wie es unter den Umständen einer von außen drohenden Gefahr möglich ist. Diese Flotte wird noch einen Monat lang in diesem System bleiben, ehe sie sich auf den Weg macht, weil jeder von Ihnen eine Erholungspause verdient hat. Meiner Ansicht nach muss diese Flotte sich an einer Position befinden, von der aus sie gut und schnell auf Bedrohungen von außen reagieren kann. Sie darf nicht an einen einzelnen Ort gebunden sein, um von dort gegen diese Bedrohungen zu kämpfen. Das bedeutet, diese Flotte muss sich so oft wie möglich in ihrem Heimatsystem aufhalten.«
Es erschien ihm richtig, das zu sagen, und es musste auch das gewesen sein, was die Leute hören wollten, denn die anderen Offiziere nickten zustimmend, auch wenn Badaya fragend dreinblickte.
Geary ließ seinen Blick über den endlos erscheinenden virtuellen Konferenztisch schweifen, wobei er versuchte, mit jedem der Offiziere Blickkontakt herzustellen. »Ich fühle mich geehrt, die Gelegenheit zu bekommen, erneut Ihr Befehlshaber zu sein. Willkommen bei der Ersten Flotte. Bis auf Weiteres werden Sie die Aufgaben fortführen, die Ihnen aufgetragen wurden. Ich werde mich mit dem Status der Schiffe befassen und alle notwendigen Veränderungen vornehmen, damit wir in einem Monat bereit sein werden.«
Alle Offiziere standen auf, was aufgrund der Zeitverzögerungen zu den am weitesten entfernten Schiffen völlig ungeordnet erfolgte. Einige von ihnen würden erst in zehn Minuten aufstehen, aber ein jeder salutierte, dann löste sich sein Bild auf.
Die meisten virtuellen Teilnehmer verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren, lediglich eine Gruppe von Offizieren blieb zurück. Als Geary genauer hinsah, erkannte er, dass es sich bei ihnen ausnahmslos um Befehlshaber der Kriegsschiffe der Callas-Republik und der Rift-Föderation handelte.
Captain Hiyen vom Schlachtschiff Reprisal salutierte auf eine fast zeremonielle Weise. »Admiral, auch wenn wir gegenwärtig weiter Teil der Allianz-Streitkräfte sind und daher unsere Zuteilung zur Ersten Flotte vorbehaltlos akzeptieren, rechnen wir dennoch damit, dass wir in nächster Zeit nach Hause zurückbeordert werden. Als ranghöchster Offizier des Kontingents der Callas-Republik und der Rift-Föderation möchte ich im Namen aller förmlich für die Ehre und die Gelegenheit danken, unter Ihrem Kommando gedient zu haben. Wir wissen, dass der Sieg und unser Überleben in vielen Schlachten zu einem großen Teil Ihrer Führung zu verdanken sind.«
Die übrigen Offiziere salutierten genauso schwungvoll wie Hiyen, woraufhin Geary die Geste erwiderte und dabei ein flüchtiges Lächeln nicht unterdrücken konnte. »Die Ehre war ganz meinerseits, weil ich die Gelegenheit hatte, so ausgezeichnete Schiffe und Crews wie Ihre in meiner Flotte zu haben. Ich werde immer für den Beitrag dankbar sein, den Ihre Republik und Ihre Föderation zu dem Sieg beigetragen haben, den wir gemeinsam erringen konnten.« Es betrübte ihn, auf diese Schiffe verzichten zu müssen, aber angesichts der politischen Umwälzungen wäre es dumm von ihm gewesen zu erwarten, dass dieser Pulk aus Kriegsschiffen weiter unter der Kontrolle der Allianz bleiben würde.
Die Offiziere verschwanden ebenfalls, und dann war Geary allein mit den Bildern von Badaya und Duellos sowie der real anwesenden Desjani.
Badaya lehnte sich zurück und schaute Geary forschend an. »Während Sie geredet haben, sind mir auf den privaten Kanälen diverse Bedenken zu Ohren gekommen. Nachdem Sie nun der Öffentlichkeit die offizielle Version präsentiert haben, Admiral, möchten einige Offiziere dieser Flotte ein paar Fragen an Sie richten, die beantwortet werden müssen .«
Fünf
Da Geary mit einer Bemerkung in dieser Richtung gerechnet hatte, nickte er nur. »Was stört sie denn?«
Badaya warf ihm einen verwunderten Blick zu. »Natürlich vertraue ich Ihnen, aber ich muss auch sagen, dass mich das Ganze etwas verwirrt.
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