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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Leiche des Schotten. „Damit habt Ihr mir die Mühe erspart, Mylady“, bemerkte er kalt. „Vor meinem Fortgang hätte ich ihn ohnehin umbringen müssen. Wir können schließlich keine Zeugen für unsere Taten gebrauchen, nicht wahr?“
    Als sie zurückzuweichen versuchte, zog er seinen Säbel und richtete ihn auf ihr Herz. „Jetzt, Mylady, bin ich an der Reihe. Und ich versichere Euch, ich bin kein solcher Narr wie Euer Schotte.“ Mit der Säbelspitze zerschnitt er die Kordel, die ihren Umhang zusammenhielt. Als der Stoff zu Boden fiel, betrachtete er ihre Gestalt derart unverschämt, dass Megan tief errötete.
    Seine Stimme klang rau vor Verlangen. „Legt Euer Gewand ab, Mylady. “
    Sie blickte ihn nur stumm an.
    „Entweder Ihr zieht es jetzt aus, oder ich werde es tun“, drohte
    er.
    Megan ballte die Fäuste an ihren Seiten.
    James hob ihr die Säbelspitze an die Kehle und begegnete ihrem kalten Blick. „Die Möglichkeit, Euch Schmerzen zuzufügen, kommt mir sehr gelegen, Mylady.“
    Bevor er sie verletzen konnte, griff sie nach den Knöpfen ihres Gewands. Er deutete ein Lächeln an. „Jetzt merkt Ihr, wer hier der Herr ist.“ Er lachte auf, und erneut packte sie das Entsetzen. „Und Ihr, Mylady, seid meine Sklavin.“
    Während Megan langsam ihr Gewand aufknöpfte, jagte ein Gedanke den anderen. Sie hatte es mit einem Irren zu tun, der vor nichts zurückschrecken würde, um das zu bekommen, was er begehrte. Mit Händen, Zähnen und Fingernägeln wollte sie gegen ihn kämpfen, bis er sie am Ende umbrachte, doch niemals würde sie sich ihm ergeben.
    Als sie beim letzten Knopf angekommen war, streifte er ihr mit der Säbelspitze den Stoff von den Schultern, so dass das Gewand schließlich zu ihrem Umhang auf den Boden glitt. Sie senkte den Kopf, weil es ihr furchtbar peinlich war, dass ein fremder Mann sie im Unterkleid sah.
    „Ihr seid eine Schönheit, Mylady. Kein Wunder, dass der Herr von Killamara das Herz an Euch verlor.“ Er hob ihr Kinn an und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. „Und jetzt wird den Ketterings alles gehören, was den O’Maras einst lieb und teuer war“, schloss er triumphierend.
    Gerade als er sich zu ihr beugte, hielt Kierans stahlharte Stimme ihn auf. „Nicht alles, James. Diese Dame wird nie durch Euch beschmutzt werden.“
    James und Megan schauten auf und sahen, dass Kieran durch das Fenster hereingestiegen war. Bei seinem Anblick stieß Megan einen kleinen Freudenschrei aus.
    „O’Mara.“ James fuhr herum und merkte, dass Kierans Säbelspitze genau auf sein Herz zielte.
    Er hob seine eigene Waffe, sprang vorwärts und stieß zu. Kierans Umhang wurde zerfetzt, ohne indes ihn selbst zu verletzen.
    Den nächsten Angriffen wich Kieran mit Leichtigkeit aus und trieb den Engländer immer weiter zurück, bis dieser über Malcolms Leiche stolperte. Im Fällen entglitt ihm der Säbel. In seiner Verzweiflung zog James den blutigen Dolch aus der Brust des Schotten, sprang auf und hielt Megan die Klinge an die Kehle. „Und jetzt, O’Mara, lasst Euren Säbel fallen, oder ich werde das Blut dieser Lady vergießen. “
    Hilflose Wut bemächtigte sich Kierans. Einst würde er ohne Rücksicht auf dergleichen Drohungen mit dem Säbel zugestoßen haben. Doch Megan war in Gefahr. Der Wahnsinnige hatte sie in der Hand. Die Vorstellung, dass ihr etwas Böses widerfuhr, ertrug Kieran nicht. „Lasst Megan los, James“, befahl er gefährlich leise.
    „Nein. Ich werde sie töten, O’Mara, und dann klebt ihr Blut an Euren Händen.“
    „Nicht, Kieran.“ Mit größter Mühe sprach Megan und versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. „Ihr dürft Eure Waffe nicht strecken. Er wird uns beide töten.“
    Mit einem Seitenblick auf Megan ließ Kieran seinen Säbel fallen, und laut klappernd landete die Waffe auf dem Fußboden.
    James schob Megan in Kierans Arme, bückte sich, hob den Säbel auf und schwang ihn drohend.
    „Die Lady hatte völlig Recht, O’Mara. Jetzt habe ich das Vergnügen, Euch beide zu töten, bevor ich zur Kapelle zurückkehre, um der Trauung meines Vaters mit der liebreizenden Lady Katherine beizuwohnen.“
    Megan fühlte, dass Kieran sie fester bei den Schultern hielt, obgleich er James weiterhin wütend anstarrte. Als dieser mit erhobenem Säbel auf sie zukam, stieß Kieran Megan hinter sich. James sprang noch einen Schritt vorwärts. Da wurde die Eingangstür der Kate geöffnet, und Tavis Downey trat ein. Sein Gesicht war rot, und auf seiner Stirn

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