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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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weil wir ganz lieb
bitte
sagen.“
    „Vielleicht kann ich uns da weiter bringen.“ Damit hatte ich die sofortige Aufmerksamkeit. „Die Nichte von Djenan, Obaja, ist die Gefährtin von einem Wächter, das hat er mal nebenbei erwähnt. Ich kann ihn ja mal fragen, ob er da was arrangieren kann.“
    Wieder ein Nicken von Tyge. „Tu das.“
    „Gleich morgen nach dem Frühstück schaue ich bei ihm vorbei“, versprach ich.
    „Veith und ich werden dich begleiten“, sagte er dann. „Die anderen werden sich in der Zeit ein wenig in der Stadt umhören.“
    Veith? Ich sollte mich mit Veit auf die Socken machen? Konnte er mir nicht lieber Pal geben? Der war mir um einiges lieber. Vorsichtig riskierte ich einen Blick auf den Genannten. Was er wohl davon hielt? Ich würde ihn sicher nicht fragen.
    „Wir werden …“ Tyge unterbrach sich sofort, als es an der Tür klopfte. Im ersten Moment schien sich keiner dafür verantwortlich zu fühlen sie zu öffnen. Ja sie schienen regelrecht verärgert über die Störung, also wollte ich aufstehen, doch Pal hielt ich fest.
    „Hey, lass das, ich will …“
    „Veith macht das schon.“
    Und tatsächlich, Veith war schon auf den Beinen, öffnete die Tür aber nur einen Spalt. Erst als ich Erions Stimme vernahm, machte er sie weiter auf, so dass der Magier einen prima Blick in das Zimmer hatte. Irgendwie war es mir unangenehm, dass er mich so sah, aber als ich mich von Pal lösen wollte, hielt er mich wieder fest.
    Das sollte ich ganz schnell unterbinden, das ging ja mal gar nicht.
    Erion schien sich daran aber nicht zu stören. „Ich habe gerade mit meinem Papá gesprochen“, kam er gleich ohne Umschweife zum Punkt, „und er ist gelinde gesagt, nicht begeistert von eurer Anwesenheit.“
    Na das konnte ich mir vorstellen.
    „Aber ich habe ihm auch klar gemacht, dass es unhöflich von ihm wäre, so seltenen Besuch nicht als Gäste zu ehren, und es auf ihn zurückfallen könnte, schließlich seid ihr ein Teil des Codex.“
    Oh, ich konnte geradezu bildlich sehen, wie Anwar darauf reagiert hatte. Er wollte ja nichts lieber, als die Lykaner aus dem Codex verband zu haben.
    „Ihr könnt also hier bleiben, aber ihr solltet ihm aus dem Weg gehen, sonst macht ihr euch das Leben nur unnötig schwer.“
    „Danke.“ Und das meinte ich ganz ehrlich.
    Erion nickte mir nur zu. „Nun, ich will dann auch nicht länger stören. Ich wünsche eine gute Nacht.“ Er nickte allen noch mal allgemein zu, und dann war er auch schon wieder weg.
    In der nächsten Stunde besprachen wir noch ein paar Einzelheiten und Abläufe, und warteten darauf, dass wir uns hinausschleichen konnten. Es war schon nach vor Mitternacht, als ich leicht einnickte, und etwas später durch sanftes Rütteln von Pal geweckt wurde.
    „Wie spät ist es?“, nuschelte ich noch halb verschlafen.
    „Zeit um aufzubrechen“, lächelte er.
    Ich gähnte einmal herzhaft, rieb mir die Augen, und richtete mich dann auf, um die müden Knochen zu strecken. „Na dann mal los.
     
    °°°°°

Tag 67
    Im ganzen Haus war es ruhig und dunkel, selbst die Magieadern schienen für die Nacht zu ruhen. An der Seite der Werwölfe schlich ich etwas verkrampft durch die Flure. Nicht nur dass ich Angst hatte, man könnte uns erwischen, nein, mein Rücken tat auch wieder weh. Also entweder hatte ich mich bei meiner kleinen Siesta verlegen, oder – und das glaubte ich eher – ich hatte mich bei dem Sturz schlimmer verletzt, als ich geglaubt hatte. Komisch war nur, dass ich den ganzen Nachmittag keine Beschwerden gehabt hatte. Jetzt spürte ich mein Kreuz bei jedem Schritt, und das war nicht angenehm.
    Pal drückte sein leicht borstiges Fell gegen mein Bein, als spürte er, dass etwas nicht in Ordnung war. Er hatte sich verwandelt, damit wir eine Spürnase bei uns hatten – hi hi. Zwar konnte er auch in menschlicher Gestalt ausnehmend gut riechen, aber auf vier Beinen war es halt nicht besser.
    Ich führte unsere kleine Gruppe durch den stillen Korridor. Tyge und Kovu waren zurückgeblieben, zu viele waren nicht nützlich, und nachher traten wir uns nur gegenseitig auf die Füße. Nein, weiniger war manchmal halt doch mehr.
    Wir liefen so langsam, um auch ja kein Geräusch zu machen, dass ich zwischenzeitlich schon glaubte, wir würden nie an unser Ziel kommen, doch irgendwann standen wir dann in der nächtlichen Dunkelheit vor Anwars Büro. Die einzige Lichtquelle war der Mond, aber selbst der versteckte sich zum Teil hinter dicken Wolken, als

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