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Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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und begann sich selbst zu untersuchen. »Wie fühlen Sie sich jetzt?« Er bemühte sich, seine Stimme gleichmütig klingen zu lassen.
    »Ich bin – schon in Ordnung. Was.?«
    »Wir haben den Abschluß absolviert. Irgend etwas ist schiefgelaufen. Die Meßinstrumente funktionieren nicht mehr. Unsere Verbindung mit Luna ist abgebrochen.«
    »Wie weit.?«
    »Ich weiß nicht!« Teal spürte den hysterischen Unteron in seiner eigenen Stimme und biß die Zähne zusammen. »Ich weiß nicht«, wiederholte er etwas ruhiger. »Wir werden jetzt zurückfliegen. Wir müssen nichts weiter tun, als den Rückwärtskurs einzustellen …« Er merkte, daß er nur redete, um sich selbst zu beruhigen, und verstummte abrupt.
    »Zuerst müssen wir – unsere Position feststellen …«, keuchte Vanderguerre. »Sonst – ist alles vergebens gewesen.«
    »Zum Teufel damit«, krädizte Teal. »Sie sind ein kranker Mann. Sie brauchen ärztliche Hilfe.«
    Vanderguerre bemühte sich, seinen Kopf zu heben, damit er die Schalttafel sehen konnte.
    »Die Instrumente benehmen sich wie verrückt«, sagte Teal.
    »Haben Sie die Stromkreise untersucht?«
    »Bis jetzt noch nicht. Ich war mit Ihnen beschäftigt.« Insgeheim verfluchte Teal den verteidigenden Unterton in seiner Stimme.
    »Untersuchen Sie sie.«
    Teal gehorchte mit zusammengepreßten Lippen.
    »Alle Systeme stehen auf G«, berichtete er.
    »Gut«, sagte Vanderguerre. Seine Stimme klang schwach, aber ruhig.
    »Die Stromkreise funktionieren, aber die Meßinstrumente zeigen nichts an. Irgend etwas muß sie verdecken. Sehen wir einmal nach. Schalten Sie auf Außenübertragung.«
    Teals Hände zitterten, als er das Sichtgerät vor seinen Augen befestigte. Lautlos fluchend schaltete er das Übertragungsgerät an. Ein blaß schimmerndes, rechteckiges Gitter füllte sein Gesichtsfeld: eine der ausgestreckten Radiationstragflächen des Moduls. Wenigstens war die Linse klar. Aber warum herrschte ringsum totale Schwärze? Er stellte das Sichtgerät etwas weiter zur Seite ein. Ein leuchtender, heller Gegenstand schwebte in sein Blickfeld, länglich geformt, mit verschwommenen Umrissen.
    »Ich habe etwas entdeckt«, sagte er. »Backbord.«
    Er studierte den ovalen Lichtfledk. Etwa dreißig Zoll breit, schätzte er. Und vielleicht hundert Fuß entfernt.
    »Sehen Sie einmal Steuerbord nach«, sagte Vanderguerre. Teal verschob das Sichtgerät und nahm einen zweiten Gegenstand wahr, der halb so groß war wie der erste. Zwei kleine, unregelmäßig geformte Objekte hingen an seiner Seite herab. Teal blinzelte in den grellen Schein und schraubte den Lichtfilter vor die Linse. Der helle Halo, der den größeren Gegenstand umgab, wurde schwächer. Und jetzt konnte Teal einige Details ausmachen. Ein Muster von schwirrendem, zusammengeballtem Licht, das sich in zwei Spiralen aus einem zentralen Kern wand …
    Als er erkannte, was er sah, überfiel ihn der Schreck mit beinahe betäubender Macht.
     
5.
     
    Vanderguerre starrte in die Lichtgestalt und vergaß für einen Augenblick den Druck, der auf seiner Brust lag.
    Der Andromedanebel, die große Magellansche Wolke und die kleine. Und die Milchstraße, die bedeutendste Galaxis. Und sie waren hier draußen und sahen das alles.
    »Zum Teufel!« Teals rauhe Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. »Sogar wenn wir schon den halben Weg bis zum Andromedanebel zurückgelegt haben – eine Million Lichtjahre – das entspricht etwa einer Sekunde eines Kreisbogens. Und dieses Ding sieht aus, als müßte man nur die Hand ausstrecken, um es zu berühren.«
    »Schalten Sie die Kameras ein. Les!« befahl Vanderguerre. »Wir müssen das filmen.«
    »Verschwinden wir von hier, Vanderguerre«, krächzte Teal. »Mein Gott, ich dachte nie …«
    »Niemand dachte das«, sagte Vanderguerre mit fester Stimme. »Und genau deshalb müssen wir es aufzeichnen, Les.«
    »Wir haben genug gesehen! Kehren wir um! Sofort!«
    Vanderguerre blickte Teal an. Der jüngere Mann war blaß. seine geweiteten Augen glühten. Er zitterte. Aber das konnte man ihm nicht zum Vorwurf machen. Eine Million Lichtjahre in einem einzigen Absprung! Sie hatten die Grenze der Lichtgeschwindigkeit erreicht und überwunden.
    »Kehren wir um!« wiederholte Teal. »Bevor …«
    »Ja«, brachte Vanderguerre mühsam hervor. »Bevor Sie mit einer Leiche hier eingesperrt sind. Sie haben recht. Okay, schalten Sie um.« Er lag schlaff in seinem Sitz. Seine Brust schien zu gigantischer Größe angeschwollen, und Schmerzwellen

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