Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
seine Aussprache des Altsethischen perfekt war.
    Der Hafenmeister ließ Solons Gesicht los, als habe er sich verbrannt. »Wie war noch mal Euer Name?«
    »Solonariwan Tofusin.«
    Einer der modainischen Seeleute fluchte. Das gebräunte Gesicht des Hafenmeisters färbte sich grün. Er bemerkte, dass er noch immer das lange Messer in Händen hielt und schob es weg, als sei es brühheiß. »Ich denke, Ihr begleitet mich besser … ähm, Euer Lordschaft.«
    »Was geht hier vor?«, fragte der Kapitän.
    Weder Solon noch der Hafenmeister antworteten. Solon stieg mit dem Hafenmeister in das Ruderboot. Der Seemann, der geflucht hatte, sagte: »Die Tofusins haben hier fünf hundert Jahre lang regiert.«

    Nicht ganz. Es waren vierhundertsiebenundsiebzig.
    »Regiert? Sie tun es nicht mehr?«, fragte der Kapitän mit erstickter Stimme. Solon, der in das Ruderboot sprang, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Nein, Käpt’n. Der letzte Tofusin ist vor zehn Jahren gestorben. Wenn dieser hier wirklich ein Tofusin ist, wird in vielerlei Hinsicht die Hölle losbrechen.«
    Zweifellos.

18
    »Bei Khalis Blut«, fluchte Paerik, während er selbstbewusst über die Lichtbrücke auf Dorian zuging. »Das war ziemlich beeindruckend. Wer bist du?« Er musterte Jenine, tat sie aber als bedeutungslos ab.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Dorian zu Jenine, obwohl das keinesfalls zutraf. Er hatte einige halbwüchsige Jungen getötet, die ihn unterschätzt hatten. Paerik Ursuul war ein Mann in der Blüte seiner Jahre. Und er war ausgeruht. Und er hatte sechs kampferprobte Vürdmeister hinter sich.
    Einer der Vürdmeister flüsterte Paerik etwas ins Ohr. Paerik straffte sich. »Nein, gewiss nicht. Dorian?« Er trat vor, und Dorian tat es ihm gleich, nicht bereit zuzulassen, dass Paerik kampflos das Ende der Lichtbrücke erreichte. Paerik feixte. Als Dorian dieses Feixen sah, hasste er ihn, verachtete ihn, wollte ihn zerquetschen.
    »Ich bin Dorian«, erklärte er trotzig. Sechs Vürdmeister und Paerik. Verdammt, er wollte doch nur fort von hier. Die dunklen
Wolken über ihnen jagten mit kalter Unparteilichkeit über den Himmel. »Wir hielten dich für tot, Bruder «, sagte Paerik. »Ein Fehler, den wir schon bald beheben werden.«
    Dorian griff gleichzeitig mit Vir und Magie an und trennte die Zaubergewebe, um die Vürdmeister von der Brücke zu fegen, während er gleichzeitig an der magischen Verankerung zerrte, um die Brücke in die Tiefe stürzen zu lassen.
    Sie wehrten die Angriffe mit Leichtigkeit ab. Selbst mit dem Amplifium konnte Dorian es nicht mit sieben Vürdmeistern gleichzeitig aufnehmen.
    »Bruder, Bruder«, tadelte ihn Paerik. »Diese Brücke wird keinen wahrhaft geborenen Ursuul abwerfen.« Er lachte, und die in die Lichtbrücke eingebetteten Totenschädel schienen mit ihm zu lachen, während in ihren Augen magisches Feuer glühte. »In der Tat, wenn irgendein Sohn Garoths in Gefahr wäre, dann wärst du das, Dorian, der in Magie ausgebildete.«
    »Das ist es, worauf ich zähle«, entgegnete Dorian. Er trat vor, hinaus aus dem Schuh, den er mit seiner Magie losgeschnitten hatte, und setzte einen nackten Fuß auf die Brücke.
    Ein Blitz zuckte auf, als das letzte Viertel der Brücke einen Magus spürte und sich auflöste.
    Paerik schrie und stürzte zusammen mit den Vürdmeistern in einem Hagel aus Totenschädeln, die nicht länger lachten, in die Tiefe. Sie schleuderten Vir nach den fernen Mauern, in der Hoffnung, sich damit zu fangen, aber die Mauern selbst waren mit einem Zauber belegt, der jeden Zugriff abwehrte. Die Vürdmeister und Paerik verschwanden in den dichten, abscheulichen Wolken des Abgrunds. Dorian konnte ihre Magie noch einige Sekunden lang spüren, während sie verzweifelt nach irgendeiner Möglichkeit der Rettung suchten. Dann erloschen sie alle gleichzeitig.

    Vor ihnen bildete sich die Lichtbrücke neu. Dorian trat zurück in seinen mit Blei umhüllten Schuh und erprobte ihn auf der Brücke. Er flammte grün auf und begann durchsichtig zu werden. Er hatte einfach vor zu kurzer Zeit zu viel Magie benutzt, als dass die dünne Verteidigung des Bleis hinreichend gewesen wäre, daher streckte er seine Vir einmal mehr aus und griff unter die Brücke, um ihr Halt zu geben.
    »Wir müssen schnell weitergehen«, sagte er zu Jenine. »Bleibt dicht hinter mir.«
    Sie nickte und biss sich auf die Unterlippe. Bei dem Gott, sie war schön. Sie war es wert.
    Dorian trat auf die Lichtbrücke, und die Brücke hielt. Es

Weitere Kostenlose Bücher