Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
Männer ausgedehnt. Frauen, die doch heiraten, sind am Ende. Ihnen ist kein weiterer Aufstieg
im Rang gestattet; manchmal verwehrt man ihnen eine weitere Ausbildung, und sie sind häufig Gegenstand des Spotts. Nichtsdestotrotz wählen viele Frauen aus ihren eigenen Gründen diesen Weg.«
    »Wie viele?«, erkundigte Kylar sich.
    »Die Hälfte.«
    »Ihr verliert die Hälfte?«
    »Es gibt nur eines, was schlimmer ist als ihr Verlust: Sie auf die falsche Weise zurückzubekommen. Es gibt da eine Frau namens Eris Buel, die de facto zur Anführerin einer großen Anzahl dieser Frauen geworden ist. Sie wollen zurückkehren. Sie wollen die Alitaerischen Abkommen auf kündigen - vielleicht sämtliche Abkommen -, und sie wollen hier eine Männerschule gründen. Im Herzen wollen sie jedoch einfach wieder Schwestern sein. Unser Bericht legt die Vermutung nahe, dass wir möglicherweise in diesem Frühling mehr ehemalige Magae hierhaben werden als Magae.«
    »Von wie vielen redet Ihr?«, fragte Kylar.
    »Acht- bis zehntausend. Obwohl wir so viele aktive Schwestern haben, sind diese über die ganze Welt verteilt. Wenn diese Leibeigenen - ähm, diese verheirateten Schwestern - hier eintreffen und verlangen, wieder aufgenommen zu werden und ihren eigenen Orden zu gründen, werden wir nicht imstande sein, sie zurückzuweisen.«
    »Was geschieht, wenn sie tatsächlich einen Orden gründen?«, fragte Kylar.
    »Höchstwahrscheinlich? Sie werden unverzüglich ein Misstrauensvotum durchführen, mich absetzen und ihre Anführerin an meine Stelle setzen. Bestenfalls ist Eris Buel wütend, naiv und gefährlich.«
    »Ihr wollt, dass Vi sie tötet?«

    »Das Licht blende mich, nein!«, erwiderte Schwester Ariel. »Wir wollen, dass Vi an ihre Stelle tritt.«
    »Was?!«, fragte Vi.
    »Du hast mehr magisches Talent als sie. Du bist hübscher, und du bist nicht so wütend wie sie.«
    »Oh, Ihr habt Vi noch nicht erlebt, wenn sie wütend wird«, warf Kylar ein.
    »Das hast du auch noch nicht erlebt!«, blaffte sie.
    »Der Punkt ist«, sagte Schwester Ariel, »Eris Buel ist noch nicht die Anführerin der Leibeigenen. Diese Frauen kommen aus ganz Midcyru. Die meisten von ihnen kennen einander nicht. Sobald sie hier sind, werden sie nach einer Anführerin Ausschau halten. Und da ist noch mehr. Istariel, erzähl ihnen von den Khalidori.«
    »Obwohl Khalidors östliche Länder nicht stark besiedelt sind, sind sie doch unsere Nachbarn«, erklärte Istariel. »Nach Garoths Tod hat ein Unbekannter namens Wahnhoff den Thron bestiegen. Wir haben Gründe, daran zu zweifeln, dass seine Herrschaft von Dauer sein wird. Im Norden hat sich einer von Garoths anderen Söhnen, Moburu, mit den Barbaren im Frost zusammengetan. Es geht das Gerücht, dass sie die Möglichkeit wiederentdeckt haben, Armeen von Kreaturen aufzustellen, die weniger sind als menschlich. Moburu ist auf dem Weg nach Osten, entweder um zu kämpfen oder um sich einer anderen Gruppe anzuschließen, zu der unsere Einschätzung nach ungefähr zweihundert Vürdmeister gehören. Angeführt werden sie von einem Lodricari namens Neph Dada, am Schwarzen Hügel. Es heißt, er plane, einen Titanen zu erwecken.«
    »Was ist ein Titan?«
    »Es ist ein Mythos. Das hoffen wir jedenfalls. Aber als die Herrin einer schwimmenden Insel fällt mir nur ein einziger zwingender
Grund ein, warum eine khalidorische Armee einen Riesen benötigen sollte.«
    »Ihr denkt, sie wollen die Chantry angreifen?«, fragte Vi.
    »Ich denke, sie sind Narren«, antwortete Istariel. »Aber wir haben lediglich eine Söldnerarmee von fünf hundert Mann und keine einzige Schlachtenmaja. Wenn die Khalidori mit zwanzigtausend Soldaten und hundert Vürdmeistern über den Pass kämen, selbst ohne Krul oder einen Titanen, könnten sie uns vernichten. Schlimmer noch, die Lae’knaught planen, gleichzeitig nach Norden zu marschieren. Obwohl es eine kleine und verlockende Möglichkeit gibt, dass unsere beiden Feinde sich einander nähern und gegenseitig vor unseren Augen vernichten, besteht doch eine eindeutige Gefahr: Wenn eine der beiden Armeen uns zuerst angriffe, würden wir, selbst wenn wir siegten, so geschwächt sein, dass die andere Armee uns vollkommen auslöschen würde.«
    »Ihr wollt also zehntausend Leibeigene in eine Armee verwandeln, damit sie sterben können, um Frauen zu retten, die sie ablehnen«, fasste Kylar zusammen.
    Eisiges Schweigen folgte.
    »Ich bin als Verwalterin des Vermächtnisses von tausend Jahren Gelehrsamkeit und

Weitere Kostenlose Bücher