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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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am Vestacchi-See Maulaffen feilgehalten hatte.
    Durzo war entsetzt. »Junge, du hast ja keine Ahnung, was dieses Schwert ist. Du musst es zurückbekommen.«
    Dann spürte Kylar Vi durch sein Band. Sie war seit dem vergangenen Tag nervös gewesen, und jetzt konnte er fühlen, dass sie ein schlechtes Gewissen bekam, während sie seine Gefühle spürte. Vi wusste Bescheid, und sie versteckte sich in der Chantry, davon überzeugt, dass er dort nicht hingehen würde. Trotz all seiner Hilfe waren die Schwestern ihm in den Rücken gefallen. Sie hatten Vergeltung gestohlen.
    »Ich weiß, wo es ist«, sagte Kylar.
     
    Je näher Kylar der Chantry kam, desto größer wurde sein Zorn. Aufgrund Vis schlechtem Gewissen wuchs seine Überzeugung, dass Elene irgendwie ebenfalls darin verstrickt war, und das entzündete ein Feuer in ihm. Er dachte, er könne sie durchschauen. Am vergangenen Nachmittag hatte er ihren Brief bekommen mit der Nachricht, sie müsse in der Chantry an irgendwelchen Dingen arbeiten, und sie war noch immer nicht zurückgekehrt. Der Zeitpunkt erschien ihm seltsam, aber als er der Chantry näher kam, waren Vis Schuldgefühle unmissverständlich. Die Tatsache, dass er die gewaltige Chantry gegen sich hatte, fachte seinen Zorn weiter an. Sie wollten ihn passiv, zahm, entmannt, gehorsam. Er hatte es so satt. Hatte es satt, von gewaltigen, fernen Mächten manipuliert zu werden, die er nicht verstand und denen er nichts entgegensetzen konnte. Die Chantry war wie das Schicksal, wie der Wolf, wie der Tod selbst, taub gegen sein Flehen.
    Als er aus dem Kahn auf einen der Kais der Chantry stieg, richteten sich zwei Dutzend Augenpaare entrüstet auf ihn. Eine Schwester hielt einer Klasse heranwachsender Mädchen einen
Vortrag über die Funktionsweise der Kähne. Andere wirkten an dem kurzen Kai selbst Wartungsmagie und reparierten den Regenschild darüber. Er ignorierte sie und schritt auf die Doppeltüren zu, die ins Innere des Gebäudes führten.
    Eine weiß gewandete Frau trat vor: »Herr, Männer haben hier keinen Zutritt.«
    Er ging an ihr vorbei.
    Bevor er die Doppeltüren berühren konnte, schlangen sich magische Fesseln um seine Arme und Beine. »Bitte, Herr, wir wünschen nicht, Euch Schaden zuzufügen …«
    Kylar schüttelte die Fesseln so mühelos ab, wie er eine Fliege abgeschüttelt hätte. Er drehte sich um und betrachtete die beiden Schwestern, deren Aufgabe es war, die Tür zu bewachen. Sie waren sprachlos. Eine von ihnen machte sich bereit, noch mehr Magie einzusetzen.
    »Tut das nicht«, sagte Kylar und starrte ihr in die Augen. Während er ihren Blick festhielt, verwandelte etwas in seinen eigenen Augen ihre Entschlossenheit in Wasser. Die Zaubergewebe glitten davon. Er riss die Türen auf.
    Vi war oben, in Panik. Gut.
    Kylar ging einen langen Flur zu einer riesigen Doppeltür hinunter, die dreimal so hoch war wie ein Mann. Überall im Flur wurden Türen geöffnet, und Kylar hörte bestürzte Schreie. Die kleinere, in die Doppeltür eingelassene Tür wurde mit Magie zugeschlagen, und eine junge Maja heulte auf. Das Kratzen von Metall auf Holz verriet ihm, dass die Doppeltür verriegelt wurde. Kylar verlangsamte sein Tempo nicht; er wandte sich nicht nach rechts und nicht nach links. Er sammelte Macht in seinen Händen.
    ~Ich habe schon dümmere Sachen gesehen, aber das liegt Jahrhunderte zurück.~

    Die Stimme war das Summen einer Mücke. Da war etwas Schönes in dieser Einfachheit. Irgendjemand hatte Kylars Geburtsrecht gestohlen. Er holte es sich zurück. Diese Tür war ihm im Weg.
    Kylars offene Hände schossen in die Türen. Die Türflügel neigten sich, dann öffneten sie sich krachend. Eine Hälfte des Holzes, das die Tür verriegelt hatte, schoss über den Boden auf Dutzende von Tischen zu. Vielleicht zweihundert Magae saßen in der großen Halle und genossen ihr Mittagessen. Das gesplitterte Holz flog mit großer Geschwindigkeit einen Gang zwischen den Tischen hinunter, schoss einer Schwester zwischen den Beinen hindurch und krachte schließlich gegen die erste Stufe einer großen, gewundenen Treppe. Kylar ging in einem Hagel von Holzsplittern weiter, und aller Augen waren auf ihn gerichtet.
    Im ganzen Raum erhoben sich Schwestern, und überall erblühten Schilde, aber die erste Frau, die auf den Beinen war, war Schwester Ariel. Sie bewegte sich schneller, als Kylar jemals einen Menschen sich hatte bewegen sehen, und kam direkt auf ihn zu. »Was um Himmels willen tust du da?«, rief sie.
    »Wo

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