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Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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er erinnerte sich an den Druck, den der Raumanzug auf seinen Körper ausgeübt hatte, den Schwindelanfall, den die Schwerelosigkeit verursachte, den Geruch des beengten Raums, den Schmerz …
     
12.
     
    …der Schmerz durchbohrte ihn wie eine spitze Lanze. Er öffnete die Augen, sah den leeren Sitz, den leeren Bildschirm.
    »Teal«, flüsterte er. »Wo sind Sie, Teal …?«
     
13.
     
    Teal blickte auf. Ein alter Mann bahnte sich einen Weg durch die Menge und trat an den Tisch.
    »Kommen Sie mit, Teal«, sagte er.
    »Gehen Sie zum Teufel!« schnarrte Teal. »Verschwinden Sie! Ich kenne Sie nicht und will Sie auch nicht kennenlernen.«
    »Kommen Sie mit mir, Teal …«
    Teal sprang auf, griff nach der Weinflasche und schlug sie dem alten Mann über den Schädel. Der Alte brach zusammen, die Menge wich zurück, eine Frau schrie. Teal starrte auf den reglosen Körper hinab …
    … Er saß hinter dem Lenkrad eines Autos, eines niederen, hart gefederten Wagens, der unter seinen Füßen dahinglitt. Unwirklich floß die Straße davon, wand sich am Fuß eines Berghangs entlang. Nebelschwaden verschleierten den Weg. Plötzlich stand ein Mann auf der Straße und hob die Land. Teal sah flüchtig das ernste, faltige Gesicht, die grauen Haare …
    Der Anprall warf den Mann fünfzig Fuß hoch in die Luft. Teal sah, wie der Körper zwischen die Baumwipfel am Berghang stürzte, und im selben Augenblick die Leitschiene …
    … die Musik aus dem Ballsaal drang nur gedämpft herauf. Teal stand auf dem Deck, lehnte sich an die Reling und beobachtete die Lichter von Lissabon, die im spiegelnden Wasser davonglitten.
    »Es ist wundervoll, Les«, sagte die schlanke Frau im Sommerkleid. »Ich bin froh, daß ich zu dir gekommen bin …«
    Ein alter Mann kam auf Teal zu. Leise überquerte er das Deck.
    »Kommen Sie mit mir, Teal«, sagte er. »Sie müssen zurückkommen.«
    »Nein!« Teal prallte zurück »Verschwinden Sie, verdammt! Ich kehre nie mehr zurück!«
    »Aber Sie müssen zurückkommen, Teal«, sagte der alte Mann fest. »Sie können es nicht vergessen haben.«
    »Vanderguerre«, flüsterte Teal heiser. »Ich habe Sie im Modul zurückgelassen – krank, vielleicht kämpften Sie schon mit dem Tod – allein.«
    »Wir müssen das Schiff zurückbringen, Teal. Sie und ich, wir sind die einzigen, die es können. Wir können das Modul nicht einfach lassen, wo es ist. Wir schulden dem Raumfahrtprogramm so viel.«
    »Zur Hölle mit dem Raumfahrtprogramm!« stieß Teal hervor. »Aber Sie! Ich habe Sie vergessen, Jake. Ich schwöre, ich habe Sie vergessen.«
    »Wir wollen jetzt zurückkehren, Les.«
    Teal leckte sich über die Lippen. Er blickte das schlanke Mädchen an, das neben ihm stand, die Hände gegen das Gesicht gepreßt, und ihn anstarrte. Sein Blick wanderte zurück zu Vanderguerre.
    »Ich komme freiwillig, Jake«, sagte er. »Ich bin davongerannt – aber ich komme zurück. Das können Sie ihnen erzählen.«
     
14.
     
    »Nicht – viel Zeit …«, flüsterte Vanderguerre. Er lag schlaff in seinem Sessel. »Gerade noch genug für – einen letzten Versuch. Hier draußen – kann das Modul es nicht – allein schaffen … Wir müssen helfen …«
    Teal nickte.
    »Ich weiß. Ich konnte es nicht in Worte fassen. Aber ich weiß es.«
    »Die Sonnenumlaufbahn«, flüsterte Vanderguerre. eine Mikrosekunde nach dem Absprung …«
    »Jake – ich habe es gerade gespürt! Der Absprang wird Sie töten!«
    »Bereiten Sie ihn vor.« Vanderguerres Stimme war kaum mehr zuhören. »Los!«
    Ihre Hände streckten sich aus. Die Hebel rasteten ein. Mächtige Kräfte griffen nach dem Universum, kehrten das Innerste nach außen.
     
15.
     
    »… das Modul ist jetzt in seiner Ausgangsposition und in Kondition G«, krächzte die schwache Stimme Colonel Sudstons vom Bildschirm.
    Teal blickte zu Vanderguerre hinüber. Friedlich lag er da, und ein sanftes Lächeln verklärte sein Gesicht.
    Teal drückte auf die Sprechtaste.
    »Modul MTE an Luna«, sagte er. »Der Absprung ist gelungen.
    Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen vom Tod des Lieutenant-Colonel Jacob Vanderguerre Mitteilung zu madien, der in Ausübung seiner Pflicht das Leben lassen mußte …«
     
16.
     
    … schon bevor er sich umdrehte, wußte er, daß Mirla dastehen würde, lächelnd, wie er sie all die Jahre hindurch in Erinnerung behalten hatte.
    »Van – ist irgend etwas nicht in Ordnung?« fragte Mirla.
    »Nichts«, sagte Vanderguerre. »Nichts in diesem Universum.«
     

 
Es war

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