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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Großmeister. Wir haben darüber geredet. Er ist heute wieder eingeladen. Er hat mir gesagt, dass er mir alles darüber erzählen wird, was ich wissen will. Doch er glaubt nicht wirklich an die Existenz des Arkanen und weiß natürlich auch nicht, worauf er genau achten soll … Ich habe ihm ja nicht gut detaillierte Auskunft geben können …“
    „Sie glauben also nicht, dass er etwas von Nutzen herausfinden wird?“
    „Eigentlich nicht.“
    „Gestern haben Sie das Gegenteil geglaubt.“
    Seit dem Vortag war eine Menge geschehen. Jungfrauen rannten durch nächtliche Straßen, Riesenspinnen saugten an Seelen, Vampire hielten einen in einer allzu nahen Umarmung. Daran durfte er nicht denken. Er durfte nicht einmal einen halben Gedanken daran verschwenden.
    „Exzellenz … ich weiß nicht …“
    „Sie sagten, er wäre ein junger Mann von großem Weitblick. So großem Weitblick, dass er aus der Phantasie heraus Menschen malen kann, die er noch nie getroffen hat – nur nach einer Beschreibung. Das waren Ihre eigenen Worte.“
    „Großmeister …“
    „Wollte er Ihnen nicht helfen?“
    „Doch. Er ist letzte Nacht auf dem Heimweg vom Tombosi … in einen Kampf geraten. Es ging ihm nicht besonders gut heute Morgen.“
    „Dann ist er wohl ein sehr ... tollkühner oder unbedachter junger Mann? Ich hatte Sie so verstanden, dass Sie ihn für zuverlässig halten.“
    „Ich halte ihn nach wie vor für zuverlässig. Er hat eingegriffen, um einem Mädchen zu helfen.“
    „Ah. Ein Held, und Sie bewundern ihn dafür.“
    „Er ist ein bewundernswerter Mensch, Großmeister.“
    „Was ist mit Ihnen? Hätten Sie sich auch in eine Rauferei gestürzt, um einem Mädchen zu helfen?“
    „Ich denke schon.“
    „So einen Kampf hätten Sie wahrscheinlich verloren.“
    „Ja. Das stimmt gewiss.“ Jeder hätte einen solchen Kampf verloren. Sogar der Großmeister selbst.
    „Wenn Ihnen das klar ist, dann rate ich Ihnen, Ihre Prioritäten genau abzuwägen. Sie sind ein zu wertvolles Mitglied dieser Loge, um sich bei einer Straßenrauferei umbringen zu lassen.“
    „Danke.“
    McMullen fühlte, wie ihm der Schweiß innen am Hemd den Rücken hinunterlief. Dies war der erste Tag vom Rest seines Lebens. Von nun an mochte jede Frage und jede Antwort zu seinem Tode führen. Er musste aufhören, über seinen Freund zu reden. Er musste aufhören, über ihn zu berichten. Am besten hörte er auf, überhaupt an ihn zu denken. Er musste lernen, seine Erinnerungen zu zügeln.
    „Wer hat Ihnen einen Zauberbann auferlegt?“
    Der Schock über die Frage durchschnitt ihn wie eine Klinge. Er musste antworten. Er musste die Wahrheit sagen. Doch er bekam keine Luft. Seine Lungen brannten vor Panik. Seine Stimme versagte, als versperre ein gigantischer Stein seine Luftröhre. Er versuchte zu schlucken, und erstickte beinahe daran. Sein Herz schlug doppelt so schnell. Waren das die ersten Zeichen des nahenden Todes? Oder nur die Angst davor?
    Nicht die Wahrheit zu sagen war keine Option. Doch wenn er sie sagte, würde er sterben.
    Er rang nach Luft, wobei ihm schmerzhaft bewusst wurde, dass er seinen Großmeister mit offenem Mund und glubschenden Augen anstarrte.
    Der Mann lächelte aufmunternd und tappte dann mit dem Finger auf das offene Buch.
    „Mädchen können einen gerade so gefangennehmen wie ein Zauberbann, nicht wahr?“
    Ian schluckte, brachte keine Antwort heraus.
    „Lassen Sie mich raten, McMullen. Ihr Freund war nicht allein, als er gestern in diesen Kampf geriet? Er hatte Hilfe?“
    „Ja.“ Ein scharfer Schmerz durchfuhr Ians Brust, und er unterdrückte einen Aufschrei.
    „Das Mädchen war außerdem wirklich hübsch?“
    „Ich denke schon.“
    „Deshalb lesen Sie nach, was man mit jungen, hübschen Mädchen tut?“
    Ian verstand nicht. Er suchte im offenen Blick des anderen nach einer Antwort und begriff mit einiger Verzögerung, dass sein Großmeister glaubte, er habe sich verliebt. Er hatte gar nicht Graf Arpad gemeint, sondern Ian selbst, der seinem Freund im Kampf um das Mädchen zur Seite gestanden hatte.
    „Großmeister …“
    „Sie sind jung, und das wird nicht das letzte hübsche Gesicht gewesen sein, das Sie sehen.“
    „Gewiss nicht …“
    „Also sortieren Sie Ihre Prioritäten. Die Tatsache, dass Sie ein Landsmann von mir sind und dass Ihr Onkel einer meiner ältesten Freunde ist, verleiht Ihnen keine Sonderrechte. Aber hören Sie auf, sich zu benehmen, als wolle ich Sie kreuzigen.“
    „Ja, Großmeister. Es

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