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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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machte vorsichtig einen Schritt und hoffte, zur Tür zu gelangen. „Liebe habe ich zwischen den beiden nicht bemerkt. Dennoch war sie mit der Trauung einverstanden. Weshalb?“ James’ Augen glitzerten gefährlich. „Mein Vater ist sehr gerissen. Er kannte das Einzige, womit er bei Lady Katherine Erfolg haben würde.“ Als Megan fragend die Augenbrauen hochzog, fuhr er fort: „Die Mutterliebe. So bot er ihr an, ihre geliebten Söhne sowie ganz Killamara unter seinen Schutz zu stellen, wenn sie ihn nur heiratete.“
    „Und sein Versprechen bedeutete ihm nichts“, flüsterte Megan angewidert.
    „Achtet auf Eure Worte, Mylady.“ James beobachtete sie und wartete auf ihren nächsten Schachzug. „Kein Wort gegen einen Kettering in meiner Gegenwart.“
    „Doch weshalb wurde eine Hochzeit arrangiert? Was gewinnt Sir Cecil damit?“
    „Die Frau, die ihn in seiner Jugend demütigte. Dachtet Ihr, das würde er vergessen oder vergeben?“
    „Er wollte eine Frau nur der Rache wegen zu einer Ehe zwingen?“
    James trat einen Schritt näher und sah, wie sie zurückwich. „Alles, was Sean O’Mara schätzte und in Ehren hielt, wird jetzt in meinen und den Händen meines Vaters liegen. Die Frau, die Ländereien und als Bestes von allem das Schicksal seiner Söhne.“
    „Genug geredet“, murrte Malcolm und kam auf die beiden zu. „Da gibt es schließlich auch noch mein Verlangen nach Rache, oder
    habt Ihr das vergessen?“
    Während er näher kam, wich Megan Schritt für Schritt zurück, bis sie die kalte Wand der Kate in ihrem Rücken fühlte. Sie beobachtete ihn und schätzte die Distanz bis zur Tür ab. „Weshalb wollt Ihr Euch an mir rächen?“
    Malcolm streckte die Hand aus, griff in Megans Haar und riss schmerzhaft daran. In seinen Augen glitzerte der Hass. „Ihr seid die MacAlpin, die Anführerin unseres Clans. Und Ihr habt mein Angebot zurückgewiesen, Euer Befehlshaber zu werden.“
    Anführerin ihres Clans? Bei dieser Vorstellung drehte sich alles in ihrem Kopf. Hatte sie irgendwie gewusst, dass sie nicht zu einfacher Gefolgschaft geboren war?
    „Ihr verbündetet Euch mit den Engländern, um eine persönliche Schmähung zu rächen?“
    „Ich hatte mich bereits mit ihnen verbündet, Mylady. Und das war auch der Grund, weshalb Ihr mich nicht akzeptiertet.“ Hämisch verzog er die Lippen. „Das und die Tatsache, dass ich mich nicht nach Eurem großartigen Ehrenkodex richtete.“
    Er hatte seine Hand noch immer in ihrem Haar. Jetzt riss er Megans Kopf daran zurück und brachte sein Gesicht nahe an ihres. „Nun werden wir einmal sehen, was Euer Ehrenkodex noch wert ist, wenn ich mit Euch fertig bin. Ich wollte Euch schon einmal auf einer Weide im schottischen Hochland bestrafen. Dieser Schlag kostete Euch zwar das Gedächtnis, aber nicht das Leben. Dieses Mal werdet Ihr jedoch nicht so viel Glück haben.“
    Als Megan versuchte, sich von ihm zu befreien, packte er sie rau bei der Schulter und hielt sie fest. Spöttisch grinsend presste er seinen Mund so hart auf ihren, dass sie ihr eigenes Blut schmeckte.
    „Entspannt und amüsiert Euch, Mylady.“ Er lachte höhnisch. „Das war erst der Anfang.“
    Sie hörte James auf der anderen Seite des Raums lachen, als er ihre verzweifelte Gegenwehr sah. Malcolm presste seinen Körper gegen ihren und drückte sie mit seinen Oberschenkeln gegen die Wand, damit sie sich auch ja seiner Erregung bewusst wurde.
    Als sie merkte, dass sie gegen seine Kraft machtlos war, überwältigte sie vorübergehend die Angst. Malcolm würde sie mit roher Gewalt nehmen. Und wenn er mit ihr fertig wäre, würde James Kettering ebenso über sie herfallen. Einen Moment erschlaffte sie in Malcolms Armen.
    Da fiel ihr der Dolch an ihrer Taille ein. Malcolms Dolch. Vorsichtig zog sie die Waffe hervor. Sie würde nur eine einzige Chance haben zuzustechen. Fest packte sie das Heft und beugte den Kopf zurück, als wollte sie Malcolm ihre Kehle für einen Kuss darbieten.
    „Ah“, murmelte er an ihren Lippen, „Ihr seid also gar nicht so widerspenstig, wie Ihr tut.“
    In dem Moment, in dem er sich über sie beugte, stieß sie ihm den Dolch in die Brust. Einen Augenblick starrte er sie verblüfft an. Langsam wurde aus seiner Verblüffung Entsetzen, denn er erkannte, was geschehen war. Er versuchte noch, nach der Waffe zu greifen, doch bevor er die Finger darum zu schließen vermochte, glitt er schon zu Boden.
    Gleich darauf hatte James den Raum durchquert. Angewidert trat er über die

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