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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ziemlich sicher, dass Christos nicht Erin meinte. »Welchen denn?«
    »Gibt es denn mehr als einen?«
    Einer der Mittagsgäste hatte ihm ein paar Tage zuvor erzählt, dass er Opale an den neuen Edelsteinhändler der Stadt verkauft hatte, und ihm den Mann dann gezeigt, als der am Restaurant vorbeiging.
    »Ja, es gibt einen Edelsteinhändler, und dann ist da noch dessen Assistent.«
    »Ist der Edelsteinhändler etwa in meinem Alter?«, erkundigte sich Christos.
    »Ja, er heißt Cornelius Wilder. Meine Begleitung heute Abend ist ein Verwandter, der für ihn arbeitet.«
    Christos sah, dass Will auf einmal ganz verlegen wirkte, und er wurde skeptisch. »Aha, und für diesen Assistenten haben Sie sich ein sauberes Hemd angezogen«, meinte er ironisch.
    »Das stimmt«, erwiderte Will.
    »Hat dieser Assistent einen Namen?«
    »Natürlich. Der Name ist … Erin Forsyth«, sagte Will, den Augenkontakt mit dem Restaurantbesitzer tunlichst meidend.
    »Aha«, sagte Christos wieder. »Erin ist ein Frauenname, oder?«
    »Das wissen Sie doch ganz genau«, erklärte Will.
    »Woher soll ich das denn so genau wissen? Ein griechischer Name ist es jedenfalls nicht«, sagte Christos lebhaft.
    »Ich glaube, es ist ein irischer Name«, erklärte Will geduldig. »Aber Erin kommt aus London.«
    Christos grinste. »Thelma, unser junger Constable hat ein Rendezvous mit einer Londonerin, die einen irischen Namen hat«, rief er aufgeregt. »Bring eine Kerze für den Tisch.«
    »Moment mal, Christos.« Will geriet in Panik. »Ich habe kein Rendezvous. Wir sind bloß zwei Leute, die zusammen essen gehen, das ist alles.«
    »Wenn ein Mann und Frau zusammen essen gehen, ist das ein Rendezvous«, beharrte Christos.
    »In diesem Fall nicht. Ich will keine romantische Musik, keine Kerzen, kein Gerede über Liebe. Ist das klar?«
    »Ist sie sehr hübsch?«, fragte Christos gemeinerweise. Seine dunklen Augen funkelten.
    »Ja, sie ist hübsch, doch es hat ihr jemand das Herz gebrochen, und sie läuft auf und davon, wenn Sie mit dem ganzen sentimentalen Kram anfangen.«
    »Ah. Sie ist also die schöne Frau, die Ihnen den Kopf verdreht hat«, sagte Christos und grinste.
    »Bitte halten Sie sich zurück, Christos«, flehte Will. »Sie verschrecken sie bloß.«
    »Na schön, ich reiße mich zusammen«, sagte Christos.
    Er zwinkerte seiner Frau gut gelaunt zu, als er eilig in die Küche lief, um das Essen vorzubereiten.
    Als Erin das Restaurant kurze Zeit später betrat, sprang Will aufgeregt auf und schob einen Stuhl für sie zurecht. Anerkennend betrachtete sie die Dekoration, darunter Fotos von reizenden Buchten, in denen Fischerboote dümpelten, und steilen Klippen, auf denen wie hingetupft hübsche weiße Häuser mit blauen Dächern, Türen und Fensterrahmen standen. An der Decke war ein großes Fischernetz angebracht, darin lagen Treibholzstücke, die Verwandte von zu Hause als Erinnerung geschickt hatten. An der Wand hinter der Bar hing eine Busuki, ein Instrument, das Christos spielte, wenn er betrunken war und sich nach der Heimat sehnte.
    Auf einmal war Erin mehr als froh, dass sie gekommen war.Ohne ihren Onkel fühlte sie sich richtig einsam. Die Erdwohnung gab einem zudem ein Gefühl des Eingeschlossenseins. Sterne und den Mond durch ein Fenster sehen zu können war etwas, das sie nie mehr als Selbstverständlichkeit ansehen würde. Wills offensichtlich anerkennende Blicke nahm sie nicht zur Kenntnis.
    Will sah Christos an, der hinter der Bar stand und begeistert den Daumen hob. Er verdrehte die Augen und setzte sich, froh, dass Erin mit dem Rücken zur Theke saß. Er hätte ihr gern gesagt, wie wunderhübsch sie aussah, aber er war entschlossen, einen gleichgültigen Tischgefährten darzustellen, nicht einen, der ihr den Hof machte.
    »Sie hatten recht«, sagte Erin und nahm die Speisekarte zur Hand.
    Will sah sie fragend an. »Womit?«
    »Damit, dass wir die einzigen Gäste sind.«
    »Ach, das meinen Sie. Das war mir klar. Danke, dass Sie gekommen sind. Jetzt komme ich mir nicht mehr fehl am Platz vor, wenn ich hier allein esse.«
    »Ich bin froh, dass ich gekommen bin«, bemerkte Erin, und Wills Herz schlug schneller. »Ich habe nämlich einen Riesenhunger«, fügte sie hinzu und versetzte ihm damit einen kleinen Dämpfer.
    Thelma und Christos eilten mit einer Karaffe Wein und Gläsern an den Tisch, und Will stellte sie und Erin einander vor.
    »Was haben Sie für schönes Haar!«, bemerkte Thelma.
    Erin wurde bewusst, dass sie ihr Haar zum

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