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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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ziemlich lange unter den Fingernägeln brannte. „Stimmt es … also, ich hab gehört … wegen Kajs Vergangenheit …“
    „Wenn du etwas über Kaj erfahren möchtest, dann solltest du dich lieber an sie wenden.“
    Aber sicher doch, die würde mich doch gleich in blutige Streifen schneiden.
    „Ich möchte ihr Vertrauen nicht missbrauchen, und etwas preisgeben, dass sie dich eigentlich gar nicht wissen lassen möchte. Ich hoffe das verstehst du.“
    Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. Natürlich verstand ich es, das bändigte meine Neugierde aber noch lange nicht. „Und wie kam es, dass sie jetzt hier bei dir ist?“
    Erion neigte leicht den Kopf, so dass sein Haar in dem milchigen Licht von den Magieadern leicht dumpf wirkte. „Ich habe mich schon immer für die Lykaner interessiert, sie faszinieren mich, weil sie so anders sind als wir. Ihre Stärke beruht auf ihrer Gemeinschaft, nicht auf Magie oder Größe wie bei anderen Arten. Und nichts und niemand kann dort hereindringen, oder sie zerstören. Sie sind alles was sie haben, und sie brauchen auch nichts anderes.“
    Aha, sehr interessant, auch wenn das eigentlich nicht meine Frage gewesen war. „Und das erzählst du mir weil?“
    „Damit du verstehst.“ Er verschränkte die Beine, während sein Blick in die Vergangenheit abtauchte. „Früher habe ich Papá noch hin und wieder zu seinen Jagdausflügen begleitet. Er bestand darauf, auch wenn ich nie Freude daran hatte.“ Er schüttelte den Kopf, als wolle er einen Gedanken loswerden. „Wie dem auch sei. Bei einem dieser Ausflüge fand ich Kaj nahe des Wolfsbaumwaldes. Natürlich erkannte ich auf dem ersten Blick was sie war. Sie war schwer zugerichtet, und kaum noch am Leben. Ich wollte sie zurück zu ihrem Rudel bringen, weil ich glaubte, dass man sich dort um sie kümmern würde, aber sie hat so panisch reagiert, dass ich mich trotz der Einwände meines Papás dazu entschloss, sie mit zu mir zu nehmen. Ich fand sie … interessant, sozusagen ein Studienobjekt direkt vor der Nase. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen.“
    Das hörte sich irgendwie ziemlich kalt an.
    „Sie hat Wochen gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen, und in der Zeit hat sie mich wohl als ihren Alpha angenommen, so schwer das auch zu glauben sein mag. Sie hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil, sie ist sogar äußerst hilfreich bei meiner Arbeit, und dann ist sie eben einfach geblieben. Wir sind Freunde geworden, und ich möchte sie trotz ihrer manchmal sehr aggressiven Art nicht missen.“
    Naja, jedem das seine. Mich würde es nicht wirklich stören, wenn ich Kaj niemals hätte kennengelernt. Ihre Feindseligkeit konnte einem schon ganz schön auf die Nerven gehen. Aber da fiel mir noch etwas anderes ein. „Sag mal, hattest du nicht über irgendwas mit mir reden wollen?“
    „Das habe ich doch gerade.“
    „Nein, ich meine, weil du die Wölfe rausgeschickt hast.“
    „Das meine ich auch.“
    Hä?
    Erion lächelte milde, als er die Fragezeichen in meinem Gesicht bemerkte. „Ich wollte mir dir über sie reden, dir einfach klar machen, auf was du dich einlässt, wenn du mit ihnen Kontakte pflegst.“
    Ähm … okay. „Dann kann ich jetzt zu ihnen? Oder ist noch was?“
    „Nein, geh nur. Ich werde dann auch sehen, dass ich mit Papá spreche, damit deine Freunde bleiben können. Aber denke immer daran, Talita, auch unter dem Antlitz des Mortatia bleiben sie Tiere, die anders gestrickt sind, als die Wesen dieser Welt.“
    Das hätte er mir nicht sagen müssen, das hatte ich bereits gemerkt, als ich mich das erste Mal in Fangs Haus wiederfand.
     
    °°°
     
    Das Zimmer der Werwölfe auszumachen, war mehr als einfach, ich musste nur dem Geruch folgen. Irgendwie war es immer noch seltsam für mich, mir den Weg zu erschnüffeln, aber es hatte durchaus seine Vorteile.
    An der Tür war ich kurz am überlegen, ob ich anklopfen, oder einfach reingehen sollte. Die Entscheidung wurde mir abgenommen. Die Tür ging auf, jemand packte mich am Arm, zog mich rein, und dann war die Tür auch schon wieder zu.
    „Da ist sie ja!“, freute sich Kovu vom Bett aus, wo er gerade das mit Julica tat, was er gestern bei mir abgezogen hatte. Dieser Bengel kannte wirklich keine Scham. Naja, eigentlich kannte die ja kein Lykaner.
    Der Raum war wesentlich schlichter eingerichtet als meiner. Ein großes Bett, ein Schreibtisch, ein Schrank, und eine weitere Tür, die wohl ins Bad führte. Das war es dann auch schon. Aber eines fiel

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