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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Schädel ins Gesicht drücken zu können. „Ich hab neben der Tür gekauert, und als sie aufging, bin ich einfach herausgeschlüpft. Sie haben mich nicht gesehen.“
    Also in etwa so wie ich und Veith. Ich richtete meinen Blick auf Julica, und sie verstand mich ohne Worte.
    „Bin rausgehuscht, als die beiden gerade nicht hingesehen haben.“
    „Aber die viel wichtigere Frage“, mischte sich Tyge vom Bett aus ein, „ist doch, ob ihr etwas herausgefunden habt.“
    „Nichts Nützliches“, seufzte Julica. „Nur das da jemand mal dringend die Bücher abstauben müsste.“
    „Dem kann ich nur zustimmen“, sagte Pal.
    „Im Schreibtisch war nichts“, kam es von Veith.
    Tyges Blick richtete sich auf mich.
    Ich zuckte nur die Schultern. „Ich konnte nicht alle Akten durchgehen, dafür war die Zeit zu kurz, aber was ich in der Hand gehalten habe, hatte nicht mit euch oder anderen Lykanern zu tun. Nur Papiere und Dokumente, die die Stadt betreffen.“
    Veith nickte zustimmend. „Bei mir auch.“
    „Wäre ja auch zu einfach gewesen, so schnell etwas zu finden“, kam es wenig hilfreich von Kovu, woraufhin sich alle Blicke auf ihn richteten. „Was denn? Ich meine ja nur.“
    „Da ist noch eine Tür“, erklärte Julica dann, „aber die war verschlossen, und magisch versiegelt. Da sind wir nicht reingekommen.“
    Während die fünf leise miteinander diskutierten, ließ ich die letzte Stunde noch mal in meinem Kopf Revue passieren, insbesondere das Gespräch zwischen Kaj und Anwar. Jetzt wo ich in Ruhe darüber nachdenken konnte, wurden mir zwei Sachen sonnenklar. Erstens, es war dabei um den Codex gegangen, da war ich mir sicher, und zweitens … „Er erpresst Kaj.“
    Tyges Blick richtete sich wieder auf mich. „Wer?“
    „Anwar. Ich weiß nicht womit, aber er erpresst Kaj, damit sie ihm hilft euch aus dem Codex zu werfen.“
    Fünf unverständliche Gesichter richteten sich auf mich. Ups, hatte ich das etwa noch gar nicht erwähnt gehabt? Muss in all dem Trubel wohl untergegangen sein. Also erklärte ich ihnen, was genau ich damit meinte, und auch was ich zu dem Thema in den letzten Wochen mitbekommen hatte, nur um von Tyge schlussendlich ein Abwinken zu bekommen.
    „Das ist nicht wichtig, das haben schon ganz andere versucht. Die verschwunden Lykaner haben Vorrang.“
    Na da war ich mir nicht so sicher, aber es war schließlich nicht mein Kopf, der hier auf dem Spiel stand, er würde schon wissen, was er tat.
    Als Veith neben mir anfing zu knurren, zuckte ich erschrocken zusammen, und warf ihm dann einen bösen Blick zu. „Mein Herz musste heute bereits genug Belastung aushalten, wenn du also so freundlich wärst das zu unterlassen, wäre ich dir sehr dankbar.“
    Er beachtete mich nicht einmal, sah nur auf die Tür,
in
der Ghost zur Hälfte stand, und den großen, bösen Werwolf anblinzelte. Einmal, zweimal, und dann lief er mit erhobenem Schwanz einfach an ihm vorbei auf mich zu.
    Lächelnd streckte ich ihm die Hand entgegen, spürte das leichte Kribbeln auf der Haut, als er seinen Kopf daran schmiegte. „Na kleiner Held, du hast uns ganz schön den Arsch gerettet, weißt du das eigentlich?“ Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn er nicht im Büro aufgetaucht wäre, und Anwar abgelenkt hätte.
    Ghost rieb noch einmal seinen Kopf an mir, drehte sich dann um, und ging zur Tür. Kurz vorher hielt er noch einmal, öffnete das Schnäuzchen, als wolle er mich tonlos anquaken, und marschierte dann durch die Tür.
    Tja, das war dann wohl mein Zeichen abzuhauen. Ich wollte zwar nicht, aber ich konnte ja auch nicht die ganze Nacht bei den Werwölfen bleiben. Außerdem machte sich langsam die Müdigkeit in mir breit. Kein Wunder. Wie mir die Uhr an der Wand mitteilte, hatten wir es ja auch schon kurz vor Vier am Morgen. „Zeit in mein Zimmer zu verschwinden.“
    Ein letztes Mal strich ich Pal über den großen Schädel, und erhob mich dann mit müden, schweren Knochen, aber nicht ohne einen Schmerzenslaut von mir zu geben, weil mein Rücken gegen diese Bewegung mit einem heftigen Stich protestierte.
    Zwischen Veiths Augen erschien wieder die Falte. „Was hast du?“
    Ich winkte nur ab. „Nichts weiter, nur mein Rücken. Tut noch vom Sturz aus dem Baum weh.“
    „Du bist vom Baum gefallen?“, fragte Kovu. „Schon wieder?“
    Ich kniff die Augen zusammen. „Was heißt hier schon wieder?“
    „Naja, vor zwei Tagen bist du auch aus einem Baum gefallen, fast auf mich rauf.“
    Jup, daran

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