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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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wurden gleichermaßen dafür wie für ihre Friedliebe verachtet. Dorian schien der Abkömmling eines feyurischen Elternteils und eines Khalidori zu sein, und das war exotisch genug und wies ihn einer Gruppe zu, die verachtet genug war, dass niemand mehr, so hoffte er, bemerken würde, wie groß die Ähnlichkeit seines khalidorischen Erbteils mit Garoth Ursuul war. Und es erklärte auch, warum er so klein war.
    »Das ist der … andere Grund, warum man mich einen Halbmann nennt, Herr.«
    Yorbas Zurgah schnalzte mit der Zunge. »Ich verstehe. Dann wären dies also die Bedingungen deines Vertrages: Du wirst dienen zu jeder Stunde, da man es von dir verlangt. Deine erste Aufgabe wird unter anderem darin bestehen, die Nachttöpfe der Konkubinen auszuleeren und zu säubern. Dein Essen wird kalt sein, und du wirst niemals so viel bekommen, wie du möchtest. Es ist dir verboten, mit den Konkubinen zu sprechen, und wenn du Schwierigkeiten damit haben solltest, wird man dir die Zunge herausreißen. Verstehst du?«
    Dorian nickte.
    »Dann bleibt nur noch eines, Halbmann.«
    »Herr?«
    »Wir müssen uns vergewissern, dass du wirklich ein Halbmann bist. Lass deine Hose herunter.«

7
    Lantano Garuwashi saß mitten in Kylars Weg, die nackte Klinge auf dem Schoß. Neben ihm stand der gewaltige Feir Cousat, die balkendicken Arme vor der Brust verschränkt. Sie blockierten einen schmalen Wildwechsel, der am südlichen Rand von Ezras Wald entlangführte. Feir warnte Lantano leise, als Kylar sich näherte.
    Garuwashis Schwert war unverkennbar: das Heft lang genug für eine oder zwei Hände, aus reinem Mistarille und mit einer Inschrift aus Goldrunen in Altceuranisch. Die leicht gebogene Klinge war mit einem Drachenkopf verziert, der ihrer Spitze zugewandt war. Als Kylar näher kam, begann der Drache Feuer zu speien. Die Flammen verbreiteten sich in der Klinge, und vor ihnen wurde Ceur’caelestos klar wie Glas. Mit jedem Schritt, den Kylar näher kam, wurden die Flammen länger. Kylar sammelte den Ka’kari in seinen Augen und sah durch ihn Ceur’caelestos in den Farben der Magie leuchten.
    In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass das Schwert aus einem anderen Zeitalter stammen musste. Die Magie selbst war dazu geschaffen, schön zu sein - und sie entzog sich vollkommen Kylars Verständnis. Er spürte Verspieltheit darin, strahlende Größe, Stolz und Liebe. Gleichzeitig begriff Kylar, dass er dazu neigte, sich auf Dinge einzulassen, die seine Fähigkeiten weit überstiegen. Und dazu gehörte mit Sicherheit auch der Versuch, Lantano Garuwashi ein solches Schwert zu stehlen.

    »Lasst die Dunkelheit los, Kylar, sonst werde ich Euch helfen, sie loszulassen«, sagte Feir.
    Fünfzehn Schritt von den beiden Männern entfernt löste sich Kylar aus der Dunkelheit. »Also können Magier mich sehen, auch wenn ich unsichtbar bin. Verdammt.« Er hatte das bereits vermutet.
    Feir lächelte freudlos. »Nur einer von zehn männlichen Magiern. Neun von zehn weiblichen. Ich sehe Euch nur, wenn Ihr nicht weiter als dreißig Schritt entfernt seid. Dorian würde Euch noch auf eine Entfernung von einer halben Meile sehen, durch die Bäume hindurch. Aber alles der Reihe nach. Baronet Kylar Stern von Cenaria, auch bekannt als der Nachtengel, Kriegssohn des Blutjungen Durzo Blint, dies ist Kriegsführer Lantano Garuwashi, der Unbesiegte, der Auserwählte von Ceur’caelestos aus dem Stamme der Lantanos von den Höhen Aenus.«
    Kylar schlug sich mit der linken Hand auf seinen Armstumpf und verbeugte sich auf ceuranische Art. »Kriegsführer, die vielen Geschichten Eurer Taten sind ein Beweis Eurer Fähigkeiten.«
    Garuwashi stand auf und schob Ceur’caelestos in die Scheide zurück. Er verbeugte sich, und seine Mundwinkel zuckten. »Nachtengel, ebenso verhält es sich mit den wenigen Geschichten Eurer Taten.«
    Am Horizont wurde der Himmel bereits heller, aber im Wald herrschte noch immer Dunkelheit. Es roch nach Regen und baldigem Wintereinbruch. Kylar fragte sich, ob dies die letzten Gerüche seines Lebens sein würden. Die Woge der Verzweiflung, die ihn ergriff, zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. »Wir scheinen ein Problem zu haben«, sagte Kylar. Eigentlich sind es mehrere.
    »Und das wäre?«, fragte Garuwashi.
    Ich kann nicht als Unsichtbarer gegen Euch kämpfen, wenn ich nicht zuerst Feir töte, und selbst wenn ich es täte - keiner von Euch hat den Tod verdient. »Ihr habt ein Schwert, das ich benötige«, sagte Kylar stattdessen.
    »Habt Ihr

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