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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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mal.“
    „Könnte er sich in eine Riesenspinne verwandeln, hätte man ihn wohl kaum einfach festnehmen können“, spottete die künstlerische Dame und schüttelte ihren Kopf, dass die vielen Federn wippten. „Unsere königlich bayerische Gendarmerie hätte Fersengeld gegeben, anstatt den Mann niederzuschlagen und ihn halbtot in den Kerker zu werfen. Unsere Polizei ist allemal besser darin, die Hacken zusammenzuschlagen und wichtig auszusehen, als im Nahkampf Monster zu attackieren.“
    „Die Frage ist, hat die Sache etwas mit der Energielinien-Situation zu tun?“
    „Möglich. Sí sind selten. Das gleichzeitige Auftauchen von Riesenspinnen und Riesenenergielinien sieht schon nach mehr als nur einem Zufall aus. Obgleich es natürlich schon eigentümlichere Zufälle gegeben hat, wenn man den gesammelten Rezepten Glauben schenken darf.“
    „Es gab ein weiteres Anschwellen der Linien rund um die Zeit, als die Bruderschaft bei dem Opfer war“, sagte die Nonne. „Ich habe es gefühlt und mich geduckt. Was der Meister der Bruderschaft tat, weiß ich nicht. Allerdings war er gesund und munter, als er wieder gegangen ist. Glück gehabt.“
    „Denkst du, die haben etwas damit zu tun? Die Bruderschaft, meine ich.“
    „Nicht notwendigerweise. Wir wissen, dass es nicht die Aroria-Loge ist. Die haben größere Probleme damit als wir.“
    „Es sind auch nicht die Erlauchten Brüder Anubis’“, fügte die Bäckersfrau mit einem giftigen Lächeln an. „Wir beliefern sie bei ihren Gelag… Diners. Davon haben sie eine erkleckliche Menge, glaubt mir. Ich war gerade erst dort. Sie sind völlig kopflos. Ich bin mir sicher, ich habe sogar gesehen, wie einer von ihnen ganz schnell einen Rosenkranz hat verschwinden lassen. Hat sich durchaus ungeschickt dabei angestellt. Von wegen ägyptische Götter. Wenn’s eng wird, verstecken sie sich alle wieder in den Rockfalten der Heiligen Jungfrau.“
    „Männer.“ Die fünf Frauen sagten es einstimmig. Dann nahmen sie sich um den Tisch bei den Händen und formten eine Art Stern, wobei ihre Hände zur Mitte, ihre Leiber nach außen deuteten. Sie summten leise. Eine Minute ging vorbei.
    „Ich sollte mich sputen“, sagte die Jungfer. „Ich spüre deutlich, dass ich von irgendwoher heute noch Informationen erhalten werde.“
    „Ich gehe zum Zuchthaus. Wenn der Verdächtige inzwischen tot ist, werden Sie mich ohnehin dorthin bestellen, um den Leichnam vorzubereiten“, sagte die Alte mit dem Stock. „Ich wollte schon immer einen toten Feyon sehen. Doch ich schätze, er wird wohl nur ein toter Mensch sein.“
    „Ich werde unter den Malern nach diesem Treynstern fragen. Wenn er tatsächlich Kunst studiert hat, werde ich sicher etwas über ihn in Erfahrung bringen. Schließlich bin ich selbst auch Künstlerin.“ Mit ausladender Gebärde setzte sich die Dame den Hut zurecht.
    „Ich muss dauernd an eine Katze denken“, klagte die Bäckersfrau. „Ich weiß nicht wieso.“
    „Ich muss los“, sagte die Nonne. „Ich sollte nicht zu spät kommen. Das Kloster ist derart in Aufruhr seit dem Tod dieser armen Frau. Hochwürden Ignaz von der Bruderschaft will eine Messe für sie lesen lassen. Zur Erlösung ihrer sündigen Seele.“
    „Hoffentlich dreht sie sich dabei nicht im Grab um. Das arme Wesen.“
    „Heute ist Walpurgis. Dafür müssen wir uns auch noch vorbereiten.“
    „Lieber Himmel, ja. Meinen Sie, das hat irgendetwas mit alldem zu tun?“

Kapitel 68
    Catty versuchte, die Tasche von innen zu öffnen, aber sie war fest geschlossen. Sie hatte die Aufregung um einen Traum nicht verstanden, doch das Wort „Spinne“ hatte sie doch sehr beunruhigt. All dies war sehr undurchsichtig und okkult, und ihr Freund war in Schwierigkeiten. Er war hierher gegangen, um für sie Hilfe zu erlangen, und jetzt hatte er Ärger. Sie fühlte sich schuldig, wenngleich sie auch nicht genau wusste wofür.
    Dass diese Männer ihr helfen konnten, bezweifelte sie. Die Aura alles durchdringender, fest vernagelter Selbstherrlichkeit war zu deutlich, um sie zu übersehen. Dies war ein Ort der Macht. Großer Macht. Dennoch war es eine andere Macht als die, die sie im Haus ihres Vaters verspürt hatte. Irgendwie hatte sie gelernt, die unterschiedlichen Aromen der Macht auseinanderzuhalten. Macht besaß einen Geruch, einen Geschmack, und die Leute hier hatten innerhalb ihres Wirkungskreises eine bestimmte Aura. Ihr Zuhause dagegen war zur Gänze umgeformt worden in das Reich eines Wesens, das es

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