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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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standen Schweißperlen.
    „Ihr kommt spät“, stellte James fest und drehte sich dann wieder zu seinen Gegnern um.
    „Du warst es also.“ In Kierans Stimme lag Verblüffung und tiefe Traurigkeit.
    „Gewiss. Euer guter, edler Freund.“ James lachte auf. „Es war ungemein hilfreich, dass er uns über Eure Pläne informierte. Und jetzt“, rief er dem Mann zu, „mögt Ihr Euch von diesen beiden verabschieden. Falls Ihr es wünscht, könnt Ihr mir auch bei dem Todesstoß Gesellschaft leisten.“ Damit hob James erneut den Säbel.
    Tavis blickte zwischen ihm und Kieran hin und her, hob seinen eigenen Säbel und rief: „Kieran, ich will daraus einen fairen Kampf machen. “ Er warf Kieran seine Waffe zu, dieser fing sie auf, fuhr herum und parierte James’ Stoß.
    „Narr“, rief der Engländer. „Ihr habt in diesem Kampf die falsche Seite gewählt. Nun mögt Ihr neben Eurem alten Freund sterben.“
    Hilflos sahen Megan und Tavis zu, wie die beiden Männer fochten. Immer wieder schlugen die Klingen zu, bis Kieran endlich einen Triumphschrei ausstieß und James zu Boden stürzte. Rasch breitete sich unter ihm eine Blutlache aus.
    Im nächsten Moment warf sich Megan in Kierans ausgestreckte Arme und klammerte sich an ihn, während ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    „Bist du unverletzt, Liebste?“ fragte Kieran leise an ihrer Schläfe.
    „Ja. Und du?“ Sie berührte seinen zerfetzten Ärmel und war erleichtert festzustellen, dass sein Arm wirklich nicht verwundet war.
    „Zieht Euch an, Liebste. Ich werde Feuer machen.“
    „Nein, Kieran. Dafür ist jetzt keine Zeit. Du musst dich beeilen und deine Mutter warnen. Sie darf nicht mit Sir Cecil getraut werden.“
    „Ich habe Killamara den Rücken gekehrt. Das Leben meiner
    Mutter liegt nun in ihren Händen.“
    „Du verstehst mich nicht. Das Ganze war nur ein Komplott, um dir dein Erbe zu stehlen und dich sowie Colin nach Fleet zurückzubringen. Die Soldaten reiten bereits zum Kastell O’Mara.“
    „Die junge Dame spricht die Wahrheit, Kieran“, bestätigte Tavis. „Wir müssen uns wirklich beeilen.“
    „Wir?“
    Während sich Megan das Gewand anzog, schritt Kieran durch das Zimmer, um seinem alten Freund gegenüberzutreten. Tavis’ Gesichtsausdruck zeigte Kieran deutlich, dass der junge Mann unter fürchterlichen Gewissensbissen litt.
    „Vergib mir, Kieran. Ich war eifersüchtig, weil du ohne mich nach England reistest. Ich wollte eigentlich nur etwas Zorn ablassen, doch Sir Cecil und James, die meine Schwäche für Bier kannten, gaben mir so viel zu trinken, bis meine Zunge gelöst war.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Als ich später aus meinem Rausch erwachte“, fuhr er fort, „eröffneten sie mir, dass ich alle deine Pläne in Bezug auf England verraten hatte. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass es dahin führen würde. Doch ich war zu weit gegangen. Sir Cecil und sein Sohn drohten mir, mich vor dir und den anderen bloßzustellen. Ich ertrug es nicht, dass ganz Killamara von meiner Ehrlosigkeit erfahren sollte. Und nur deshalb gab ich ihnen auch weiterhin Informationen, die sie haben wollten.“
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich war der Eindringling in Megans Gemach und stahl auf James’ Befehl die Kleidung des Soldaten. Doch ich schwöre, das hielt ich für etwas ganz Harmloses. Ich ... “, er schluckte, „... dachte nie daran, dass du dich in sie verlieben würdest.“
    „Wozu brauchten die Ketterings die Soldatenkleidung?“
    „Sie wollten sich vergewissern, dass es sich bei den Soldaten, denen du entkamst, um diejenigen handelte, welche in ihren Diensten standen. Das führte sie dann zu Malcolm MacAlpin, der sich mit den Engländern verbündet hatte. Und diesem war auch die Identität der Schottin bekannt.“
    Tavis hob den Kopf und schaute Kieran in die Augen. „Wenn du mir nicht vergeben kannst, so flehe ich dich an, dich nicht an meinen Angehörigen zu rächen. Sie wollten immer nur in Frieden in Killamara leben.“
    „Und du, Tavis? Was willst du?“
    Die Stimme des Mannes klang völlig niedergeschlagen. „Verge-bung. Mehr wollte ich nie. Ich will dein Freund sein, Kieran O’Mara, und hier unter meinen Leuten leben.“
    „Du hast Schlimmes getan. Das hat uns großen Schmerz verursacht und uns beinahe das Leben gekostet. Doch ich glaube dir, Tavis. Und ich gebe dir noch eine Chance.“
    Kieran streckte ihm die Hand hin. Ungläubig schaute Tavis sie lange wie benommen an, ehe er sie nahm.
    „Bedeutet

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