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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Takedas nicht noch einmal vor den Kopf stoßen.«
    Der Takeda-Clan war ein Dorn in Kaedes Fleisch, seit sie den Thron bestiegen hatte. Sie hatten jahrelang mit Intrigen und Manipulationen auf diese Hochzeit hingewirkt, und auch wenn sie als jüngere Frau geschworen hatte, dass sie Oshobi niemals heiraten würde, wusste sie jetzt, dass es keinen anderen Weg gab. »Mutter, ist da sonst noch etwas, von dem du mir nichts erzählt hast? Irgendetwas, das du gestehen willst?«
    »Natürlich nicht -«
    Kaede hob einen Finger. »Ich möchte, dass du sehr gründlich nachdenkst. Du bist keine so gute Lügnerin, wie du glaubst.«
    Ihre Mutter zögerte, aber der Ausdruck auf ihrem Gesicht war der einer Frau, die es bekümmerte, dass man sie verdächtigte. »Da gibt es nichts.«
    Kaede hatte sich geirrt. Ihre Mutter war eine glänzende Lügnerin. Kaede wandte sich einem Wachposten zu. »Ruf meinen Sekretär und den Haushofmeister.«

    »Kae, was tust du?«, fragte Daune.
    Die Beamten traten wenige Sekunden später in den Raum. Kaede hatte sie draußen warten lassen. »Mutter, die Frau, die du eine Schlampe und eine Hure nanntest, das bist du. Du hast meinen Vater betrogen und uns entehrt.«
    »Nein! Ich habe niemals -«
    »Hast du erwartet, dass du damit durchkommen würdest? Du hast Unzucht mit einem Kaiser getrieben - einem Mann, der zu jeder Tageszeit von Leibwachen und Sklaven umgeben war, und du warst die Dame eines hohen Hauses mit eigenen Leibwachen und Sklaven. Hast du gedacht, niemand würde etwas bemerken?«
    Zum ersten Mal in ihrem Leben sah Kaede echte Furcht auf Daune Wariyamos Gesicht. »Es hat nichts bedeutet, Kae.«
    »Bis du schwanger wurdest und nicht wusstest, wer der Vater war.«
    Daune Wariyamo stand wie gelähmt da, als könne sie nicht glauben, dass all ihre Geheimnisse am selben Tag ihre fauligen Früchte preisgegeben hatten. Überall im Raum verharrten Beamte und Wachen mit offenem Mund und wagten kaum zu atmen.
    »Ich habe mich jahrelang gefragt, Mutter, warum eine so ehrgeizige Frau wie du nicht wollte, dass ich etwas mit Prinz Solon zu tun hatte. Es lag daran, dass du Angst hattest, er könnte mein Bruder sein. Du hattest Angst, dass deine Hurerei mich unschuldig in ein inzestuöses Bett führen würde. Anscheinend hast du durchaus Ehrgefühl, wenn auch ein krankes.«
    Tränen rollten über Daunes Wangen. »Kaede, ich war jung. Er hat gesagt, er liebe mich.«
    »Hast du den grünen Magiern geglaubt, als sie mich untersucht haben? Ich hatte damals keine Ahnung, weshalb du das getan hast, ich war erst neun Jahre alt - noch zu jung, um magisches
Talent zu zeigen. Sie fanden heraus, dass ich eine Wariyamo war, nicht wahr? Warst du nicht erleichtert?«
    »Für eine Weile. Als Solon nach Hause kam, mit seinen neunzehn Jahren ein voller blauer Magier, bat er um ein geheimes Treffen mit mir. Da wusste ich Bescheid. Er versuchte, so subtil zu sein, schwor, dass er dir niemals wehtun würde, aber unter alledem lagen Drohungen, Kaede. Was würde geschehen, wenn er deiner müde wurde? Was, wenn ich ihn jemals verärgerte? Er hätte mich mit einem Wort vernichten können. Ich wäre für den Rest meines Lebens seine Sklavin gewesen. Was, wenn du dich ihm widersetztest? Er hätte lügen können, behaupten, die Magier hätten bewiesen, du seist ein außereheliches Kind. Er war selbst ein Magier; alle hätten es geglaubt. Wir hätten alles verloren. Unsere einzige Hoffnung bestand darin, ihn von uns fernzuhalten. Es war nicht so, als hätte ich ihm Schaden zugefügt. Ich habe für ihn sogar ein Angebot auf eine weitere Ausbildung in Sho’cendi erwirkt, was eine große Ehre war.«
    Trotz ihres Zorns entspannten sich Kaedes Züge. Die Entscheidung war getroffen. Die Wahrheit war heraus. Jetzt war Raum für Kummer. »Also hast du meine Chance auf Glück ruiniert, weil du nicht glauben konntest, dass der Mann, den ich liebte, Wort halten würde?«
    »Ich habe uns beschützt. Niemand ist so gut, wie er zu sein vorgibt«, sagte Daune.
    »Was in deinem Fall zutrifft«, erwiderte Kaede und drehte sich um. »Sekretär Tayabusa, vermerkt bitte, dass die Kaiserinmutter hinkünftig aller Privilegien und Titel entkleidet ist. Sie ist von allen Inseln und Territorien Seths verbannt, und wenn sie nach dem morgigen Tag dort entdeckt wird, wird die Strafe der Tod sein. Bei Sonnenaufgang, Haushofmeister Inyouye, werdet Ihr sie zum Hafen begleiten. Ihr werdet ihre Überfahrt zu einem
Hafen ihrer Wahl bezahlen. Ihr werdet ihr tausend Yass

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