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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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sofort ins Auge, die Unmengen an Kissen, Laken und Decken, die halb ausgebreitet neben dem Bett lagen. „Wo habt ihr die denn alle her?“ Das sah ja fast aus wie ein Bau.
    „Der Butler war so freundlich sie uns zu bringen“, teilte mir Pal mit. Er hatte es sich mitten im Herz des Haufens gemütlich gemacht. Tyge saß an das Kopfteil gelehnt mit im Bett, was hieß … ich riskierte einen Blick zur Seite, und tatsächlich, es war Veith der mich da in den Raum gezogen hatte. Plötzlich kribbelte die Stelle an der er mich berührt hatte ganz massiv.
    Das bildete ich mir doch ein, oder? Vorsichtshalber ging ich trotzdem einen Schritt zur Seite. So kam ich in Pals Reichweite. Er schnappte sich meinen Arm, und zog mich zu sich herunter, so dass ich halb auf ihn fiel.
    „Verdammt, Pal!“, schimpfte ich, und versuchte mich aus dem Knäul an Decken und Laken zu kämpfen, was ihn nur lachen ließ. Aufstehen durfte ich auch nicht. Er erlaubte es mir zwar, mich aufzusetzen, aber als ich dann wegkrabbeln wollte, zog er mich zurück, und nach einer kleinen Rangelei, die uns beide lachen ließ, lehnte ich dann mit dem Rücken an seiner Brust, und tat beleidigt, weil er so viel stärker war als ich.
    Das tat seiner Laune natürlich keinen Abbruch, der Fall lag genau anders, er schien sich darüber zu freuen.
    „Hmpf“, machte ich, was zur Folge hatte, dass Pal an einer meiner weißblonden Strähnen rumzupfte, bis ich sein Hand wegschlug.
    „Wir müssen besprechen, wie wir weiter vorgehen wollen“, sagte Tyge so leise, dass es mir selbst mit meinem verbesserten Gehör schwer fiel, ihn zu verstehen. Vermutlich hatte er Angst, dass wir belauscht wurden.
    „Erion wird auf jeden Fall dafür sorgen, dass ihr erst mal hier bleiben könnt“, warf ich einfach mal in den Raum. „So können wir uns auch im Haus umsehen. Vielleicht finden wir ja etwas.“
    Tyge nickte. „Das werden wir auf jeden Fall tun, heute Nacht noch, wenn alle schlafen.“
    So schnell? Andererseits, worauf sollten wir noch lange warten? Wer konnte schon vorrausahnen, wie lange Anwar die Anwesenheit der Lykaner duldete. Wurde mich echt nicht wunder, wenn er sie morgen schon vor die Tür setzten würde.
    Veith setzte sich in Bewegung, und ließ sich direkt neben mir auf das Bettzeug sinken. Das war mir zu nahe. Ich konnte ihn so schlecht einschätzen, und war allein bei seinem Anblick schon ständig verunsichert, da brauchte ich ihn nicht auch noch fast auf meinen Schoß zu sitzen haben. Unauffällig rutschte ich von ihm weg, drückte mich praktisch gegen Pal, der die Gunst der Stunde natürlich sofort ergriff, und mir eine Hand auf den Bauch legte. Vorsichtig, als wollte er fragen: „Ist das okay?“ Und ja, irgendwie war es das, zumindest bei Pal, auch wenn ich mich im ersten Moment noch anspannte.
    Veith ließ ich nicht anmerken, ob er mein Gebaren bemerkte, seine Augen lagen nur ruhig auf mir. „Kannst du uns in sein Arbeitszimmer bringen?“
    „Ich weiß wo es ist, wenn es das ist was du meinst, aber wenn es abgeschlossen ist, sehe ich keinen Weg hinein.“ Denn mal ehrlich, ich war in der Zwischenzeit vieles, aber sicher kein Einbrecher.
    „Das wird kein Problem sein“, sagte Julica, als besprechen wir hier die Farbe ihres Nagellacks – sie trug keinen, nur um das klar zu stellen –, und kraulte Kovu dabei unbeirrt den Nacken.
    „Weiter wäre es vielleicht sinnvoll noch einmal mit Gaare zu sprechen“, überlegte Pal. Seine Finger zogen träge Kreise auf meinem Bauch, die ein leichtes Prickeln verursachten.
    Ich ließ ihn einfach gewähren. Ein Aufstand würde eh nichts bringen. „Das ist sicher kein Problem. Ich werde ihn fragen, gleich morgen.“
    Tyge nickte. „Vielleicht kann er auch dafür sorgen, dass wie Einblick in die Akten der Wächter erhalten. So wie du gesagt hast, scheint er viele Fähigkeiten zu haben.“
    „Eher viele Bekannte, aber ich kann dir nicht versprechen, dass das klappen wird.“ Wer wusste schon wie Gaare darauf reagierte, dass wir seinen Boss auf dem Kicker hatten. Klar, bei den Informationen wegen der verschwundenen Werwölfe war er sehr hilfsbereit gewesen, aber wer außer ihm wusste schon, wo genau er die Grenze zog.
    „Dann sollten wir es erst mal auf anderem Weg versuchen“, kam es von Veith. „Ich würde nur ungerne die Einhörner scheu machen.“
    Einhörner? Hieß das nicht Pferde?
    „Und wie?“, fragte Julica. „Ich glaube nicht, dass die Wächter uns mal einen Blick hineinwerfen lassen werden, nur

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