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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hafen, sondern im Hotel Savoy, in Edwards Suite - in seinem Luxusbett. Sie kuschelte sich tiefer in die Daunenkissen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich geborgen. Welch ein Segen, ohne Sorgen zu erwachen.
    Sofie spürte die glatte Satinbettwäsche auf der nackten Haut ihrer Arme und Beine und genoss das leicht erotische Knistern. Sie seufzte. Gestern abend war Edward in ihr Leben gestürmt wie der Ritter in der silbernen Rüstung im Märchen, um die in Not geratene Prinzessin zu retten. Ein Glücksgefühl durchrieselte Sofie, sammelte sich in ihrem Leib, prickelnde Schauer Hefen ihre Schenkel entlang, verstärkten sich zum sehnenden Verlangen. Fiebrig, sengend.
    Sofie drehte sich auf den Rücken und schob die Bettdecke bis zur Hüfte. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit pochendem Verlangen und träumerischen Gedanken an Edward erwachte. Doch zum ersten Mal erwachte sie mit diesen Gedanken zwischen Seidenlaken in seinem Bett, noch dazu halbnackt, da sie am Abend zu müde war, um das lange Flanellnachthemd aus dem Koffer zu holen, und sich im Unterhemd schlafen gelegt hatte. Nun hellwach, wunderte sie sich, wieso sie sich ihres sinnlichen Verlangens nicht schämte, warum sie sich nie ihres Verlangens geschämt hatte, das er vor so langer Zeit in ihr geweckt hatte. Vielleicht lag es daran, dass die einzige Liebesnacht, die sie mit ihm verbracht hatte, tatsächlich eine Nacht der Liebe war. An der leidenschaftlichen Vereinigung mit ihm war nichts Schmutziges, nichts Sündiges gewesen. Doch es war so lange her. Sofie fragte sich bang, woher sie die Kraft nehmen sollte, der Versuchung zu Widerstehen ... ihm zu widerstehen.
    Sie setzte sich auf. Das Haar, das sie nicht wie üblich vor dem Schlafengehen zum Zopf geflochten hatte, hing ihr wirr und offen über die Schultern. Sofie warf die Bettdecke zurück und stand auf. Sie wollte ins Badezimmer, zögerte jedoch nach zwei Schritten, da sie sich beobachtet fühlte.
    Und dann blieb sie wie angewurzelt stehen. Nur ihr Herz hämmerte wild. Langsam drehte sie sich um. Edward stand in der Tür, den Blick aufmerksam auf sie gerichtet. Seine Augen durchbohrten sie wie die eines Raubvogels.
    Panik stieg in Sofie hoch. Sein glühender Blick ließ keinen Zweifel an seine Gedanken.
    Sofie dachte an ihr Aussehen. Ihr wirres, zerzaustes Haar, das dünne Hemd, das ihr nicht einmal bis zu den Knien reichte. Und darunter war sie nackt.
    Ihr Verstand befahl ihr zu fliehen, um diesem Raubtierblick zu entkommen. Doch ihre Beine versagten ihr den Dienst, und ihr Verstand arbeitete träge und benommen.
    Sie begegnete seinem Blick. Seine Augen wanderten ihre Beine hinauf, über die schweren, spärlich bedeckten Brüste und verharrten auf ihrem Mund.
    Plötzlich kam Leben in Sofie. Sie riss den Seidenüberwurf vom Bett und wickelte sich darin ein. »Was machst du hier?« fragte sie heiser.
    »Ich genieße den schönsten Blick auf Manhattan.« Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ das Zimmer.
    Sofie schaute ihm nach, heißes Verlangen pochte in ihrem Leib, und eine seltsame Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung erfasste ihr Herz. Und sie war wütend, wütend auf ihn, wütend auf sich, wütend auf die ganze Welt.
    Sie rannte ins Badezimmer, griff sich den türkisch gemusterten Morgenmantel vom Haken hinter der Tür und schlüpfte hinein. Der Seidenmantel, dem ein würzig feiner Moschusduft entströmte, fühlte sich geschmeidig glatt auf ihrer Haut an. Wutentbrannt stürmte sie durchs Schlafzimmer in den Salon und verharrte jäh.
    Edward stand am Erkerfenster und blickte auf den Central Park hinunter. Der ovale Tisch hinter ihm war für ein opulentes Frühstück gedeckt. Den bauchigen Hauben der Silberschüsseln entströmten verführerische Düfte nach gebratenem Speck, Würstchen und Eiern. Daneben standen kalte Platten mit geräuchertem Lachs und Forellenfilets, Schinken und Käse, ein Korb exotischer Früchte, ein zweiter mit verschiedenen Brotsorten und Gebäck. Der Tisch war nur für zwei gedeckt. Von Rachelle und Edana keine Spur.
    Sofie fand ihre Stimme wieder. »Wo ist Edana?«
    »Ich habe Rachelle mit ihr in den Park geschickt.«
    Sofie erschrak. »Was hast du?«
    Edward drehte sich um und wiederholte seine Antwort.

    »Und Rachelle hat mich schlafen lassen, mit dir im Zimmer?«
    Er sah sie milde an. »Es ist meine Suite.«
    Sofie zog die Luft tief ein. »Ach, so hast du dir das also vorgestellt.«
    Sein Blick war undurchdringlich. »Mein Zimmer im

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