Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
war die kryptische Antwort.
Einen Augenblick später sprangen beide auf, als sie Katzengejammer hörten, und liefen zur Schlafzimmertür. Ihre Blicke trafen sich. Zwei Hände klopften an der Tür.
„Catty? Catty, ist alles in Ordnung? Fräulein Lybratte?“
Keine Antwort.
„Catty. Wir kommen jetzt rein. Bedecken Sie sich!“
Sie warteten den Bruchteil einer Sekunde. Dann griffen zwei Hände nach der Klinke. Die beiden behinderten einander fast, weil sie zur gleichen Zeit durch die schmale Türöffnung strebten. Einen Augenblick später standen sie in einem leeren Raum.
„Sie ist fort!,“ rief Thorolf. Seine Stimme klang beunruhigt.
„Sie hat sich nicht angezogen“, bemerkte Ian.
„Vielleicht ist sie da raus?“ Thorolf eilte zum Fenster und sah hinaus in die Nacht.
„Sie wird kaum im Evaskostüm dort hinausgeklettert sein“, meinte Ian und drehte das Gas höher, um besser sehen zu können.
„Außer sie ist wieder zur Katze geworden.“
„Ich glaube nicht.“ Ian war sich sicher, wusste aber nicht, warum.
„Woher willst du das wissen? Ich habe ein Miau gehört. Das muss sie doch gewesen sein.“
„Ich habe es auch gehört. Aber ich habe auch Fey-Magie gespürt. Hast du es nicht bemerkt?“
Thorolf sah ihn ungehalten an.
„Ich? Ich mag ja ein Feyon-Bastard sein, aber ich habe weder die passenden Fähigkeiten noch irgendwelches uraltes Geheimwissen …“
„Fähigkeiten hast du mehr, als du glaubst. Doch darüber wollen wir jetzt nicht diskutieren. Aber Geheimwissen hat nichts damit zu tun. Es ist eine Sache des Instinkts. Ich spürte Fey-Macht …“
„Du meinst, dieses Tier hat sie wieder verwandelt? Diese Spinne …?“
„Weiß ich nicht. Wir brauchen Hilfe.“
„Sie braucht Hilfe!“ Thorolf klang außer sich.
„Natürlich. Aber wir sind kaum in der Lage, ihr zu helfen, solange wir nicht wissen, was geschehen ist, und ich habe nicht das Wissen, um das herauszufinden.“
„Etwas hat sie in eine Katze verwandelt.“
Thorolf kniete nieder und suchte unterm Bett und hinterm Schrank.
„Das wissen wir nicht.“
„Wie auch immer. Ich werde nicht hier warten.“ Thorolf lehnte sich wieder aus dem Fenster und besah sich das Sims und einen möglichen Zugang zum Dach. „Ich gehe ihr nach.“
Ian zog ihn zurück.
„Du kletterst jetzt nicht aus dem Fenster! Treynstern, benutze dein Gehirn!“
„Tue ich. Mit seiner Hilfe könnte ich es bis aufs Dach schaffen.“
„Weil du groß bist und die Regenrinne erreichen kannst. Sie nicht. Du redest hier von einer Katze, die noch vor zwei Tagen zu ängstlich war, um vom Tisch zu springen. Da wird sie jetzt nicht drei Stockwerke nach unten auf die Straße gesprungen sein.“
„Aber was soll denn sonst passiert sein?“
„Weiß ich nicht. Ich muss Hilfe holen. Weißt du, wo dein Vater wohnt?“
„Ich habe ihn nicht gefragt.“
„Ich auch nicht. Dumm. Wir können deine Mutter fragen! Sie weiß es vielleicht.“
„Meine Mutter? Wohl kaum!“
„Natürlich ist es ungebührlich, so spät bei ihren Gastgebern aufzutauchen. Aber dies ist ein Notfall.“
„Du hast doch wohl nicht vor, jetzt den von Orvens einen Besuch abzustatten, um meine Mutter zu fragen, wo ihr abgelegter Liebhaber ist?“
„Würdest du das nicht tun? Nicht einmal für das arme Fräulein Lybratte, das solche Angst hatte?“
„Doch. Natürlich. Verdammt. Ich gehe selbst. Ich weiß nicht genau, wo sie wohnen. Von Orven hat mir seine Karte gegeben, aber ich habe sie nach der Diskussion mit meiner Mutter zerrissen.“
„Schlecht.“
„Stimmt. Aber ich werde das Haus auch so finden. Ich habe eine ungefähre Vorstellung, wo es ist.“
Er rannte los.
„Halt!“, rief Ian.
„Was?“
„Zuerst anziehen!“
Thorolf rannte zurück in sein Zimmer.
Ian zog sich auch fertig an.
Sie trafen sich an der Tür, Mäntel und Hüte in Position.
„Ich kann allein gehen, McMullen.“
„Musst du auch. Es wird dich einige Zeit kosten, alles herauszufinden. Aber ich werde inzwischen einen … Freund … besuchen. Einen Logenbruder. Ich weiß, wo er wohnt, und er ist gut. Er kann uns vielleicht einige Fragen beantworten. Wenn du Graf Arpad findest, dann warne ihn, dass ich einen Adepten des Arkanen bei mir haben werde. Wahrscheinlich würde er ihn lieber nicht treffen.“
Sie schlossen die Tür hinter sich und rannten die Treppe hinunter. Unten hielten sie kurz an.
„Wir müssen sie finden!“ Thorolf schluckte. „Ich weiß nicht, was ich tue, wenn ihr was
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