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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Fleischbällchen in einer Sauce aus Tomaten und Oliven, dazu einen Teller mit Gemüse.
    »Ich sehe, sie mag Sie wirklich«, sagte er auf Griechisch zu Will.
    Erin sah Will um Übersetzung bittend an.
    »Er sagt, er hofft, dass uns das Essen schmeckt«, erklärte Will, und wieder wurde er verlegen.
    »Es schmeckt bestimmt herrlich«, rief Erin hocherfreut aus.
    »Danke, Christos.« Will warf dem Restaurantbesitzer einen Blick zu, der ihm nahelegte, besser schnell wieder in die Küche zurückzugehen.
    »Sie werden herrlich Liebe zusammen machen«, sagte Christos und küsste sich die Fingerspitzen, als er sich zurückzog.
    Will schoss das Blut in die Wangen. »Das war die griechische Version von ›Guten Appetit‹«, erklärte er auf seinen Teller starrend.
    »Aha.« Erin lächelte. »Wie nett.«
    Das Essen war fantastisch, aber Erin bemerkte, dass Will immer wieder einen Blick in Richtung Bar warf, als würde er von etwas, das dort vorging, abgelenkt.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie schließlich.
    »Ja, ja.«
    Will versuchte, sich auf sie und sein Essen zu konzentrieren, während Christos und Thelma sich hinter der Bar herausfordernd küssten und wie zwei Jungverliebte tanzten. Christos fiel auf die Knie und tat so, als machte er Thelma einen Heiratsantrag. Pantomimisch steckte er ihr einen Ring an den Finger. Will drohte, an seinem Essen zu ersticken.
    Erin war irritiert. Was hatte er nur? Neugierig drehte sie sich um.
    Thelma gab Christos rasch einen Schubs, um ihn zu warnen. Er tat nun so, als hätte er etwas fallen gelassen. Mit theatralischer Geste gab er vor, Thelmas Ring gefunden zu haben.
    Erin hörte Will stöhnen und wandte sich wieder um. Er hustete, weil er sich an seinem Wein verschluckt hatte. Verschämt lächelte er sie an.
    Sie unterhielten sich über die großen Temperaturschwankungen in der Wüste und darüber, wie froh man doch sein konnte, wenn man in einer Erdwohnung lebte. Cornelius hatte den Mietvertrag auf unbestimmte Zeit verlängert, nachdem er gemerkt hatte, wie tapfer Erin sich in der rauen Gegend schlug.
    »Es hat ausgezeichnet geschmeckt!«, sagte Erin, als Thelma kam, um die Teller abzuräumen. »Ich werde sicherlich noch einmal herkommen.«
    Nun eilte auch Christos an den Tisch. »Sie müssen sie mit Ihrem leidenschaftlichen Liebesspiel völlig erschöpfen, dann wird sie Sie nie mehr verlassen«, sagte Christos auf Griechisch, begleitet von einem breiten Grinsen und diversen merkwürdigen Gesten.
    Will versuchte, ernst zu bleiben, aber ein Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.
    »Erkundigt er sich, wie es uns geschmeckt hat?«, fragte Erin.
    »Er fragt, ob wir ein Dessert möchten oder nur Kaffee«, erwiderte Will.
    »Und dabei muss er so gestikulieren?«
    »Er ist sehr leidenschaftlich … was seine Desserts angeht«, erklärte Will.
    »Ja, offenbar.« Auch Erin lächelte nun. »Nur Kaffee bitte. So viel habe ich seit meiner Ankunft in Australien nicht mehr gegessen. Ich fühle mich, als würde ich jeden Moment platzen. Wenn Sie können, sagen Sie Christos bitte, dass ich in diesem Land noch nie so gut gegessen habe. Es war wirklich fantastisch.«
    In seinem rudimentären Griechisch versuchte Will, Christos zu erklären, er habe doch versprochen, sich zu benehmen. Die einzige Antwort des Restaurantbesitzers war ein Grinsen, bei dem er sich die Hand aufs Herz legte.
    Als Thelma den Kaffee servierte, begann Christos im Hintergrund Mundharmonika zu spielen.
    »Besitzen Sie eigentlich Schmuckstücke aus Opal?«, fragte Will unvermittelt.
    »Noch nicht, aber vielleicht behalte ich einen der Opale, die ich heute gekauft habe, und lasse mir einen Anhänger oder einen Ring daraus machen. Dann habe ich immer etwas, das mich an meinen Aufenthalt hier erinnert.«
    Will nahm einen Schluck Kaffee. »Wussten Sie, dass man allgemein annimmt, Opale besäßen Heilkraft?«
    »Ja, das habe ich gehört.«
    »Angeblich helfen sie bei Depressionen. Und sie sollen dem Träger helfen, die wahre Liebe zu finden.«
    Erin neigte den Kopf zur Seite. »Das glaube ich nicht«, erwiderte sie.
    Will zuckte mit den Schultern. »Das habe ich mir nicht ausgedacht«, bemerkte er. »Glauben Sie an Astrologie?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Weil Opale die positiven Charaktereigenschaften bei den im Sternzeichen Krebs Geborenen verstärken sollen.«
    »Ich bin Krebs«, sagte Erin erstaunt.
    »Na sehen Sie mal!« Will lächelte. »Da bin ich aber froh, dass ich Ihnen das erzählt habe. Schwarzer Opal ist besonders gut

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