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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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namens Pavvils Hain, wo sie an der Seite der Khalidori kämpften. Um dieses Ereignis ranken sich wilde Geschichten, aber der größte Teil von Moburus Kompanie floh und machte sich auf den Weg nach Norden.«
    »Ihr glaubt, dass er das Kind entführt hat?«
    »Was ich glaube, ist ohne Belang. Einige sehr mächtige Persönlichkeiten in Skone beharren darauf, dass er es nicht getan habe. Es fällt ihnen schon schwerer zu erklären, warum er ohne Erlaubnis eine ganze Kompanie aus unserem Land geführt hat, obwohl einige Leute tuscheln, es habe sich um eine geheime Mission für
den König gehandelt. Es gibt Generäle, die nicht wie Narren erscheinen wollen und die nicht gegen derartiges Getuschel eingeschritten sind. Es gibt sogar solche, die behaupten, Moburus Kompanie selbst versuche, Yva Lucrece wiederzufinden.«
    »Mir scheint, dass dieser Mann zum Verräter erklärt werden muss«, bemerkte Istariel. »Anderenfalls wird Alitaera, falls er sich abermals Khalidor anschließt - diesmal um uns anzugreifen -, Krieg gegen die Chantry führen.«
    Das schwache Zusammenzucken des Botschafters verriet Istariel, dass sie ein Argument zur Sprache gebracht hatte, das er selbst seinen Vorgesetzten vorgetragen hatte. »Unsere Reaktion auf Hauptmann Ander wird in Kürze festgelegt werden, und ich verspreche, dass Ihr zu den Ersten zählen werdet, die davon erfahren.« Botschafter Guerins Gesicht sah aus, als kaue er Zitronen. »Eigentlich hatten wir gehofft, dass dieses Haus der Gelehrsamkeit uns ein wenig mehr darüber erzählen könnte, wer dieser Hochkönig sein soll und wie man ihn identifiziert.«
    Istariel lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Was bedeutet, dass Ihr nichts gegen Moburu unternehmen werdet, bis Ihr wisst, ob er echt ist.«
    »Was bedeutet, es ist weise, so viel wie möglich über seine Feinde - und seine Freunde - in Erfahrung zu bringen.«
    Istariel trank erneut einen Schluck Ootai und dachte nach. »Der Hochkönig ist eine Legende, die sich im Wesentlichen auf die ländlichen Gebiete von Khalidor, Lodricar, Cenaria und Ceura beschränkt. Keiner der Propheten, die die Chantry anerkennt, hat von seinem Kommen gesprochen. Wir halten uns auf dem Laufenden über Prophezeiungen jener, die die unendlich seltene Gabe der Prophezeiung besitzen. Wir betrachten diese Prophezeiung als eine bloße Hoffnung auf das ersehnte Ende der Unterdrückung, die in Lodricar und Khalidor herrscht. In Cenaria
und Ceura steht vermutlich eher der Wunsch dahinter, wichtig genommen zu werden - was Cenaria seit Jahrhunderten nicht mehr geglückt ist.«
    »Ich bitte um Vergebung, Sprecherin, aber ich habe kein besonders großes Interesse daran, warum sie es glauben. Mich interessiert mehr, was sie glauben. Hat es etwas mit der ceuranischen Regentschaft zu tun?«
    »Möglich wäre es. Die Schlacht am Tenji war für die Ceuraner genauso katastrophal wie für Alitaera. König Usasi, sein Sohn und seine sieben Töchter wurden allesamt getötet; das war so verheerend für das Land, dass man nach dieser Schlacht ceuranische Frauen nicht länger die Schwertkunst lehrte. Die Regentschaft wurde aus zwei Gründen gleichermaßen eingerichtet: wegen des tiefen Respekts für die Tradition, der der ceuranischen Kultur innewohnt, und wegen der Tatsache, dass der erste Regent kein Blutsrecht auf den Thron hatte. Die anderen Thronbewerber begriffen, dass seine Regentschaft bedeutete, dass sie selbst Macht ausüben konnten, ohne einen Blutsanspruch zu benötigen, wenn sie nur mächtig genug waren, den Thron an sich zu reißen. Das passte allen, und der Mythos von dem kommenden Hochkönig gab ihnen Hoffnung auf künftigen Ruhm. Unsere Gelehrten vermuten, dass es einen Hochkönig gab, der in den dunklen Jahrhunderten nach Jorsin Alkestes’ Fall für eine einzige Generation diese Länder beherrscht hat.«
    »Nannte man nicht Alkestes selbst Hochkönig?«
    »Nur selten. In den frühen Jahren seiner Regentschaft herrschte er über sieben Könige und machte sich selbst zum Hochkönig. Drei von den sieben - Rygel der Blaue, Einarus Silberauge und Itarra Lachess - rebellierten. Danach war Jorsin Kaiser Alkestes. Wir wissen nicht, ob der spätere Hochkönig behauptete, von Jorsin abzustammen oder nicht - beinahe alle Unterlagen über ihn
gingen in den dunklen Zeitaltern verloren -, aber er beanspruchte nur die Länder, die heute Ceura, Cenaria, Khalidor und Lodricar umfassen, nicht sämtliche Königreiche Jorsins.«
    Der Botschafter wirkte nicht beeindruckt. »Das

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