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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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warum konnte er sich nicht daran erinnern?
    Er neigte den Kopf dem Pagen zu.
    »Euer Heiligkeit, Hopper wünscht Euch davon in Kenntnis zu setzen, dass ein Spion aus Cenaria zurückgekehrt ist. Er berichtet, dass ein Mann namens Logan Gyre zum König ausgerufen worden ist.«
    Die Welt hörte auf sich zu drehen. Jenines Ehemann lebte. Dorian hatte das Gefühl, als befände er sich außerhalb seines Körpers, als beträte er von Neuem den Wahnsinn, von dem er glaubte, er habe ihn zusammen mit seiner prophetischen Gabe hinter sich gelassen.
    Wie kannst du es wagen, Gott? Was willst du von mir? Dass ich ihr sage, dass er lebt? Ich habe meine Seele für dies hier hingegeben! Für Dich. Ich bin zu
einem Ungeheuer geworden, damit ich diese Menschen erlösen kann. Bedeute ich Dir denn gar nichts? Bedeutet Dir dieses verdammte Land gar nichts?
    Wenn es Dir etwas bedeutete, hättest Du diese armen Seelen selbst gerettet. Ich habe diese Amtsketten nicht gewollt. Ich habe die magischen Gaben nicht gewollt, die Du mir gegeben hast. Ich habe nur um eins gebeten: um diese Frau. Du hast mich mit dieser Sehnsucht erschaffen, die zu tief ist für Worte, und Du willst, dass ich dies in dem Moment opfere, da der Honig meine Lippen berührt?
    Ich habe dich nicht vergessen. Ich kenne die Pläne, die ich für dich habe.
    Dass Du Dich an mich erinnerst, bedeutet nichts, wenn Du nicht um meinetwillen handelst. Ich habe Dich nicht verraten, Du hast mich verraten. Non takuulam. Ich werde nicht dienen. Du und ich, wir sind fertig miteinander.
    Gottkönig Wahnhoff wurde sich der Blicke seiner Meister bewusst. Er lächelte und vollendete die Geste, mit der er Hopper seinen nächsten Befehl gab. »Lasst unsere Hochzeit beginnen«, sagte der Gott.

65
    Jemand brachte ein einfaches Mittagessen in Durzos Zimmer, und Durzo und Kylar aßen schweigend. »Ich schätze, du solltest langsam in dein Zimmer gehen, hm?«, bemerkte Durzo. »Sie müssten jeden Augenblick hier sein.« Er räusperte sich und griff nach dem Knoblauchbeutel, den er nicht länger bei sich trug.
    »Ich würde alles darum geben zu sehen, wie Ihr Euer Mädchen kennenlernt«, sagte Kylar.
    »Ich würde alles darum geben zu sehen, wie du deins triffst«, entgegnete Durzo.

    Kylar schluckte, dann wurde ihm bewusst, dass er im Raum auf und ab ging.
    »Du kannst sie fühlen?«, fragte Durzo.
    »Drei Stockwerke weiter oben. Sie kommt herunter. Beinahe so nervös wie ich.«
    »Ich wusste, dass es einen Grund gab, warum ich niemals dumm genug war, um mich beringen zu lassen«, sagte Durzo.
    »Habt Ihr eine Ahnung, wie Uly reagieren wird, wenn sie Euch sieht?«, fragte Kylar.
    Durzo schüttelte den Kopf.
    »Dann solltet Ihr vielleicht die Klappe halten.«
    »Ah, schau an. Der kleine Kylie ist groß geworden. Er ist sauer auf seinen Massah.«
    Kylar war drauf und dran, Durzo einen Boxhieb ins Gesicht zu verpassen, doch dann lachte er. »Unglaublich, hm? Ich schätze, ich werde in mein Zimmer hinübergehen. Viel Glück.«
    Durzo klopfte ihm auf den Rücken, als er den Raum verließ. Es war eine seltsam intime Geste, aber Kylar sagte nichts, um Durzos Aufmerksamkeit nicht auf diesen Punkt zu lenken.
    Sein Zimmer war noch kleiner als das von Durzo, das kaum Raum genug für zwei Stühle bot. Kylar hatte nur einen einzigen Stuhl und ein Bett. Er setzte sich auf besagten Stuhl. Dann setzte er sich aufs Bett. Dann stand er auf, damit er die Tür öffnen konnte, bevor die Frau, die er erwartete, auch nur angeklopft hatte. Dann änderte er seine Meinung und setzte sich wieder.
    Er fluchte. Sie kam jetzt durch den Flur, und sie war stehen geblieben - um Uly bei Durzo abzuliefern? Uly und Vi waren zusammen? Vi wirkte nicht aufgeregt oder schuldbewusst, was seltsam war, wenn man bedachte, dass sie Uly vor nur wenigen Monaten entführt, sie geschlagen und ihr die Nahrung entzogen hatte. Dann war Vi wieder in Bewegung, ebenso angespannt wie er selbst.

    Kylar stand auf, um die Tür zu öffnen. Es folgte ein schnelles, entschlossenes Klopfen, dann öffnete sich die Tür, aber Vi war nicht allein. Schwester Ariel und eine andere Frau in ähnlichem Alter, aber mit langem, blondem Haar, traten in den Raum, und Vi folgte ihnen.
    Für das winzige Zimmer waren es viel zu viele Menschen, selbst wenn drei von ihnen keine Magae gewesen wären. Kylar wich an die Wand zurück.
    »Kyle Blackson, dies ist Schwester Istariel Wyant. Sie hat hier das Sagen«, erklärte Schwester Ariel.
    »Freut mich, Euch kennenzulernen«,

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