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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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Namen, kennst du ihn?«
    »Wir sind Freunde.« Jake feixte. »Gute Freunde.«
    »Und wenn er dich Benjamin vorstellt?« fragte Suzanne in hellem Entsetzen und viel zu laut. Sie erschrak, als einige
    Köpfe herumfuhren. Doch dann nahmen die Gäste ihre Unterhaltungen wieder auf. »Wie kommst du dazu, mich dieser Peinlichkeit auszusetzen? Ich wünschte, du wärst tot! «
    »Und ich dachte, du willst zu mir zurück«, spöttelte Jake. »Ich glaube kaum, dass du dich mit dem Geist eines Mannes zufriedengibst.«
    »Falls du es vergessen hast, ich bin immer noch deine Ehefrau«, zischte Suzanne. »Und du bist kein Geist. «
    »Und was ist mit Benjamin?«
    Auf Suzannes Wangen zeichneten sich rote Flecken ab. Sie hatte diskrete Nachforschungen über die Rechtslage ihrer Situation angestellt. »Benjamin ist mein Gatte. «
    Jake lachte höhnisch. »Heißt das, du bist eine Bigamistin, Schatz?«
    »Ich hielt dich für tot, als ich ihn heiratete, das weißt du genau«, fauchte sie und ballte die Fäuste. »Und wenn St.
    Clare dich Benjamin doch vorstellt?« wiederholte sie bang.
    »Das wird er nicht tun.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil er die wahre Geschichte kennt. Er weiß, wer ich wirklich bin.«
    Suzanne entfuhr ein Schrei.
    Jake lächelte kalt. »Ich habe nicht übertrieben, als ich sag~ te, er sei ein guter Freund, Suzanne.«
    Sie hatte große Mühe, sich in der Gewalt zu halten. »Du bist ein elender Schurke. Ich hasse dich. «
    An deinen Briefen klingst du völlig anders.«
    »Warum musst du mich ständig bis zur Weißglut reizen?«
    »Ich sage es nicht gern, Suzanne, aber niemand zwingt dich zu deinem Verhalten.«
    Sie kam nicht gegen ihn an. »Jake ... Ich muss mit dir reden ... allein.«
    Sein Blick wanderte über ihre halbnackten Brüste. »Reden?«
    Ungeachtet ihrer Sorgen und Nöte jagten verbotene Bilder durch ihre Gedanken. Im Bett war Jake unersättlich, er nahm selbstsüchtig und gab selbstlos. Jake würde sie so lange nehmen, bis sie um Gnade winselte. Und sie würde ihm in ihrem Hunger in nichts nachstehen. »Hör auf, dich über mich lustig zu machen«, fauchte sie.
    »Willst du mir nicht etwas von dem geben, was du so verschwenderisch hast?«
    Suzanne straffte die Schultern. »Wir treffen uns in der Bibliothek am Ende des Korridors.« Sie machte kehrt und enteilte.
    Jake sah ihr unter halb gesenkten Lidern nach. Sätze aus ihren Briefen gingen ihm durch den Kopf. Du fehlst mir.
    Du hast mir immer gefehlt. Du bist der einzige Mann, den ich je begehrt habe. Ich verlasse Benjamin, ich setze meinen Ruf aufs Spiel, ich lasse alles im Stich für dich, wenn du nur ein Wort sagst. Ich bin deine Frau, Jake.
    Nimm mich wieder in deine Arme.
    Ich liebe dich so sehr, Geliebter.
    Jeden Brief von ihr hätte er ungeöffnet verbrennen müssen, das wusste er. Aber er hatte sie alle gelesen, und er hatte sie mehr als einmal gelesen.
    Ich liebe dich so sehr, Geliebter.
    Einst hatte er sie geliebt und Jake fragte sich, ob er sie irgendwo tief in seinem Innern immer noch liebte.
    Er löste sich von der Säule und folgte ihr ohne Eile.
    Er war nur gekommen, um Suzanne einen Schrecken einzujagen.
    Der Gedanke, dass sie mit Benjamin zusammen war, versetzte ihn in Rage, darin erging es ihm nicht anders als jedem anderen Mann.
    Sie behauptete, ihn zu lieben. Liebte sie ihn, wenn sie mit Benjamin schlief? Jake konnte sich einreden, er schere sich einen Dreck darum, und hoffen, dass er sich nicht selbst belog. Doch er wusste verdammt gut, dass sie nicht seinen Namen schrie, wenn sie mit Benjamin Ralston schlief.
    Jake verharrte an der hohen Doppeltür, die einen Spalt offenstand. Eine Stimme beschwor ihn umzukehren, doch dann trat er ein. Suzanne stand in der Mitte des holzgetäfelten Raums mit dem Rücken zur Tür, unbeweglich wie eine griechische Statue und ebenso schön.
    Es gab eine Zeit, als Jake ihre Schönheit angebetet hatte, eine Zeit, in der er sie rasend geliebt hatte. Sie hatte alles verkörpert, was ihm fehlte, alles, was ein Mann sich von einer Frau erträumte. Sie war schön, elegant, vornehm und reich. Er war nur ein irischer Arbeiter und sie ein junges Mädchen aus bestem Hause. Sie hätte unerreichbar für ihn sein müssen. Doch er hatte sie geheiratet, und sie hatte ihm eine entzückende Tochter geschenkt.
    Und dann gab es nur noch Betrug, Zorn, Hass, Enttäuschung und Sorgen. Für beide. Jake konnte ihr die ungezählten Liebhaber nicht verzeihen. Am wenigsten aber konnte er ihr verzeihen, dass sie

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