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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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erinnerte ich mich. „Da bin ich nicht gefallen, sondern gesprungen.“ Und auf den Hintern geknallt, damit ich nicht den Kleinen unter mir begrub.
    „Dann solltest du aber noch an der Landung arbeiten. Nur so als kleiner Tipp.“
    Das würde ich sowas von gar nicht mit einer Erwiderung würdigen.
    „Leg dich da hin“, kam es dann ohne ersichtlichen Grund von Veith.
    In meinem Gesicht stand ein riesiges Fragezeichen. „Bitte was?“
    „Du sollst dich da hinlegen.“ Er deutete auf das Sammelsurium von Bettzeug. „Wir brauchen dich im Moment gesund. Eine Rückenverletzung wäre hinderlich.“
    Oh wie nett sich das anhörte. Sollte das heißen, dass ich sonst mit Schmerzen rumrennen konnte? Der Typ war doch der reinste Charmebolzen. „Und du glaubst wenn ich mich da hinlege, dann geht es mir wie von Zauberhand plötzlich besser?“
    Veith seufzte, als sei er mich und meine Reden einfach nur noch leid. „Tu einfach was ich dir sage.“
    Aber sicher doch. „Warum sollte ich?“
    „Papá kann das wieder in Ordnung bringen“, kam es von Kovu.
    Verwirrt wandte ich mich zu dem Kleinen um.
    „Er kennt so einige Griffe“, erklärte Julica. „Deine Schmerzen verschwinden einfach.“
    „So was wie eine medizinische Massage“, fügte Pal noch hinzu.
    Ich sollte mich da hinlegen, und freiwillig von einem Werwolf begrabbeln lassen? War ich hier im falschen Film gelandet?
    Ja, aber schon vor siebenundsechzig Tagen.
    Auch wieder wahr.
    „Nun komm schon, das ist echt entspannend“, versuchte Kovu mir die Sache schmackhaft zu machen. „Und wenn er bei dir fertig ist, kann er bei mir weiter machen.“
    „Warum?“, kam es von Tyge. „Hast du es etwa auch im Rücken?“
    „Wenn du mich dafür massierst, dann auf jeden Fall!“
    Pal schnaubte, und stupse mich dann Richtung Bettenlager. Ich ergab mich einfach in mein Schicksal. Das Adrenalin war in der Zwischenzeit abgeflaut, und für Wiederstand war ich einfach zu müde.
    Ich schnappte mir ein Kissen, machte es mir damit zwischen den Decken auf dem Bauch bequem, und nahm eigentlich nur noch am Rande wahr, wie Tyge sich neben mich setzte. Nur die ersten paar Minuten bekam ich noch mit, wie sich seine Hände gezielt und präzise über meine Wirbelsäule bewegten. Das tat wirklich gut.
     
    °°°
     
    Ich hatte nicht geglaubt schlafen zu können, aber so war es. Eine traumlose Nacht in tiefer Dunkelheit, die alles außer Ruhe von mir fernhielt.
    Als mein Geist am nächsten Morgen – oder besser gesagt Mittag – langsam aus den aus den Tiefen meines Bewusstseins erwachte, spürte ich von allen Seiten eine wohlige Wärme. Und dass ich mich nicht bewegen konnte. Verwundert blinzelte ich, und stellte fest, dass ich der Mittelpunkt in einem Knäul aus Werwölfen in menschengestallt war – zum Glück waren alle angezogen, naja, nach so mehr oder weniger, wie immer halt. Auf dem Rücken liegend analysierte ich die Situation.
    Kovu benutzte meinen Bauch als Kopfkissen, Tyge mein Bein, seine Hand auf meinem Knie. Julica hatte sich von hinten an ihn gekuschelt. Pal lag halb auf meinem Arm, und schnürte mir die Blutzufuhr ab, so dass er schon ganz taub war, und unangenehm kribbelte. Veiths Kopf lag neben meinen, seine Beine in die entgegengesetzte Richtung. Ich benutze seine Hand für meinen Kopf.
    Wie bitte war es uns gelungen, uns in einer Nacht so zu verknäulen, und warum wurde ich als Bettzeug missbraucht? Ich wurde unruhig. Gemeinschaft hin oder her, das hier war mir doch ein wenig zu viel. Ich lag hier mit einem Rudel Werwölfe, aber wie hatte ich den geglaubt wie es sein würde? Ich musste mir mal wieder vor Augen halten, dass das hier im Grunde Tiere waren. Tiere die das Aussehen eines Menschen annehmen konnten, ja, aber nichts desto weniger Tiere.
    „Schhh“, machte Tyge. „Schlaf weiter.“ Seine Finger zogen träge Spuren über mein Bein. Es war, als versuchte ein Vater sein Kind zu beruhigen. Und das erstaunlichste? Es klappte. So seltsam das auch war, diese Bewegung beruhigte mich. Irgendwie.
    Ich drehte meinen Kopf zur Seite um Veith zu beobachten. Im Schlaf wirkte er völlig entspannt, genau wie gestern. Die für ihn so typische Falte auf seiner Stirn war geglättet, seine dichten, braunen Wimpern lagen auf seinen Wangen. Er wirkte … friedlich, nicht so feindselig und verwirrend wie sonst. Es gefiel mir ihn so zu sehen, mehr als es eigentlich sollte. So ruhig, so völlig im Einklang mit sich.
    „Du starrst mich an.“ Er schlug die Augen auf, und sah

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