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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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den Verstand -«, begann Feir, aber Garuwashi hob die Hand und gebot ihm Schweigen.
    »Vergebt mir, Nachtengel«, sagte Garuwashi, »aber Ihr seid kein Linkshänder und Ihr bewegt Euch, als hättet Ihr Eure Schwerthand erst in jüngster Zeit verloren. Wenn es Euch so zu sterben verlangt, dass Ihr mich herausfordert, werde ich Euch das nicht verweigern. Aber warum solltet Ihr das tun?«
    Weil ich mich auf einen Handel mit dem Wolf eingelassen habe. Nur wenige Stunden später hatte Kylar Durzos Nachricht für ihn gefunden, die Nachricht, die mit den Worten geendet hatte: »LASS DICH AUF KEINEN HANDEL MIT DEM WOLF EIN.« Vielleicht war dies hier der Grund. Ich kann nicht gewinnen.
    ~Es sei denn, ich gäbe dir eine Hand ~, ließ sich der Ka’kari in Kylars Geist vernehmen. Die schwarze Metallkugel, die in Kylar lebendig war, meldete sich selten zu Wort, und es war nicht immer hilfreich, wenn sie es tat. Das ist ja lächerlich , erwiderte Kylar in Gedanken.
    Garuwashis Blick ruhte für einen Sekundenbruchteil auf Kylars Handgelenk. Feir blieb angespannt.
    Kylar blickte an sich herab und sah, dass sich pechschwarzes Metall auf seinem Armstumpf bewegte. Es formte sich langsam zu einer Hand. Er versuchte, sie zur Faust zu schließen, und hatte Erfolg. Machst du Witze?
    ~So grausam bin ich nicht. Übrigens gefiel Jorsin Alkestes die Vorstellung nicht, dass seine Feinde wieder ins Leben zurückkommen. Falls dieses Schwert dich tötet, bist du wirklich tot.~
    Merkwürdig, das hat der Wolf gar nicht erwähnt. Kylar bewegte die schwarzen Finger. Er hatte sogar Gefühl darin. Aber die Hand war zu leicht. Sie war hohl, die Haut dünner als Pergament. Sag mal, wenn du schon Wunder vollbringst …
    ~Nein.~

    Du hast mich nicht einmal zu Ende angehört!
    ~Mach schon.~
    Es fühlte sich an, als verdrehe der Ka’kari die Augen. Wie brachte er das fertig? Er hatte ja gar keine Augen.
    Kannst du das Gewicht der Hand verändern?
    ~Nein.~
    Warum nicht?
    Der Ka’kari seufzte. ~Ich behalte meine Masse bei. Ich bedecke bereits deine ganze Haut und bilde eine Hand für dich. Unsichtbarkeit, blaue Flammen und eine Extrahand - reicht dir das nicht aus?~
    Es wäre also eine schlechte Idee, einen Dolch aus dir zu machen und ihn zu werfen?
    Mit einem Schnauben verfiel der Ka’kari in Schweigen, und Kylar grinste. Dann merkte er, dass er Lantano Garuwashi angrinste, der sich die Locken von dreiundsechzig getöteten Gegnern ins Haar gebunden hatte und dessen Augen von zweiundachtzig Toten sprachen.
    »Braucht Ihr noch ein Weilchen?«, fragte Garuwashi und zog eine Augenbraue hoch.
    »Hm, ich bin jetzt bereit«, erwiderte Kylar. Er zog sein Schwert.
    »Kylar«, sagte Feir. »Was wollt Ihr mit dem Schwert machen?«
    »Ich werde es irgendwo hinbringen, wo es sicher ist.«
    Feirs Augen weiteten sich. »Ihr wollt es in den Wald bringen?«
    »Ich dachte daran, es hineinzuwerfen.«
    »Eine gute Idee«, sagte Feir.
    »Vielleicht eine nette Idee. Aber keine gute«, sagte Garuwashi. Er hatte die Distanz zwischen ihnen im Nu überwunden. Die Schwerter erklangen in einem Stakkato, das sich bis zu einem tödlichen Hieb steigern würde. Kylar beschloss, eine Tendenz zur Überdehnung seiner Riposten vorzutäuschen. Bei einem so talentierten Schwertkämpfer wie Lantano Garuwashi würde er diese
Schwäche lediglich zweimal zeigen müssen und die Falle beim dritten Mal zuschnappen lassen.
    Nur dass bereits beim ersten Mal, da er überdehnte, Garuwashis Schwert sogleich die Lücke fand und Kylars Rippen streifte. Er hätte Kylar mit diesem Stoß töten können, aber er hielt inne, weil er eine Falle vermutete.
    Kylar wich unsicher zurück, und Garuwashi ließ ihn sich sammeln. Der Blick des Ceuraners verriet Enttäuschung. Sie hatten kaum fünf oder sechs Sekunden die Klingen gekreuzt. Der Mann war zu schnell. Lachhaft schnell. Kylar betrachtete ihn durch den Ka’kari, und sein Staunen wuchs.
    »Ihr seid nicht einmal magisch begabt«, sagte Kylar.
    »Lantano Garuwashi braucht keine Magie.«
    ~Kylar Stern braucht sie dagegen dringend!~
    Kylar verspürte einen altvertrauten Schauder, ein Echo aus seiner Vergangenheit. Es war die Angst zu sterben. Hätten sie mit alitaerischen Breitschwertern gefochten, hätte er Garuwashi mit der rohen Kraft seiner Magie niederschlagen können. Aber gegen das elegante ceuranische Schwert war Kylars Magie fast keine Hilfe für ihn. »Lasst uns weitermachen«, sagte Kylar.
    Sie nahmen den Kampf wieder auf. Garuwashi testete Kylar, wich

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