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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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– und verloren.“
    „Ich habe nicht verloren. Du bist zu streng mit dir. Wenn du dir selbst ein wenig mehr von der Großzügigkeit gönnen würdest, die du anderen gewährst, wäre das Leben für dich – und für mich – leichter. Ich habe nicht das Paradies erwartet. Ich wüsste nur gern, dass ich noch … Eva bin und nicht der dritte Busch von links.“
    Sie hörte ihn lachen, und ihr wurde warm ums Herz.
    „Meine Eva. Du bist nicht undamenhaft. Du bist die Dame meines Herzens, meine Frau, meine Partnerin, mein … alles. Du darfst nicht davonlaufen. Das ist nicht dein Stil. Du bist eine Kämpfernatur, nicht wahr? Dein Feyon-Freund hat es mir einmal gesagt, noch bevor ich es selbst glauben wollte.“
    „Aber man kann nicht andauernd kämpfen.“
    „Man muss sogar andauernd kämpfen. Dauernd und immer weiter. Anders kommt man nicht von einem Tag zum nächsten. Oder von Minute zu Minute. Oder auch nur zur nächsten Sekunde.“
    „Oh Asko!“
    „Shhh … ganz ruhig. Du weißt einfach nicht, wie sehr ich dich …“ Er stockte einen Moment, und sie dachte, er würde ihr die Hand brechen. Dann ließ er sie los.
    „Jedenfalls werde ich morgen zu Lybratte gehen. Kannst du die Werkstatt für mich überwachen?“ Kühl wie Wasser. Wahrscheinlich erstellte er im Kopf bereits eine Aufgabenliste.
    „Natürlich, Asko. Kommst du zum Mittagessen nach Hause?“
    „Vermutlich nicht. Aber falls doch, denke ich, die Köchin wird schon etwas richten können. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, weil ich nicht weiß, was der Professor vorhat.“
    „Hat er denn keine Andeutungen gemacht?“
    „Er sprach davon, die Zeit zu beeinflussen.“
    „Hatte er die Zeit nicht schon mal als Thema?“
    „Er scheint besessen davon zu sein.“
    „Vielleicht hat er ja eine Art Zeitmaschine gebaut?“
    „Ein Perpetuum mobile wäre leichter zu realisieren – und ebenso unmöglich. Dass er irgendetwas gebaut hat, glaube ich auch nicht. Das passt nicht zu ihm. Zahlen und Theorien sind seine Stärke. Die praktische Umsetzung von Neuerungen hat ihn nie sonderlich interessiert.“
    „Vielleicht will er, dass du sie ihm baust?“
    „So einfältig kann er nicht sein. Dazu wäre ein Zusammenschluss physikalischer und metaphysischer Kräfte vonnöten.“
    „Du weißt, dass ein solcher Zusammenschluss möglich ist. Wir habe genau so etwas in jenem Berg verhindert.“
    „Das war keine Zeitmaschine.“
    „Nein. Es war eine Waffe. Aber sie hat Fey-Kräfte in physikalische Energie umgesetzt.“
    „Es gibt keine Möglichkeit, eine Zeitmaschine zu bauen. Ich glaube an den Fortschritt, doch das gehört in den Bereich der Märchen.“
    „Fürst Iascyn konnte in der Zeit reisen.“
    „Er ist ein Feyon. Lybratte glaubt nicht einmal an deren Existenz. Nein. Was immer er sich auch vorstellt, es wird nichts mit den Fey zu tun haben.“
    „Vielleicht solltest du dennoch dein Schutzamulett tragen, nur für den Fall, dass es doch etwas mit den Fey zu tun hat. Oh, und tu mir den Gefallen und unterschreibe nichts, was dich zwingt eine funktionierende Zeitmaschine für ihn zu bauen. Wenn er was gebaut haben will, dann muss er das Risiko tragen.“
    „Das weiß ich, Charly, hältst du mich für einfältig?“
    „Ich halte dich für enthusiastisch.“
    „Wann war ich das letzte Mal enthusiastisch?“
    „Als du das Problem mit dem Drehzahlmesser gelöst hast. Da warst du ziemlich enthusiastisch. Wir haben Sekt getrunken. Einen Toast auf einen Drehzahlmesser.“
    „Aber ich habe deinen Geburtstag vergessen.“
    „Ja. Aber wir haben ja trotzdem gefeiert. Ein besserer Drehzahlmesser ist außerdem wichtiger als mein Älterwerden.“
    „Das habe ich doch nicht gesagt, oder doch?“
    „Vielleicht nicht wörtlich.“
    „Bin ich wirklich so ungalant?“
    „Ja.“
    „Meine arme Frau.“
    „Mein lieber Mann.“
    „Wenn ich diese Zeitmaschine baue, können wir zurück zu dem Tag reisen und deinen Geburtstag richtig feiern.“
    „Wenn du diese Zeitmaschine baust, hätte ich andere Prioritäten.“
    Er atmete tief ein.
    „Das ist wahr. In Königgrätz woanders stehen. In Königgrätz siegen. Die Preußen samt und sonders zurück nach Berlin jagen, und am besten gleich noch immer weiter nach Osten bis nach Sibirien. Du lieber Himmel, was wäre das für eine Waffe!“
    „Ja. Aber wenn jedes Land eine hätte, käme die Wirklichkeit zum Erliegen.“
    Er pfiff durch die Zähne.
    „Das Ende der Zeit ist keine wünschenswerte Angelegenheit.“
    „Nicht,

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